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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Nur mit einer Vision wird alles gut.....

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] Nur mit einer Vision wird alles gut.....


Chronologisch Thread 
  • From: tobego <tobego AT web.de>
  • To: AG-Geldordnung-und-Finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Nur mit einer Vision wird alles gut.....
  • Date: Wed, 13 Jun 2012 14:58:40 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>



Am 12.06.12 19:25, schrieb High-End-Studio Prenk: From: "Daniel Seuffert" <ds AT praxis123.de>
To: <ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de>
Sent: Tuesday, June 12, 2012 3:44 PM
Subject: Re: [AG-GOuFP] Fwd: Offener Brief an die (armen) Piraten


Am 12.06.2012 15:15, schrieb Tugrisu:
tobego schrieb:
Und trotzdem reden wir noch von einem System, in dem gegen
Geld gearbeitet wird. In dem ich alles tun kann, was mir
die Höhe meines BGE erlaubt. In dem ich aber auch Altöl
verklappen kann und nochmal zwei Ferraris mehr kaufen kann.
Wenn man die Möglichkeit hat, mehr Geld zu verdienen, wird
sich immer einer finden, der es tut. Selbst wenn es
verboten ist, tun manche Menschen Dinge, die sich der
Logik widersetzen. Wieso die unlogische Variante als
Grundlage der Gesellschaft nehmen? Das ist Selbstmord, wie
man heute sieht. Wir haben keine Bankenkrise alleine, wir
haben eine Weltkrise. Deswegen hat Occupy so viele
Gesichter. Finanzen betreffen einfach alles. Und wenn sie
anspornen, die Umwelt zu zerstören, die Märkte auszusaugen
und Konkurrenz zwischen den Menschen zu schaffen, wird
klar, daß man nur einen kleinen Stecker ziehen müßte, um
das alles zu beenden.

Das BGE ist eine super Idee, alle Vorteile sind richtig
gefunden und argumentiert - nur ist es nicht konsequent
genug. Es_ übersieht,_ daß der Mechanismus, der uns in die
heutige Situation geführt hat, weiter betrieben wird.
Ich habe es ganz einfach Kampf genannt. Denn das ist es.

100+!!!!!
Unser Geldsystem ist an den meisten heutigen Verwerfungen
schuld!
Mit dem richten Geldsystem erübrigen sich dann solch Fragen
wie:
BGE, Überwachung, Umweltzerstörung, Arbeitslosigkeit, Armut,
ein großer Teil der Kriminalität, Hunger.....


Ja klar, mein Fußpilz und meine Hämorrhoiden verschwidnen
dann auch und wir sind endlich alle freie, anständige und
altruistische Bürger.

Es ist mit ziemlich egal welche Drogen ihr nehmt, ich habe
nur einen Rat für euch: Reduziert die Dosis!

Oder doch lieber erst einen reality check machen?

Liebe Grüße, Daniel
Sorry, aber das ist keine Netiquette
Dir empfehle ich mal Drogen, damit auch weißt wovon du sprichst, gnagnagna-)
Mal im Ernst: hast du auch ein (1) Argument oder mußt du dich in gewalttätige Sprache flüchten, weil da nix dahinter ist? Das ist okay. Irgendwann ist er halt aus der Ofen der sinnlosen Argumente.

lg
tobego


hmm....
ich denke, ohne eine Vision wird das nichts.
Da finde ich es schon besser, eine Vision zu haben!  :-)    LG   Winnie

Der Wolfson Economics Prize



„Wie kann der wirtschaftliche Prozess des Ausstiegs von Mitgliedsländern aus der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion bestmöglich gestaltet werden, um eine möglichst solide Grundlage für künftiges Wachstum und künftigen Wohlstand der aktuellen Mitgliedsländer zu schaffen?“



Beschreiben Sie:




• Die optimale Neuordnung des Währungssystems.

• Auswirkungen auf die Staatsverschuldung, private Ersparnisse und Inlandshypotheken.

• Auswirkungen auf internationale Verträge, die in Euro abgeschlossen wurden.

• Folgen für die Stabilität des Bankensystems.

• Ansätze für den Übergangsprozess.

