ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik
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- From: Piratos <piratos.aka.tobias AT egomatrix.de>
- To: Alexander Barth <alex.barth AT barth-ic.net>
- Cc: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
- Subject: Re: [AG-GOuFP] Sparen ist der Teufel. Schöne Antwort
- Date: Mon, 25 Jun 2012 13:44:35 +0200
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- List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>
Hallo Alexander,
Am 25.06.2012 12:11, schrieb Alexander Barth: Hallo Tobias,
deine rhetorischen Fähigkeiten sind beeindruckend. Vielen Dank für die kritische Analyse.
Ich sehe hier das Problem, daß sich viele Leute 80%iges Detailwissen angeeignet haben, und sich dann darin verrennen, ohne weiter nach den fehlenden 20% zu suchen. Dazu mischen sich ein paar Saboteure, die die armen Seelen immer weiter in die Sackgasse treiben. Noch mehr Details von außen einzuwerfen bringt nichts, das gibt nur Grabenkämpfe. Es muss bei jedem selbst Klick machen, sonst glaubt er’s nicht.
TakkaTukka Land ist kein dünnes, sondern ein vereinfachtes Beispiel. Es soll Leute nur einen Schritt zurückmachen lassen damit sie mit Anlauf weitermachen können.
Sparen, lang- oder kurzfristig ist sicher eine Last für die Wirtschaft. Aber hast Du schon mal drüber nachgedacht, daß wir ein Geldsystem vielleicht überhaupt nur haben, um Sparen zu ermöglichen? Daß das Sparen-Können vielleicht eine notwendige Voraussetzung für wirtschaftliche Entwicklung ist? Daß die Bereitschaft, in Vorleistung zu treten vielleicht viel mehr wert ist, als die Belastung durch das Sparen? Ich halte Sparen für was sehr natürliches, und zumindest mal psychologisch für wichtig, um persönliche Ängste zu bekämpfen. und natürlich wirkt die Tauschmittelfunktion und die Wertaufbewahrungsfunktion diametral. Das Problem ist das langfristige Sparen, das "für die Rente sparen", das dann meist weitervererbt wird, weil man doch nicht so alt geworden ist, wie man dachte. Und hier sollte man etwas ändern, den durch massenhaftes, langfristiges Sparen wird die Tauschmittelfunktion dem gesparten Geld entzogen, mit dem Effekt der Neuverschuldung, um die Wirtschaft am laufen zu halten. Man könnte nun das Sparen im Geld unattraktiver machen, z.B. zum Sparen in Realvermögen animieren, und/oder dem langfristigen Sparen etwas wie eine Erbschaftssteuer entgegenstellen, damit das gesparte Geld langfristig wieder Tauschmittel wird. Man könnte auch das sparen im Geldsystem deckeln, indem man, wie Axel vorschlägt, eine Haltegebühr für große Geldvermögen ab einer Freigrenze einführt. Alles sind Möglichkeiten das Tauschmittel im Fluss zu halten, was ich als notwendige Voraussetzung, für wirtschaftliche Entwicklung sehe. Und "Vorleistungen", Du meinst sicher Kredite, machen natürlich Sinn, weil Geld dort entsteht, wo ein Bedürfnis besteht, und Geld, das durch Kredit entsteht, normalerweise nicht gespart wird, sondern immer erst mal in der Wirtschaft landet, also Einkommen eines Anderen wird. Wenn der Kreditnehmer auch wieder die Möglichkeit hat, Tilgung und Zins in der Wirtschaft als Einkommen zu entnehmen, ist aus meiner Sicht alles paletti. Ein Sparer kann hier dem Kreditnehmer durch langfristigen Entzug von Tauschmittel (Sparen) das Leben nur schwerer machen. Beschäftige Dich mal mit Mikrofinanz. Da versuchen Leute Gutes zu tun, ich glaube deren Motiven kann man trauen. Ja finde ich gut, wie oben beschrieben, Kredite können sehr sinnvoll sein, ich finde Kredite sinnvoll, wenn Kreditnehmer eine Chance haben, ihn tilgen zu können.
Exzessive Vermögenskonzentration, ob in Geld, Land oder Produktivmitteln ist ein potentielles (politisches) Problem, und des Weiteren volkswirtschaftlich unnötig, da sind wir uns sicher einig. Dafür gern eine Vermögens- und Erbschaftssteuer. Aber das Geldsystem funktioniert für 99.9% der Fälle extrem gut. Wozu das umwerfen, wenn man die 0.1% auch mit einer Steuer und einer Abkehr vom unsinnig strengen Monetarismus reparieren kann? Ja 100 % Zustimmung von mir, ich denke auch, mit "Rückumverteilung" kann man das Problem der Umverteilung in den Griff bekommen, aber die heutige Politik und auch die der letzten 50 Jahre, hat keine Zeichen in dieser Richtung gesetzt. Am Geldsystem würde ich nicht viel ändern, Geld sollte dort entstehen wo es gebraucht wird. Sollte es wirklich eine echten Geldschöpfungsgewinn geben, und ich bin mir da nach Arnes Erklärungen immer noch unsicher, wäre es aus meiner Sicht unsinnig, die Gewinne aus Kreditgeschäften privaten Banken zukommen zu lassen, dann wäre ich für öffentlich rechtliche Banken. -- Liebe Grüße Piratos aka. Tobias ********************* Wenn Beleidigungen und Unterstellungen Argumente wären, dann wäre die ultimative Beleidigung die Wahrheit. |
- [AG-GOuFP] Sparen ist der Teufel. Schöne Antwort, Alexander Barth, 25.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Sparen ist der Teufel. Schöne Antwort, Piratos, 25.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Sparen ist der Teufel. Schöne Antwort, alex, 25.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Sparen ist der Teufel. Schöne Antwort, Axel Grimm, 25.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Sparen ist der Teufel. Schöne Antwort, alex, 25.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Sparen ist der Teufel. Schöne Antwort, Piratos, 25.06.2012
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