ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik
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- From: ts.cgn AT gmx.de
- To: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
- Subject: Re: [AG-GOuFP] Wie man mit Geldschöpfung Geld verdient...
- Date: Thu, 07 Jun 2012 13:54:24 +0200
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
- List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>
Für die Tulpenblase waren wohl auch schon die Banken verantwortlich, habe ich
mir sagen lassen. Die Preisexplosion in Spanien für deplazierte, teils
schrottige Immobilien (= Realwerte) ist jetzt auch nicht ausschließlich dem
"internationalen Finanzkapitalismus" anzulasten, sondern Bauunternehmern,
Maklern, SPARKASSEN, Politikern und - ja - auch Spekulanten.
So einige weitere Argumente bleiben mir nebulös in Eurer Argumentation (zB
Geldschöpfung für sich selbst), aber was soll's. Eine gemeinsame Position
zeichnet sich eh nicht ab.
Es gäbe jedoch durchaus einige Punkte, auf die man sich fokussieren könnte,
ohne gleich die Welt (hier Geldschöpfungsmechanismen o.ä.) neu erfinden zu
wollen, womit man in der Öffentlichkeit eh scheitern dürfte (wenn nicht schon
im LQFB).
Hier mal einige Beispiele:
- Neues Insolvenzrecht (insb. für MFI), damit diese "geräuschloser" pleite
gehen können.
- Ring-fencing des Eigenhandels bei MFIs, intra-group Kredite an den
Eigenhandel sind von Eigenmitteln abzuziehen.
- Strengere Anforderungen an Effektenkredite und Finanzierung von
Unternehmen/Hedgefonds etc., die Eigenhandel betreiben.
- Einbeziehung von Eigenhandel bei Industrieunternehmen unter die
Bankregularien.
- Konkretisierung und ggf. Ausweitung der Haftung/Strafbarkeit von
Vorständen, Geschäftsführern, Geschäftsleitern, Aufsichtsräten,
Verwaltungsräten etc.
etc. pp.
Grüße
Thomas
-------- Original-Nachricht --------
> Datum: Thu, 7 Jun 2012 11:39:58 +0200
> Von: Patrik Pekrul <Patrik.pekrul AT hotmail.de>
> An: Alexander Barth <alex.barth AT barth-ic.net>
> CC: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
> Betreff: Re: [AG-GOuFP] Wie man mit Geldschöpfung Geld verdient...
> >
> > Damit es auch die letzten verstehen, Esoteriker wie Kritiker:****
> >
> > ** **
> >
> > Banken haben ein besonderes Privileg. Sie dürfen Geld verleihen, das
> sie
> > gar nicht haben. Wenn wir es tun, ist es Betrug. Es hat sich aber
> > herausgestellt, daß Sparen (von Gold) zu Zahlungsmittelknappheit und
> > Investitionsstau führt. Um dieses Problem zu lösen hat man der Bank
> dieses
> > Sonderrecht eingeräumt. Jetzt können alle Ihren Anspruch auf Geld auf
> dem
> > Konto behalten, und Kredite für Investitionen gibt es trotzdem, auch
> wenn
> > gerade kein Sparer direkt investieren will, weil er die wirtschaftlichen
> > Aussichten nicht mag. Gäbe es das Geldschöpfungsprivileg nicht,
> würden wir
> > alle paar Jahre eine Deflationsspirale durchmachen. Vielleicht fände
> sich
> > eine Marktlösung dafür, ist aber unwahrscheinlich.
> >
>
> +1
>
> > ****
> >
> > ** **
> >
> > Allerdings muss die Bank dafür sorgen, daß der „Betrug“ glimpflich
> > ausgeht, daß also die Kredite wieder zurückgezahlt werden bevor die
> > Einleger merken, daß gar nicht genug Gold im Tresor liegt (Bitte die
> > bildliche Sprache entschuldigen). Das ist eine schwierige Aufgabe,
> gerade
> > in den angesprochenen schweren Zeiten, und dafür bekommen die Jungs und
> > Mädels Banker ein ordentliches Gehalt. Alles gut.
> >
>
> Das größere Problem ist, dass Banken zunehmend dazu übergehen, sich
> oder
> ihren eigenen Fonds immer mehr Geld zu leihen, mit dem sie nicht etwa
> Realinvestitionen finanzieren, sondern immer neue "Finanzinstrumente"
> erfinden und sich diese mit geliehenem Geld gegenseitig abkaufen - nichts
> weiter als eine leidlich versteckte Form sich selbst Geld zu drucken und
> sich damit die eigenen Taschen zu füllen. Wenn man einem privaten
> Unternehmen - das per Definition nur sein Eigeninteresse verfolgt - das
> Privilieg gibt Geld zu drucken, dann wird es genau das tun, und zwar für
> sich selbst! Ist das wirklich so überraschend? Würde irgendwer von uns
> es
> anders machen, wenn er statt zu arbeiten einfach in den Keller gehen
> könnte, um sich die nächste Millionen zu drucken?
