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Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik
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- From: Thomas Irmer / ID Concept <irmer AT id-concept24.de>
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- Subject: Re: [AG-GOuFP] Wie man mit Geldschöpfung Geld verdient...
- Date: Thu, 07 Jun 2012 14:29:09 +0200
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- List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>
Hi Alex, heute gibt es nur ein Teilküsschen für Dich, oder ein fröhliches Winken. Denn da sind doch glatt ein paar Sachen in Deinem Text, die ich nicht so ganz verstehe: Am 07.06.2012 10:53, schrieb Alexander Barth: Systemfrager schrieb:
2. Re: Spaniens Industrie bricht ein (SPON) Kein Geld da! Warum nur? Wenn die Banken es aus NIX schöpfen können? (Systemfrager)
Damit es auch die letzten verstehen, Esoteriker wie Kritiker:
Banken haben ein besonderes Privileg. Sie dürfen Geld verleihen, das sie gar nicht haben. Wenn wir es tun, ist es Betrug. Es hat sich aber herausgestellt, daß Sparen (von Gold) zu Zahlungsmittelknappheit und Investitionsstau führt. Um dieses Problem zu lösen hat man der Bank dieses Sonderrecht eingeräumt. Jetzt können alle Ihren Anspruch auf Geld auf dem Konto behalten, und Kredite für Investitionen gibt es trotzdem, auch wenn gerade kein Sparer direkt investieren will, weil er die wirtschaftlichen Aussichten nicht mag. Gäbe es das Geldschöpfungsprivileg nicht, würden wir alle paar Jahre eine Deflationsspirale durchmachen. Vielleicht fände sich eine Marktlösung dafür, ist aber unwahrscheinlich. Das finde ich gut beschrieben. Obwohl ich eindeutig sagen muss, dass ich als Verbraucher eine Deflationsspirale alle paar Jahre sehr begrüßen würde ;-) Bzw. möchte ich anmerken, dass eine Deflationsspirale nach meiner Auffassung bei weitem nicht so verheerend ist, wie eine Inflationsspirale. Auch wäre denkbar einer Deflationsspirale im jetzigen System wirksam entgegen zu wirken, was m.E. bei einer Inflationsspirale, wegen der "Panikfunktion" kaum möglich ist.
Allerdings muss die Bank dafür sorgen, daß der „Betrug“ glimpflich ausgeht, daß also die Kredite wieder zurückgezahlt werden bevor die Einleger merken, daß gar nicht genug Gold im Tresor liegt (Bitte die bildliche Sprache entschuldigen). Das ist eine schwierige Aufgabe, gerade in den angesprochenen schweren Zeiten, und dafür bekommen die Jungs und Mädels Banker ein ordentliches Gehalt. Alles gut. Hier möchte ich anmerken, dass eine Bank bei Kauf von Fahrzeugparks und Bürotürmen oder sonstigen Dingen ja mit neu erschaffenem, schuldfreiem also zinsfreiem Geld bezahlt, was weithin zur Systemstabilität beiträgt.
Nun zum Problem: Das Geldschöpfungsprivileg wurde erteilt, damit produzierende Unternehmen Zugang zu Kredit für volkswirtschaftlich sinnvolle (also wohlstandsmehrende) Investitionen bekommen. Alles gut. Um die Systemstabilität zu verbessern, dürfen sich Banken auch gegenseitig mit Kredit versorgen. Immer noch alles gut. Ein paar findige Kaufleute betreiben mit Ihrem Privatvermögen Spekulation – man kann es auch ganz harmlos Handel nennen. Noch immer alles gut. Einige besonders – und vielleicht strafrechtlich relevant – findige Kaufleute hätten nun auch gern Zugang zu diesen Krediten, um Ihre Margen zu hebeln. Als Kapitalgesellschaft haftet man ja nur begrenzt, und wenn man per Kredithebel das Verhältnis (möglicher Gewinn) / (möglicher Verlust) nach oben treiben kann, umso besser. Hier kommt meine erste Frage: Meinst Du die Kreditaufnahme zu Spekulationszwecken? Sprich, ich nehme einen Kredit auf über 100 tsd € für 8% und spekuliere mit diesen tollen, neuen Nichtwerten (Derivate, Leerverkäufe, CDS, etc.), die ja 25% abwerfen? Und sacke fröhlich die Differenz ein? Diese Leute gründen also Ihre eigenen Banken, und setzen durch – man lobe den Lobbyismus – daß Eigenhandel der Banken erlaubt wird. Schließlich müssen die Zinsen auf die Altersrücklagen der kleinen Leute ja irgendwo herkommen….. Nächste Frage: Gab es eine Zeit in der Banken keinen Eigenhandel betreiben durften?
