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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Sparen ist der Teufel. Schöne Antwort

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] Sparen ist der Teufel. Schöne Antwort


Chronologisch Thread 
  • From: alex AT twister11.de
  • To: Piratos <piratos.aka.tobias AT egomatrix.de>
  • Cc: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de, Alexander Barth <alex.barth AT barth-ic.net>
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Sparen ist der Teufel. Schöne Antwort
  • Date: Mon, 25 Jun 2012 18:51:04 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>

2012/6/25 Piratos <piratos.aka.tobias AT egomatrix.de>
Hallo Alexander,


Am 25.06.2012 12:11, schrieb Alexander Barth:

Hallo Tobias,

 

deine rhetorischen Fähigkeiten sind beeindruckend.   Vielen Dank für die kritische Analyse.

 

Ich sehe hier das Problem, daß sich viele Leute 80%iges Detailwissen angeeignet haben, und sich dann darin verrennen, ohne weiter nach den fehlenden 20% zu suchen.  Dazu mischen sich ein paar Saboteure, die die armen Seelen immer weiter in die Sackgasse treiben.

Noch mehr Details von außen einzuwerfen bringt nichts, das gibt nur Grabenkämpfe.  Es muss bei jedem selbst Klick machen, sonst glaubt er’s nicht. 

 

TakkaTukka Land ist kein dünnes, sondern ein vereinfachtes Beispiel.  Es soll Leute nur einen Schritt zurückmachen lassen damit sie mit Anlauf weitermachen können.

 

Sparen, lang- oder kurzfristig ist sicher eine Last für die Wirtschaft.  Aber hast Du schon mal drüber nachgedacht, daß wir ein Geldsystem vielleicht überhaupt nur haben, um Sparen zu ermöglichen?  Daß das Sparen-Können vielleicht eine notwendige Voraussetzung für wirtschaftliche Entwicklung ist?  Daß die Bereitschaft, in Vorleistung zu treten vielleicht viel mehr wert ist, als die Belastung durch das Sparen?


Ich halte Sparen für was sehr natürliches, und zumindest mal psychologisch für wichtig, um persönliche Ängste zu bekämpfen. und natürlich wirkt die Tauschmittelfunktion und die Wertaufbewahrungsfunktion diametral. Das Problem ist das langfristige Sparen, das "für die Rente sparen", das dann meist weitervererbt wird, weil man doch nicht so alt geworden ist, wie man dachte.
Und hier sollte man etwas ändern, den durch massenhaftes, langfristiges Sparen wird die Tauschmittelfunktion dem gesparten Geld entzogen, mit dem Effekt der Neuverschuldung, um die Wirtschaft am laufen zu halten.

Man könnte nun das Sparen im Geld unattraktiver machen, z.B. zum Sparen in Realvermögen animieren, und/oder dem langfristigen Sparen etwas wie eine Erbschaftssteuer entgegenstellen, damit das gesparte Geld  langfristig wieder Tauschmittel wird.
Man könnte auch das sparen im Geldsystem deckeln, indem man, wie Axel vorschlägt, eine Haltegebühr für große Geldvermögen ab einer Freigrenze einführt. 

Ich sage dir wie die Lösung dafür aussieht und ich habs schon sehr oft gesagt :-)
Eine "universelle kombinierte Geldvermögens- & Transaktionssteuer als geldpolitisches Instrument der EZB" deren Einnahmen gleichmäßig an alle natürlichen Wirtschaftsteilnehmer ausgeschüttet werden.
Jeder Teilnehmer erhält dadurch gleichzeitig "Abzüge" und "Ausschüttung" was automatisch eine solche "Freigrenze" einführt.
Die Höhe in der das geldpolitische Instrument eingesetzt wird kann 0 sein oder > 0 und sollte Abhängig sein vom Ziel der exakten Preisstabilität.

 
Alles sind Möglichkeiten das Tauschmittel im Fluss zu halten, was ich als notwendige Voraussetzung, für wirtschaftliche Entwicklung sehe.

same here
 
Und "Vorleistungen", Du meinst sicher Kredite, machen natürlich Sinn, weil Geld dort entsteht, wo ein Bedürfnis besteht, und Geld, das durch Kredit entsteht, normalerweise nicht gespart wird, sondern immer erst mal in der Wirtschaft landet, also Einkommen eines Anderen wird.  

Warum sollte ein Kreditnehmer dafür zahlen, dass er Bereitschaftsdienst leistet? Er sollte dafür Einkommen erhalten!
 
