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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] 30 Jahre Stagnation in der Weltwirtschaft (Larry Summers)

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] 30 Jahre Stagnation in der Weltwirtschaft (Larry Summers)


Chronologisch Thread 
  • From: Stephan Schwarz <me AT schwarzpress.de>
  • To: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] 30 Jahre Stagnation in der Weltwirtschaft (Larry Summers)
  • Date: Sat, 23 Nov 2013 22:35:09 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>

ich verstehe hier nicht wirklich die Medizin.

Stelter, Hellwig & Amati "The Bankers' New Clothes" etc. treten wohl für
höhere EK-Quoten wie im Unternehmertum / prod. Gewerbe, also bis 30%
oder mehr ein.

Doch was bitteschön soll das eigentlich grundlegend am
Monopol-Kapitalismus oder auch nur an der Abwicklung von Pleite-Banken
ändern?
Wir sehen doch, wie Schäuble, die EURO-group & co. die Abwicklungs- bzw.
Restrukturierungs-Regeln für Banken eingrenzen - eine klare
Haftungs-Kaskade vorgeben - siehe
http://www.youtube.com/watch?v=khFTHMXcmkU
bisserl abstrakt jetzt: Besteht denn überhaupt eine Chance, dass sich
die Haftungsmasse der Banken-Rücklagen nicht auf Kosten des prod.
Gewerbes bzw. der Investoren speist - und diese den finanziellen
Mehr-Aufwand nicht nach unten weiterreichen bzw. die
Investitions-Aussichten nicht noch getrübter werden?
Besteht eine Chance, dass sich ein erhöhtes Eigenkapital nicht
letztendlich auch in der Versorgung des industriellen Sektors mit
Liquidität widerspiegelt?

=> Ich denke nicht. Ich denke massiv erhöhte EK-Quoten werden vielleicht
die Gläubiger / Anleihe-Halter im Falle des Falles quantitativ höher
belasten und das Privatier-Risiko wird dementsprechend steigen.

* Dies wird höhere Zinsen auf Banken-Beteiligungen zur Folge haben.

* Ausserdem folgt eine nachgeordnete, hintenangestellte
Inanspruchnahme von Fremdmitteln zur Restrukturierung. Diese
Fremdmittel werden durch Anzapfung der Banken-Union zugeführt.
* wobei der Förder-Geldfond der europ. Banken natürlich sicher ihr in
diesen Fond eingezahltes Kapital erst zusätzlich erwirtschaften müssen.
* wiederum auf Kosten der Kreditnehmer / Investoren. Und ich denke
wie quasi immer, wird am Ende der Lohnarbeiter, Angestellte bzw. der
Steuerzahler dafür belangt.


Also, was genau soll die Forderung noch einer signifikant höheren
EK-Quote langfristig bewirken? Ausser dass verzweifelt buchhalterische
Regeln geschaffen und promoted werden, Banken vor drohender
Zwangs-Verstaatlichung zu bewahren??
Ich sehe keine nachhaltige Besserung - nicht für das Gewerbe und auch
nicht für die Staaten-Gemeinschaft. Bitte um eine korrigierende,
verheißungsvolle Perspektive! ;-)


Am 23/11/2013 20:31, schrieb Wischer:
> Auch Herr Stelter ist also Fan von unserem Antrag "Banken in die
> Schranken" ;)
>
> "Letztlich müssen wir unser Finanzsystem reformieren, um eine
> Wiederholung einer derartigen Aufschuldungssituation zu verhindern.
> Dies kann nur gelingen, wenn Schulden nur zu produktiven und nicht zu
> konsumtiven Zwecken aufgenommen werden. Dazu muss das Kreditwachstum
> in den einzelnen Wirtschaftssektoren streng überwacht und bei
> Anzeichen eines zu schnellen Anstiegs gegengesteuert werden, u.a.
> durch erhöhte Eigenkapitalanforderungen."
>
> Gruß
> Wischer
>
> gemini1963 schrieb:
>
>> hallo,
>>
>> Ein uns nicht unbekannter, Daniel Stelter von der Boston Consulting
>> Group) hat im Cicero einen Artikel zu dem Vortrag von Larry Summers
>> bei letzten IWF Economic Forum, Nov 8; veröffentlicht.
>>
>> http://www.cicero.de/kapital/us-oekonom-prophezeit-30-jahre-stagnation-der-weltwirtschaft/56484
>>
>>
>> lg
>>
>> matthias
>>
>> p.s: interessant auch der Artikel von Wolfgang Münchau zum gleichen
>> Thema:
>>
>> http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/nullwachstum-debatte-wolfgang-muenchau-ueber-die-ewige-stagnation-a-934637.html
>>
>


--
Sonnigen Tag, Stephan Schwarz





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