Und nun kann in fast unbegrenzter Höhe (32/1 war üblich) Spekulationskapital aus Krediten hergestellt werden, und die Spekulation die ein gesunder Marktmechanismus war mutiert zum Parasit. "Parasit", jaaa, das Wort passt! Ein Anteil an den allgemeinen Wohlstandsgewinnen reicht nicht mehr aus, um die Gier des neuen Geldadels zu befriedigen (der Erwerb ist es, nicht der Besitz), und so wird an allen Ecken und Enden „mitverdient“, bis die Wirtschaft es nicht mehr aushält. Was verbirgt sich hinter "(der Erwerb ist es, nicht der Besitz)"
Das ist unser Problem. Es gibt keinen privaten Geldschöpfungsgewinn oder sonstigen Mist. Äh... macht die Bank keinen Gewinn, wenn sie mir für meinen Kredit Zinsen abverlangt oder auch diese ganzen 1x-Gebühren? Banken (erfolgreiche zumindest) machen aus der Geldschöpfung Gewinn, indem sie sich gegenseitig mit Kredit versorgen, damit eine Blase nach der anderen anheizen, und immer rechtzeitig aussteigen. Damit ist der Kredit nicht durch Wohlstandszugewinn unterlegt, sondern durch Abschöpfung bereits existierenden Wohlstands. Oh jaaa. Das ist ein wichtiger Punkt, der auch m.E. zu der unglaublich absurden Ist-Situation geführt hat. Aber kann man das nicht besser ausdrücken, wenn man sagt: "Kredite, die zu Spekulationszwecken mit Nichtwerten aufgenommen werden, sind nicht mit Wohlstandsgewinn unterlegt, sondern schöpfen bereits existierenden Wohlstand ab." Daher der Begriff raffend, der eben nicht das Selbe ist wie falsch, schein oder spekulativ. RAFFENDES KAPITAL. Nur wer das Biest beim Namen nennt, kann es erkennen und dagegen vorgehen. Wäre dann nicht auch der Begriff "spekulierendes Kapital" passender? Ich mein - "Raffend" passt auch, aber verdeutlicht mein Vorschlag das nicht ein klein wenig besser?
Es ist eine – lose und informelle – Verschwörung zum Betrug, die unsere Politiker durch Abschaffung sinnvoller Besteuerung unterstützen. Ob aus Dummheit oder Vorsatz ist dabei egal – ich tippe auf einen gesunden Mix aus 95% Dummheit und 5% Arschloch. Die einzigen, die das öffentlich korrekt thematisieren ist die Linke. Wir sollten Frau Wagenknecht mal einladen, die hat es nämlich gerafft. Au ja! Sahra auf´m Grill! LoL! Das ist mal ne gute Idee! Während sich andere Idioten gegen Schuldenbremsen wehren, setzt sie sich für vernünftige Vermögensbesteuerung ein. Was übrigens mal ein liberales Thema war. Das war mal ein liberales Thema? Lol, wann das denn? Vorm Krieg? Lol.
So, genug für heute, sonst bekomm ich Tommy’s Küßchen für „kurz und verständlich“ morgen nicht. Ja wie gesagt, ich musste zu viel fragen und anmerken- für das heutige Küsschen reichts nicht ganz...Aber hoffentlich das nächste Mal wieder!!! LG Tommy Mit freundlichen Grüßen / Best Regards Alexander Barth Barth Industrial Consulting GmbH Weidenweg 69 55299 Nackenheim Tel: +49 (6135) 702 7980 Fax: +49 (6135) 702 7981 Mobil: +49 (151) 1165 3302 Email: alex.barth AT barth-ic.net Internet: www.barth-ic.net Sitz der Gesellschaft: Nackenheim -- Geschäftsführer: Knut Alexander Barth -- Gesellschafter: Knut Alexander Barth -- Eingetragen im Handelsregister: AG Mainz, HR B 42362
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- Re: [AG-GOuFP] Wie man mit Geldschöpfung Geld verdient..., Patrik Pekrul, 07.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Wie man mit Geldschöpfung Geld verdient..., Systemfrager, 07.06.2012
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- Re: [AG-GOuFP] Wie man mit Geldschöpfung Geld verdient..., Pieter hogeveen, 07.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Anti Bubble Ideas, ts . cgn, 08.06.2012
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- Re: [AG-GOuFP] Wie man mit Geldschöpfung Geld verdient..., Thomas Irmer / ID Concept, 07.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Wie man mit Geldschöpfung Geld verdient..., Patrik Pekrul, 07.06.2012
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