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Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik
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- From: "Benedikt Weihmayr" <benedikt AT weihmayr.de>
- To: <matthias_garscha AT yahoo.de>, "Nicolai Haehnle" <nhaehnle AT gmail.com>, <ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de>
- Subject: Re: [AG-GOuFP] Die Presse ist mitten unter uns
- Date: Fri, 18 May 2012 17:55:24 +0200
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
- List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>
Landtagsabgeordneter Patrick Breyer (PIRATEN): "Nach unserer Überzeugung ist
die hohe öffentliche Verschuldung die Ursache für die staatliche Abhängigkeit
von Zinsschwankungen und damit von Finanzmärkten und Ratingagenturen. Die
Piratenpartei Schleswig-Holstein will unser Bundesland zum Vorreiter in
Deutschland für eine nachhaltige Staatsfinanzierung machen, indem wir die
Schuldenbremse durch einen Schuldenstopp ergänzen: Wir wollen in der
Landesverfassung festschreiben, dass Schleswig-Holstein seine Schulden bis
2050 schrittweise zurückzahlen muss."
Merkt ihr gegen was wir hier ankämpfen.....Aufklärungsarbeit ist dringend
nötig.
Aber man muss es auch einfach politisch/psychologisch sehn, man könnte
Staatsverschuldung, falls sie in Händen der EZB ist, auch umbenennen, zum
Beispiel in "privates Bürgerguthaben":). Zudem stellt eine
Schuldenrückführung auf Landesebene kein Problem dar, wenn sich dafür der
Bund verschulden darf ;)
Wir müssen aufpassen dass wir keine Bretter bohren, die sich dann als
Eisenklotz enttarnen....
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ag-geldordnung-und-finanzpolitik-bounces AT lists.piratenpartei.de
[mailto:ag-geldordnung-und-finanzpolitik-bounces AT lists.piratenpartei.de] Im
Auftrag von Rudi
Gesendet: Freitag, 18. Mai 2012 16:04
An: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Re: [AG-GOuFP] Die Presse ist mitten unter uns
Am 18.05.2012 10:35, schrieb Rolf Müller:
>
> Spätestens mit diesem Artikel wird klar, daß wir weder auf der
> Mailingliste, noch in Mublesitzungen und auch nicht bei Liquidfeedback
> unter uns sind:
>
> http://www.cicero.de/berliner-republik/wirtschaftsprogramm-werden-die-
> piraten-zur-partei-der-eurogegner/49310?seite=1
Moin, an folgendem Sachverhalt kann man ganz klar die Tendenz erkennen wohin
es geht:
Folgendes Zitat aus dem Cicero-Artikel vom 14.05.12:
"Cicero Online fragte bei Fraktionen und Abgeordneten nach. Eine Antwort
blieben sie bislang alle schuldig."
Der Artikel erschien also am 14.05.12
Wann hat der Cicero bei den Fraktionen/Abgeordneten nachgefragt?
Die Anfrage, die bei den SH-Piraten einging ist auf der SH- Mailingliste am
15.05. veröffentlicht worden:
http://news.piratenpartei.de/showthread.php?tid=159474
Dort ist zu erkennen, das die Redauktuerin des Cicero ihre Anfrage am 14.05.
um 08:03 Uhr an Patrick Breyer (frisch gewählter Abgeordneter des
SH-Landtags) geschickt hat.
Am *selben* Tag veröffentlicht sie ihren Artikel und beklagt sich
öffentlich: "Eine Antwort blieben sie bislang alle schuldig."
Es tut mir leid, aber das ist kein ehrlicher Journalismus.
Gruß
Rudi
P.S.: Aus Transparenzgründen hier noch die heute um 15:32 Uhr erstellte
Antwort der (noch zu gründenden) Landtagsfraktion der SH-Piraten (über den
Inhalt bitte nicht diskutieren, darum geht es hier nicht):
Hallo Frau Sorge,
danke für Ihre Anfrage, die wir als Abgeordnete unter Einbeziehung der Basis
eingehend diskutiert haben (deswegen die lange Antwortzeit).