>
> > ****
> >
> > ** **
> >
> > Nun zum Problem: ****
> >
> > Das Geldschöpfungsprivileg wurde erteilt, damit produzierende
> Unternehmen
> > Zugang zu Kredit für volkswirtschaftlich sinnvolle (also
> > wohlstandsmehrende) Investitionen bekommen. Alles gut.****
> >
> > Um die Systemstabilität zu verbessern, dürfen sich Banken auch
> gegenseitig
> > mit Kredit versorgen. Immer noch alles gut.****
> >
> > Ein paar findige Kaufleute betreiben mit Ihrem Privatvermögen
> Spekulation
> > – man kann es auch ganz harmlos Handel nennen. Noch immer alles
> gut.****
> >
> > Einige besonders – und vielleicht strafrechtlich relevant – findige
> > Kaufleute hätten nun auch gern Zugang zu diesen Krediten, um Ihre
> Margen zu
> > hebeln. Als Kapitalgesellschaft haftet man ja nur begrenzt, und wenn
> man
> > per Kredithebel das Verhältnis (möglicher Gewinn) / (möglicher
> Verlust)
> > nach oben treiben kann, umso besser. Diese Leute gründen also Ihre
> eigenen
> > Banken, und setzen durch – man lobe den Lobbyismus – daß
> Eigenhandel der
> > Banken erlaubt wird. Schließlich müssen die Zinsen auf die
> Altersrücklagen
> > der kleinen Leute ja irgendwo herkommen…..****
> >
> > ** **
> >
> > Und nun kann in fast unbegrenzter Höhe (32/1 war üblich)
> > Spekulationskapital aus Krediten hergestellt werden, und die Spekulation
> > die ein gesunder Marktmechanismus war mutiert zum Parasit. Ein Anteil
> an
> > den allgemeinen Wohlstandsgewinnen reicht nicht mehr aus, um die Gier
> des
> > neuen Geldadels zu befriedigen (der Erwerb ist es, nicht der Besitz),
> und
> > so wird an allen Ecken und Enden „mitverdient“, bis die Wirtschaft
> es nicht
> > mehr aushält.
> >
>
> Richtig, das beschreibt ausführlicher, was ich oben meinte. Das ganze
> Finanzkasino ist ein riesiges Schmierentheater, das unter großem Aufwand
> nur verschleiern soll, dass sich die MFI gegenseitig die Taschen
> vollstopfen. Ich hatte hierzu mal eine kleine Geschichte geschrieben:
>
> Wenn A und B einen (beliebigen) Zettel zirkulieren lassen und dafür bei
> jedem Vorgang mehr zahlen, dann "verdienen" beide bei jeden Verkauf, aber
> es entsteht real NICHTS! Das einzige, was passiert, ist, dass irgendwann
> einem von beiden das Geld ausgeht - und weil er der Illusion unterliegt,
> dass der Zettel immer mehr "wert" wird (Beweis: der Preis steigt ja
> ständig), fängt er an Kredite aufzunehmen, um den Preis dieses
> pseudorentablen "Investitionsobjektes" bezahlen zu können (was für eine
> "Wert"-Steigerung!). Das einzige was real steigt ist dann die Geldmenge.
> Und im wesentlichen passiert im Finanzkasino nichts anderes.
>
> Die einzigen, die von diesem bescheuerten Spiel wirklich profitieren, sind
> die Banken, die immer mehr an den Krediten verdienen; im besten Fall
> können
> sie am Ende sogar das Realvermögen von A oder B oder beiden pfänden. Und
> um
> dem Affen richtig Zucker zu geben, erfinden sie täglich neue Zettel,
> einer
> schöner und bunter als der andere, und erklären in gelungenen
> PR-Aktionen,
> warum das alles volkswirtschaftlich sinnvoll sein soll. Und die Affen
> wollen immer mehr Zucker... Und wenn es doch mal nicht genug Affen gibt,
> handeln die Banken einfach untereinander. Die wissen zwar, dass es
> "Betrug"
> ist, aber solange alle anderen glauben, dass da was sinnvolles und
> nützliches passiert, so lange kann man sich "ordentliche" Gehälter und
> satte Boni auszahlen und Traumrenditen auf das Eigenkapital
> "erwirtschaften".