Wenn der Kreditnehmer auch wieder die Möglichkeit hat, Tilgung und Zins in der Wirtschaft als Einkommen zu entnehmen, ist aus meiner Sicht alles paletti. Ein Sparer kann hier dem Kreditnehmer durch langfristigen Entzug von Tauschmittel (Sparen) das Leben nur schwerer machen.

Langfristiger Entzug von "Tauschmittel" = Einfordern von Bereitschaftsdienst der beim Leister Kosten verursacht die nicht bezahlt werden.
 

Exzessive Vermögenskonzentration, ob in Geld, Land oder Produktivmitteln ist ein potentielles (politisches) Problem, und des Weiteren volkswirtschaftlich unnötig, da sind wir uns sicher einig.  Dafür gern eine Vermögens- und Erbschaftssteuer.  Aber das Geldsystem funktioniert für 99.9% der Fälle extrem gut.  Wozu das umwerfen, wenn man die 0.1% auch mit einer Steuer und einer Abkehr vom unsinnig strengen Monetarismus reparieren kann?


Ja 100 % Zustimmung von mir, ich denke auch, mit "Rückumverteilung" kann man das Problem der Umverteilung in den Griff bekommen, aber die heutige Politik und auch die der letzten 50 Jahre, hat keine Zeichen in dieser Richtung gesetzt.
Am Geldsystem würde ich nicht viel ändern, Geld sollte dort entstehen wo es gebraucht wird.

NEIN!
Wie kann man das so sehen?!?
Geld wird überall gebraucht. Wer hätte nicht gerne einfach mal so Geld?!?
Also verleiht man es gegen Zins an jene die es brauchen und schaut mal was herauskommt?
Oha, es kommt TOO-BIG-TO-FAIL heraus und eine Finanzelite....

Geld muss gleichmäßig an Jedermann in Umlauf gegeben werden der im Währungsterritorium wirtschaftet.
Geld ist ein Vertrag unter allen die es nutzen.
Wird GELD einseitig an einen gegeben, so hat der, der es vergibt KAUFKRAFT von allen GENOMMEN um sie an den Kreditnehmer umzuverteilen!
Banken sind nicht demokratisch legitimiert worden und delegieren trotzdem meine Kaufkraft nach ihrem Gutdünken um!
Geld muss also zinsfrei an alle gleichmäßig erschaffen werden, nur so wird keine KAUFKRAFT umverteilt.
Anschliessend dürfen die Geldhalter gerne direkt oder indirekt zusammenpoolen um denen die ein Projekt bzw. eine Unternehmung durchführen wollen die Mittel zur Verfügung zu stellen.
Crowdsourcing (Crowdfunding, Crowdinvesting) ist der ideale und grade stark boomende Trend. (Think Ebay or Amazon for Money)



 
Sollte es wirklich eine echten Geldschöpfungsgewinn geben, und ich bin mir da nach Arnes Erklärungen immer noch unsicher, wäre es aus meiner Sicht unsinnig, die Gewinne aus Kreditgeschäften privaten Banken zukommen zu lassen, dann wäre ich für öffentlich rechtliche Banken. 

Da die privaten Banken die KAUFKRAFT die sie Kreditnehmern geben gleichmäßig von allen Wirtschaftsteilnehmern GENOMMEN haben (möglich dadurch, das diese die Währung benutzen), müsste auch die Rendite an diese fliessen.
Des weiteren haben Banken aber die Macht meine Kaufkraft umzuverteilen für Projekte die sie gut finden, ohne das ich mit deren Kriterien einverstanden wäre oder sie gewählt hätte.
Ich will meine STIMME zurück!
Auch die Bank zu wechseln hat wenig Einfluss darauf.
Die Bank die den meisten Kredit schöpft, verteilt am meisten Kaufkraft von mir an andere um, unabhängig davon bei welcher Bank ich mein Konto führe oder ob ich nur Bargeld halte.

Auch bei keiner Inflation ist das der Fall, denn die Kreditschöpfende Bank verhindert die Deflation, die meine Kaufkraft steigern würde, dadurch das manche immer nur Sparen und Horten.
Das ist auch eine gute Sache. Wenn einer Spart und Hortet, dann müssen andere die durch Sparer und Horter wegbrechende Nachfrage ausgleichen in dem aufgrund von Deflation die Kaufkraft steigt.
Warum dürfen Banken das verhindern und willkürlich Kredite vergeben und so die gestiegene Kaufkraft aller an Kreditnehmer umverteilen ohne ein Mandat dafür zu haben?




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