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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - [AG-GOuFP] Grifffest Geldschöpfungsgewinn: Eventueller Konsenspunkt

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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[AG-GOuFP] Grifffest Geldschöpfungsgewinn: Eventueller Konsenspunkt


Chronologisch Thread 
  • From: Thomas Schindler <thomas.schindler2 AT gmx.de>
  • To: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: [AG-GOuFP] Grifffest Geldschöpfungsgewinn: Eventueller Konsenspunkt
  • Date: Fri, 08 Jun 2012 13:18:40 +0000
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>

Im folgenden soll versucht werden aus dem Grillfest zum Geldschöpfungsgewinn doch noch einen Konsenspunkt zu extrahieren.
Einführend wäre zu sagen, dass, sowie ich Arne verstehe, er bezüglich der Geldschöpfung durch die Geschäftsbanken zwei Problemfelder sieht: nämlich ein Gerechtigkeitsproblem (Geschäftsbanken bereichern sich am Geldschöpfungsgewinn) und ein Steuerungsproblem.
Die Diskussion über das Gerechtigkeitsproblem, um welches es beim Grillfest ja ging, lässt sich dabei auf zwei Fragestellungen aufteilen:

1. Gibt es im privaten Sektor (also außerhalb der Zentralbank) überhaupt einen Geldschöpfungsgewinn?
2. Wo im privaten Sektor wird dieser realisiert?

Zu Punkt eins möchte ich nun gerne versuchen einen Konsens herbeizuführen, indem ich das Problem aus einer Perspektive betrachte, welche nur genau die Elemente enthält, die für diese Fragestellung tatsächlich relevant sind, und die somit maximal mögliche Übersichtlichkeit gewährleistet. Sollten wir auf diese Weise tatsächlich Konsens zu Punkt eins erzielen können, könnten wir uns in der folgenden Diskussion dann ganz auf Punkt zwei konzentrieren.

Los geht's:

Da wir Moment nicht wissen, ob ein eventueller Geldschöpfungsgewinn aus der Geldschöpfung bei den Geschäftsbanken bei diesen selbst realisiert wird, oder ob sie ihn ganz oder teilweise an die Nichtbanken weitergeben müssen, werden Geschäftsbanken und Nichtbanken im folgendem als "privater Sektor" zusammengefasst (treffendere Begriffsvorschläge sind willkommen).

Stellen wir uns also einmal zwei unterschiedliche Fälle vor. Im ersten Fall erfolgt die gesamte Geldschöpfung bei der Zentralbank. Die so geschöpfte Geldmenge beträgt 1 Billion. Bei ein Prozent Zinsen muss der private Sektor also jährlich 10 Milliarden an die Zentralbank zahlen.
Im zweiten Fall wurden nur 100 Milliarden durch die Zentralbank geschöpft, die restlichen 900 Millarden hingegen im Bereich der Geschäftsbanken. In diesem Fall zahlt der private Sektor also nur 1 Milliarde pro Jahr an die Zentralbank.

Die neun Milliarden, welche sich der private Sektor im Fall zwei an Zahlungen an die Zentralbank im Vergleich zu Fall eins spart, sind das, was Arne als „Geldschöpfungsgewinn“ bezeichnet.

Wir brauchen uns also eigentlich nur darauf zu einigen, dass die Zentralbank für Geld, das sie nicht selbst geschöpft hat, auch keine Zinseinnahmen erhält, um damit einen Konsens zu erzielen, dass der Geldschöpfungsgewinn, /*so wie ihn Arne definiert*/, tatsächlich irgendwo im privaten Sektor realisiert wird.

Vielleicht könnten wir ja mal versuchen unter diesem Thread ganz diszipliniert nur diese eine Frage zu diskutieren.

Darüber, ob der Begriff „Geldschöpfungsgewinn“ für dieses Phänomen der bestmögliche ist, sollten wir uns auf jeden Fall auch noch Gedanken machen. Aber bitte in einem separaten Thread.




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