>
> Das ist unser Problem. Es gibt keinen privaten Geldschöpfungsgewinn oder
> sonstigen Mist. Banken (erfolgreiche zumindest) machen aus der
> Geldschöpfung Gewinn, indem sie sich gegenseitig mit Kredit versorgen,
> damit eine Blase nach der anderen anheizen, und immer rechtzeitig
> aussteigen. Damit ist der Kredit nicht durch Wohlstandszugewinn
> unterlegt,
> sondern durch Abschöpfung bereits existierenden Wohlstands. Daher der
> Begriff raffend, der eben nicht das Selbe ist wie falsch, schein oder
> spekulativ. RAFFENDES KAPITAL. Nur wer das Biest beim Namen nennt, kann
> es erkennen und dagegen vorgehen.
>
> Völlig richtig, und deshalb muss man Geschäftsbanken die Druckerpresse
> wieder entreissen - es funktioniert so einfach nicht, q.e.d.
>
> > ** **
> >
> > Es ist eine – lose und informelle – Verschwörung zum Betrug, die
> unsere
> > Politiker durch Abschaffung sinnvoller Besteuerung unterstützen. Ob
> aus
> > Dummheit oder Vorsatz ist dabei egal – ich tippe auf einen gesunden
> Mix aus
> > 95% Dummheit und 5% Arschloch. Die einzigen, die das öffentlich
> korrekt
> > thematisieren ist die Linke. Wir sollten Frau Wagenknecht mal einladen,
> > die hat es nämlich gerafft. Während sich andere Idioten gegen
> > Schuldenbremsen wehren, setzt sie sich für vernünftige
> Vermögensbesteuerung
> > ein. Was übrigens mal ein liberales Thema war.****
> >
> > ** **
> >
> > So, genug für heute, sonst bekomm ich Tommy’s Küßchen für „kurz
> und
> > verständlich“ morgen nicht.
> >
>
> Ob die Linke die richtige Adresse ist, wage ich mal zu bezweifeln. Nur
> weil
> ein blindes Huhn auch mal ein Korn findet, muss man es nicht gleich zum
> Augur verklären. Die Vermögensbesteuerung ist aber auch nach meinem
> Dafürhalten der einzig vernünftige und realistisch umsetzbare Ausweg -
> bei
> allen Widerständen, die einem natürlich begegnen werden...
>
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>
>
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- [AG-GOuFP] Wie man mit Geldschöpfung Geld verdient..., Alexander Barth, 07.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Wie man mit Geldschöpfung Geld verdient..., Systemfrager, 07.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Wie man mit Geldschöpfung Geld verdient..., Volker, 07.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Wie man mit Geldschöpfung Geld verdient..., Guy, 07.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Wie man mit Geldschöpfung Geld verdient..., Systemfrager, 07.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Wie man mit Geldschöpfung Geld verdient..., Guy, 07.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Wie man mit Geldschöpfung Geld verdient..., Patrik Pekrul, 07.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Wie man mit Geldschöpfung Geld verdient..., Guy, 07.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Wie man mit Geldschöpfung Geld verdient..., Systemfrager, 07.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Wie man mit Geldschöpfung Geld verdient..., Arne-H. Rehse, 07.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Wie man mit Geldschöpfung Geld verdient..., Guy, 07.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Wie man mit Geldschöpfung Geld verdient..., Volker, 07.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Wie man mit Geldschöpfung Geld verdient..., Patrik Pekrul, 07.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Wie man mit Geldschöpfung Geld verdient..., ts . cgn, 07.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Wie man mit Geldschöpfung Geld verdient..., Systemfrager, 07.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Wie man mit Geldschöpfung Geld verdient..., Pieter hogeveen, 07.06.2012
- [AG-GOuFP] Durchbruch beim Fiskalpakt (SPON) - Wer hat uns verraten. Wie immer die Sozialdemokraten., Systemfrager, 07.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Wie man mit Geldschöpfung Geld verdient..., th_cgn AT gmx.de, 07.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Wie man mit Geldschöpfung Geld verdient..., Systemfrager, 07.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Wie man mit Geldschöpfung Geld verdient..., th_cgn AT gmx.de, 07.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Wie man mit Geldschöpfung Geld verdient..., Volker, 07.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Wie man mit Geldschöpfung Geld verdient..., Systemfrager, 07.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Wie man mit Geldschöpfung Geld verdient..., Systemfrager, 07.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Wie man mit Geldschöpfung Geld verdient..., Patrik Pekrul, 07.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Wie man mit Geldschöpfung Geld verdient..., Systemfrager, 07.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Wie man mit Geldschöpfung Geld verdient..., Systemfrager, 07.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Wie man mit Geldschöpfung Geld verdient..., ts . cgn, 07.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Wie man mit Geldschöpfung Geld verdient..., Systemfrager, 07.06.2012
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