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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Zinskritik: Begriffsdefinition und notwendige Begriffspräzisierung

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] Zinskritik: Begriffsdefinition und notwendige Begriffspräzisierung


Chronologisch Thread 
  • From: alex AT twister11.de
  • To: Thomas Schindler <thomas.schindler2 AT gmx.de>
  • Cc: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Zinskritik: Begriffsdefinition und notwendige Begriffspräzisierung
  • Date: Sun, 14 Oct 2012 17:11:12 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>

2012/10/14 Thomas Schindler <thomas.schindler2 AT gmx.de>
Hallo Alex,

der "untere Teil der Grafik" ist nichts weiter als das, was du unter "Kosten der Bank" als "Zinszahlungen an Sparer" bezeichnest.

Der Zweck dieses Threads ist es, uns klar zu machen (und vielleicht sogar Konsens darüber zu erzielen), welche Zinsanteile wir nun eigentlich kritisieren und welche nicht. Da ist es unabdingbar, dass man sich Gedanken darüber macht, wie sich z.B. der Kreditzins zusammensetzt.

<alex>
Für mich gibt es keine Zinsanteile.
Zinsanteile sind für mich ein Märchen.
Es mag sinnvoll sein sich bei der Kalkulation solche Märchen zu überlegen und daraus eine Höhe zu errechnen, aber praktisch halte ich das gerede über irgendwelche Zinsanteile für irrelevant.
Die Geschäftsbank darf den Zins so festlegen wie sie will und er vom Markt akzeptiert wird.
Es liegt in ihrer Macht. Die Willkür und das Machtpotential der Geschäftsbank entscheiden über die Höhe des Zins.
Sie kann einen beliebigen Zins festsetzen der zu ihren Gunsten oder Ungunsten wirkt.
Wenn der Zins zu ihren Gunsten wirkt, kann sie ihn maximal in der Höhe setzen, die ihr das Machtpotential das sie innehat ermöglicht.
Einen höheren Zinssatz als den die ihr Machtpotential ermöglicht, wird sie nur dann erwirken können, wenn die Marktteilnehmer zu ihren ungunsten willkürlich bereit sind mehr zu bezahlen oder weniger zu bekommen als sie könnten, wenn sie es darauf anlegen würden.

Darüber zu spekulieren was für Zinsanteile im Zins enthalten sind halte ich für sehr mühselig und ich erkenne auch keinen Nutzen darin.
</alex>

 
Was den Guthabenzins angeht, so wäre es meiner Meinung nach z.B. völlig in Ordnung, wenn er auch in Zukunft den Inflationsausgleich enthielte, denn dieser hält ja einfach nur die Kaufkraft des Guthabens stabil und ist also kein leistungsloses Einkommen. Der Rest allerdings gehört abgeschafft. Sehen das alle anderen Forumsteilnehmer genauso?

<alex>
Was man messen kann ist ein Zins.
Welche Anteile darin stecken, darüber kann man spekulieren, aber man kann sie nicht messen.
Also halte ich es für vergebliche Liebesmüh darüber zu spekulieren was für Anteile im Zins stecken.
Jedenfalls die Höhe solcher Anteile lässt sich sowieso nicht bestimmen.
</alex>
 

Das, was du als "Bankmarge" bezeichnest und was in der Grafik als "Überschuss vor Steuern" auftaucht, muss noch einmal genauer betrachtet werden, da es zum einen die Verzinsung des Eigenkapitals der Bank darstellt und zum anderen die Vergütung einer gewissen "unternehmerischen Leistung" (im weitesten Sinne des Wortes), welche jemand damit erbringt, dass er sich Bankaktien zulegt.

Es wäre wirklich wichtig, dass wir hier Konsens erzielen, welche Zinsanteile wir eigentlich kritisieren und abschaffen wollen, damit wir überhaupt wissen, worüber wir eigentlich diskutieren.

<alex>
Ich kritisiere den Zins nicht und halte eine Abschaffung weder für möglich noch für problemlösend.
Ich sehe kein Problem das ein abgeschaffter Zins lösen würde.
</alex>

 

Vor allem könnte sich am Ende dieser Diskussion herausstellen, dass der Oberbegriff "Zinskritik" für unser Vorhaben gar nicht so treffend ist, da wir ja - vermutlich - gar nicht sämtliche Zinsanteile abschaffen wollen.

<alex>
Wenn ich was abgeschafft sehen will, dann ist es MACHTPOTENTIAL der Geschäftsbanken der es ermöglicht Zinsen in bestimmter Höhe zu nehmen.
Da ist aber auch die Frage worauf gründet sich diese Macht und in welcher Art will man darauf Einfluss ausüben?
Dann reden wir aber nicht über Zins oder Zinsanteile... sondern über Machtstrukturen. Der Zins, egal welche Anteile in ihm nun enthalten sind, sind nur ein Symptom in der sich diese Machtverhältnisse ausdrücken.
</alex>
 

serapath schrieb:

Thomas Schindler schrieb:
Könnte es sein, dass du gerade die Themen "Geldschöpfung" und "Zins" ein wenig durcheinander würfelst?

Oder möchtest du behaupten, dass jemand, der sein Geld zur Bank bringt und dort z.B. auf ein Festgeldkonto legt, keine Zinsen dafür bekommt?

Hallo Thomas,
da du eine Erklärung der Grafik wünschst äußere ich mich mal dazu.

Der Kreditzins ist das was die Geschäftsbank vom Kreditnehmer erhält.
Davon gehen die Kosten der Geschäftsbank ab.
Das was übrig bleibt ist die Bankmarge.

Unter Kosten fallen:
- Personl
- Risiko
- Sachkosten
- Zinszahlungen an Sparer
- usw...

Der "untere Teil" der Grafik ist herbeiphantasiert.
- Inflationsaufschlag
- Knappheitsaufschlag
- Grundzins
- Realzins
- Guthabenszins
- .... man könnte noch viele weitere Zinsbestandteile herbeiphantasieren ...

Am Ende kann man messen, das ein Sparzins gezahlt wird und der ist neben vielen anderen Positionen eben Bestandteil der Kosten der Geschäftsbank.
Welchen Kalkulationsansatz die Geschäftsbank wählt um diesen zu bestimmen ist Sache der Geschäftsbank.
Jedenfalls wird er gezahlt und ist deshalb ein Wert den der Markt hergibt. Alles andere ist Spekulation und auch nicht so wichtig.
RedNose schrieb:
Thomas Schindler schrieb:
Wenn du bitte kurz präzisieren könntest, was an der Grafik falsch ist,

dann könnten wir etwas konstruktiver diskutieren...

&lt;blockquote&gt;&lt;cite&gt;Zitat:&lt;/__cite&gt;Thomas Schindler schrieb:
wird der Zins also zunächst aufgeteilt in den
Anteil, der bei der Bank verbleibt, und den, der an die Besitzer der
Bankeinlagen weitergegeben wird


Banken verleihen kein Geld der Sparer.-----------------------__------------------------------__-----------------Gruß

Rudi

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