• Institutionelle Auswirkungen



Zusammenfassung



In der vorliegenden Arbeit wird am Beispiel Griechenlands ein einfacher und gangbarer Weg aufgezeigt, wie ein Austritt aus der europäischen Währungsunion auf effiziente Weise und mit minimalen Härten für die Bürger erfolgen könnte, ohne die internationale finanzielle Stabilität  zu gefährden. Die entsprechenden Maßnahmen können relativ schnell umgesetzt werden und rasch ihre Wirkung entfalten. Dieser Weg steht auch allen anderen Mitgliedsländern der EWU offen und weißt sogar die Richtung, wie auf den Euro komplett verzichtet werden könnte, wenn dies allgemein gewünscht würde.

Anhand von Inflation und Deflation in der wirtschaftlichen Geschichte der Menschheit, von Geldmengensteuerung durch Zins und Inflation und wirtschaftlichem Wachstumszwang, wird aufgezeigt, dass ein kleiner Konstruktionsfehler im Geldsystem zu unseren derzeitigen Problemen im Finanzsystem maßgeblich beiträgt.



Damit Griechenland wirtschafts- und sozialverträglich aus der Europäischen Währungsunion austreten kann, ist es vorher absolut notwendig, die Wirtschaft zu sanieren und Griechenland durch Vollbeschäftigung der Bevölkerung wieder in die Lage zu versetzen, seine Staatsschulden nach und nach tilgen zu können. Einen Ausstieg aus der EWU zum jetzigen Zeitpunkt ohne diese Maßnahme halten wir für gefährlich.

Würde Griechenland als Staat tatsächlich „Konkurs“ anmelden, könnte dies ein verheerendes Signal an die Märkte (Investment-/Anlagen-Sphäre) bedeuten: Staatsanleihen sind nicht sicher! Die Auswirkungen könnten in einem Domino-Effekt enden, wonach zuerst die kleineren Länder durch die Märkte in den Bankrott getrieben würden, weil sie sich am Markt nicht refinanzieren können. Danach würden die größeren Länder in erhebliche Schwierigkeiten geraten. Die aus den Sparmaßnahmen der Länder resultierenden, möglichen Deflationsspiralen könnten zu erheblichen sozialen Spannungen führen.



Um eine möglichst solide Grundlage für künftiges Wirtschaften und künftigen Wohlstand der aktuellen Mitglieder der Europäischen Wirtschaftsunion zu schaffen ist es weiterhin von eminenter Wichtigkeit, dem exponentiellen Wachstum der Schulden Einhalt zu gebieten.

In den letzten 64 Jahren nach der deutschen Währungsreform von 1948 hat sich gezeigt, das ein andauernder, positiver Zins von mehr als 7% ca. alle 10 Jahre zu einer Verdoppelung von Schulden und Vermögen geführt hat. Im Jahr 2000 betrug die Gesamtverschuldung von privaten Haushalten, Unternehmen und Staat in Deutschland ca. 7 Billionen Euro. In etwa gleich hoch war das Gesamtvermögen. Es wäre nur eine Frage der Zeit, wann alles Vermögen auf wenige Hände konzentriert ist, jedoch wird das Währungs- und Finanzsystem durch das exponentielle Wachstum von Schulden und Vermögen deutlich früher zusammenbrechen. Exponentielles Wachstum in einem geschlossenen System ist, wie es die deutsche oder europäische Wirtschaft darstellt, nicht möglich.



Wir zeigen, wie Griechenland, oder jedes andere Land der Europäischen Währungsunion, mit Hilfe einer zusätzlichen Funktionalität des Geldsystems und einer zusätzlichen, eigenständigen Komplementärwährung, wirtschafts- und sozialverträglich die EWU verlassen kann. Daneben sind einige wenige, flankierende Maßnahmen notwendig.



Die Autoren sehen in der mangelhaften Geldmengensteuerungsmöglichkeit durch die Noten- / Zentralbanken das Hauptproblem. Durch die zwei sich widersprechenden, berechtigten, Funktionen des heutigen Geldes, nämlich der Tauschmittel- und der Wertaufbewahrungsfunktion, kommt es zu massiven Störungen des Wirtschaftskreislaufs. Sinkt das Wirtschaftswachstum unter ca. 2,5% und beginnt der Zins sich aufgrund Marktsättigung Richtung Null zu bewegen, verringert sich zwar der Zinseszinseffekt, aber das Geld entzieht sich dem Wirtschaftskreislauf und gibt damit seine Tauschmittelfunktion ab. Lassen sich in den Sektoren Private Haushalte, Unternehmen und Staat keine bonitären Schuldner mehr finden, erzielt auch das Fluten der Realwirtschaft mit Geld durch die Notenbanken kein Ergebnis mehr. Eine arbeitsteilige Realwirtschaft benötigt aber zwingend ein funktionierendes Tauschmittel.

