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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Erklärung zur Abstimmung

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] Erklärung zur Abstimmung


Chronologisch Thread 
  • From: Andreas Schneider <schn.andreas AT gmail.com>
  • To: Frauke Mattfeldt <mattfeldt AT karten-verlag.de>
  • Cc: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Erklärung zur Abstimmung
  • Date: Wed, 17 Oct 2012 16:26:36 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>

+1

Am 17. Oktober 2012 14:44 schrieb Frauke Mattfeldt <mattfeldt AT karten-verlag.de>:
Erklärung zu meiner Abstimmung

Der Grund, der mich letztendlich doch hat gegen den Antrag stimmen lassen war NICHT, dass die These nicht stimmen würde, dass der Zins, wenn er wieder zu 100% zurück in den Kreislauf fließt, nicht zu einer Aufschuldung führt.
Dies ist RICHTIG!
Vielmehr war ich mir nicht sicher, ob dies tatsächlich eine der Hauptaussagen der Zinskritiker ist!

Ich habe mir die Zinskritik hier und da nochmal angesehen (z.B. Vorträge der Zinskritiker auf YouTube).

Zunächst sagen die Zinskritiker, dass der Zins nicht mit geschöpft wird.
Diese Aussage ist richtig.
Dann wird gesagt, dass diese Tatsache zu einer Aufschuldung führt, die exponentiell anwachsend ist.

Zur Bewertung dieser Aussage:

a) Diese Aussage wäre falsch, wenn der Zins zu 100% zurück in den Kreislauf fließen würde.

b) Diese Aussage wäre richtig, wenn davon ausgehen wird, dass der Zins nicht zu 100% in den Kreislauf zurück fließt, sondern in irgendeiner Form zurück gehalten wird.

Ergo: Der Antrag müsste folgendermaßen lauten, damit ich ihm zustimmen kann.

a) Die Aussage der Zinskritiker, der Zins würde nicht mitgeschöpft werden ist richtig.
b) Die Aussage, dass der fehlende Zins zu einer Aufschuldung des Systems führt trifft nicht zu, wenn der Zins zu 100% zurück in den Geldkreislauf fließt und nicht zurück gehalten oder gespart wird. Ist letzteres nicht der Fall, ist die Aussage richtig.

Zu b)
Wenn der Zins das Eigenkapital der Banken mehrt und - wie es z.B. Alex hier öfter gesagt hat, das Eigenkapital der Banken nicht zur Geldmenge zählt, wird der Zins zurück gehalten und dem Geldkreislauf entzogen. Dies müsste ergo zu einer Aufschuldung führen, da der Zins in diesem Fall NICHT zu 100% zurück in den Kreislauf fließt.

Die Aussage, der Zins flösse zu 100% wieder zurück in den Kreislauf wäre also zu beweisen oder zu wiederlegen.

Vorher halte ich die gesamte Abstimmung für unsinnig. Denn: Was soll hiermit erreicht werden?

Dies wäre aus meiner Sicht zunächst zu klären. Außerdem soll noch die These der umverteilenden Funktion des Zinses gegrillt werden. Ich möchte mich damit gerne noch weiter beschäftigen. Hierfür benötige ich aber ZEIT.

Man braucht Zeit zum Nachdenken, zum Untersuchen und zum Reflektieren, um eine fundierte Aussage treffen zu können. Euer Antrag war ein minimaler Punkt den ihr herausgegriffen und den Zinskritikern unterstellt habt ungeachtet realer Gegebenheiten. Ihr habt rein logisch und mathematisch Recht. Das habe ich zusätzlich nochmal mit dem Zinsrechner bewiesen und auch mehrfach betont und zugegeben.

Ich habe nicht gegen die mathematisch-logische Tatsache gestimmt, dass der Zins bei 100% Rückfluss nicht zur Aufschuldung führt. Ich bin zunächst 1. nicht davon überzeugt, dass dem so ist und 2. bin ich nicht davon überzeugt, dass dies die These der Zinskritiker ist. Ich gehe davon aus, dass die Zinskritiker davon ausgehen, dass kein 100% Rückfluss stattfindet.

Der 100%-Rückfluss muss also untersucht und bewiesen oder widerlegt werden, um eine reale Aussage dazu treffen zu können.

Es kann nicht sein, dass man logische Teilaspekte herausgreift, wenn diese in der Realität nicht gegeben sind.

Da ich noch nicht weiß, wie es in der Realität ist (siehe oben), müsste das Ganze differenzierter dargestellt werden, damit ich es unterstützen kann.
Ich bin euch sehr dankbar dafür, dass ihr auf den Aspekt hingewiesen habt. Jetzt würden aber weitere Untersuchungen folgen müssen, um daraus etwas Fundiertes zu machen. Alles andere ist Kleinkrämerei, die ich ablehne und die u.U. auch gefährlich sein kann, wenn sie die Realität zu verschleiern sucht.

Wenn ihr mir beweisen könnt, dass der Zins zu 100% in den Kreislauf zurück fließt, wäre ich von der These überzeugt. Ansonsten nicht.

Arne hat gesagt, ich würde nicht zugeben wollen, dass 1+1=2 ist, nur weil andere mathematische Aspekte hierbei nicht berücksichtigt werden.

Ich entgegne: Nein. Ich bin davon überzeugt, dass 1+1=2 ist. (Wobei 1+1 auch mal drei ergeben kann - zum Beispiel bei der Fortpflanzung - höhö -> aber Scherz beiseite)

Allerdings will ich wiederum folgendes nicht unterstützen:
Ich will nicht anderen unterstellen, dass sie der Meinung sind 1+1 wären nicht gleich 2.

Vielleicht wissen diese anderen, dass die Voraussetzungen dafür, dass es überhaupt zu der Berechnung 1+1=2 kommt, in der Realität (in Bezug auf die Fragestellung) nicht gegeben sind. Es stellt sich in der Realität also ggf. gar nicht die Frage nach der Berechnung 1+1=2, da ein realer Faktor die 1 ggf. durch 0,5 verringert. Somit wäre die Gleichung in der Realität eben nicht 1+1=2 sondern 1+0,5=1,5
Was nützt es dann, wenn ich feststelle, dass 1+1=2 sind, wenn die realen Begebenheiten in Bezug auf die Fragestellung nicht mit dieser Gleichung abgebildet werden?

Gruß, Frauke








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