Hier empfehlen die Autoren den Einsatz einer zusätzlichen Funktion auf die ausgegebene Geldmenge der Notenbank, um die Geldmenge auch in deflationären Zeiten sinnvoll an die Wirtschaftsleistung eines Wirtschaftsraums anpassen zu können: Eine „Haltegebühr“ auf Bar- und Giralgeld. Die Höhe der Haltgebühr ist durch die Notenbank stufenlos einstellbar und ermöglicht so den Wechsel in der Gewichtung von Geld in seiner Funktion als Wertaufbewahrungsmittel hin zu Geld in seiner Funktion als Tauschmittel. Die Haltegebühr wird in Prozent pro Jahr von der EZB variiert, festgelegt und eingezogen.



Im Falle Griechenlands ist es notwenig, unterhalb der Euro-Ebene eine zweite, eine „Komplementärwährung“ einzuführen und diese zusätzlich mit der neuen Funktionalität „Haltgebühr“ auszustatten. Diese Komplementärwährung soll „Drachme“ genannt werden, einen Wechselkurs zum Euro von 1:1 haben und unter Mitwirkung von der Europäischen Zentralbank, den griechischen Geschäftsbanken, Gewerbetreibenden, der griechischen Regierung und der Bevölkerung eingeführt werden. Die Drachme versetzt die ausgebende Notenbank in die Lage, die neue „Drachme“ perfekt in ihrer Menge zu steuern und so den Wirtschaftsraum Griechenland Deflations- und Inflationsfrei zu halten.

Die Ausgabe der zusätzlichen Komplementärwährung in der richtigen Menge in Griechenland  führt dazu, dass die derzeitigen deflationären Tendenzen in Griechenland aufgehoben werden. Die bevorzugte Gewichtung der Drachme als Tauschmittel an Stelle von Wertaufbewahrungsmittel wird das Geld trotz Deflation im Wirtschaftskreislauf halten, die Konjunktur ankurbeln und das Wirtschaftswachstum bis zur Vollbeschäftigung der Bevölkerung bringen.

Das Ankurbeln der griechischen Realwirtschaft durch die Drachme und die daraus abgeleitete, berechtigte Hoffnung auf Rückkauf der Staatsanleihen durch den griechischen Staat, also Schuldenabbau, führt zur Beruhigung der Märkte und Stützung des Bankensystems und damit letztendlich zur Stützung des Euro.

Flankierende Maßnahmen: Auf der Drachme liegt eine Rücktauschgebühr in Höhe von 5% um zu verhindern, dass Empfänger die mit einer Haltegebühr behaftete Drachme sofort wieder in Euro zurückzutauschen.

Die Staatsanleihen Griechenlands werden eingefroren. Es wird eine Verzinsung von 1,5% pro Jahr garantiert. Die Tilgung setzt ein bei überschießendem Staatshaushalt, der bereits nach einem Jahr erwartet wird. Die Kosten der Einführung für die Drachme übernimmt die Europäische Währungsunion, ebenso alle Kosten um die griechischen Staatsanleihen. Eine Umschuldung der griechischen Staatsanleihen findet nicht statt.

Wir erwarten von der Einführung der Drachme mittelfristig u. a. folgende Effekte:



Das Preisniveau lässt sich präzise Deflations- und Inflationsfrei steuern

Der Wachstumszwang verringert sich

Die Umverteilung über den Zinseszinseffekt lässt nach

Die Steuern und das gesamte Preisniveau können sinken

Die Lohnnebenkosten sinken, ebenso die Zahl der Arbeitslosen

Das Funktionieren der sozialen Sicherungssysteme ist gewährleistet

Die exponentiell ansteigende Verschuldung von Staat, Unternehmen und Bevölkerung stoppt

Die Rückführung der Staatsverschuldung ist realistisch

Das Bankensystem wird gestützt

Der Euro als weltweite Ersatzwährung bleibt erhalten




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