Nach unserer Überzeugung ist die hohe öffentliche Verschuldung die Ursache
für die staatliche Abhängigkeit von Zinsschwankungen und damit von
Finanzmärkten und Ratingagenturen. Die Piratenpartei Schleswig-Holstein will
unser Bundesland zum Vorreiter in Deutschland für eine nachhaltige
Staatsfinanzierung machen, indem wir die Schuldenbremse durch einen
Schuldenstopp ergänzen: Wir wollen in der Landesverfassung festschreiben,
dass Schleswig-Holstein seine Schulden bis 2050 schrittweise zurückzahlen
muss. Indem wir die bis
2020 infolge der Schuldenbremse ohnehin erforderliche Stärkung des
Verhältnisses der Nettoeinnahmen zu den Ausgaben des Landes fortsetzen,
verringern wir die Abhängigkeit des Landes von den Finanzmärkten und erobern
finanzielle Gestaltungsspielräume für die Zukunft unseres Landes zurück.
Der geplante "Europäische Stabilitätsmechanismus" (ESM) wird von Teilen der
Öffentlichkeit als intransparent und unzureichend kontrolliert kritisiert. So
ist eine umfassende Kontrolle der Entscheidungen durch unabhängige
Rechnungshöfe und Gerichte ausgeschlossen. Von anderen wird in Frage
gestellt, ob das ESM-Verfahren in seiner gegenwärtigen Ausgestaltung
überhaupt ein wirksames Instrument zur Bewältigung von Schuldenkrisen und zur
nachhaltigen Gewährleistung von Währungsstabilität darstellt.
Die Piratenpartei Deutschland kritisiert das intransparente Zustandekommen
des ESM-Vertrags. Die Piratenpartei Schleswig-Holstein tritt dafür ein, dass
Beschlüssen und Verträgen auf europäischer und internationaler Ebene, die der
parlamentarischen Umsetzung oder Ratifizierung bedürfen, künftig nur nach
vorheriger Genehmigung der Vertreter des Volkes in den Parlamenten zugestimmt
werden darf. Der ESM-Vertrags ist ohne eine solche demokratische Legitimation
ausgehandelt worden.
Außerdem ist die Stärkung der Mitbestimmungsrechte der Bürgerinnen und Bürger
ein Kernanliegen der Piratenpartei. Als Piratenpartei Schleswig-Holstein sind
wir Teil des Bündnisses für Mehr Demokratie, welches die Einführung von
Volksentscheiden auf Bundesebene fordert.
Politische Grundsatzfragen müssen von den Bürgerinnen und Bürgern direkt
entschieden werden können, denn von ihnen soll nach dem Grundgesetz alle
Macht im Staat ausgehen. Die Bürgerinnen und Bürger haben gegenwärtig keine
Möglichkeit, eine Volksabstimmung über den ESM-Vertrag einzuleiten.
Ob und unter welchen Bedingungen wir dauerhaft eine finanziell weitreichende
Haftung für Schulden anderer Staaten, Banken oder andere Schuldner übernehmen
wollen, ist eine Grundsatzfrage.
Vorbehaltlich einer Legitimierung durch unsere Basis sind wir als
schleswig-holsteinische Abgeordnete der Piratenpartei der Meinung, dass die
Parlamente dem Europäischen Stabilitätsmechanismus (kurz:
ESM) nicht zustimmen sollten, solange nicht die Bürgerinnen und Bürger
Gelegenheit hatten, einen Volksentscheid darüber einzuleiten und
durchzuführen. Erst ein solcher Volksentscheid ermöglicht eine ausreichende
öffentliche Diskussion der gegenwärtigen Ausgestaltung des ESM-Vertrags und
eine informierte Entscheidung der Bürgerinnen und Bürger, die für die
finanziellen Folgen aufkommen sollen. Ein Volksentscheid könnte Gelegenheit
zu wichtigen Nachbesserungen an dem gegenwärtigen Vertragstext geben.
Volksentscheide dürfen nicht als "Verhinderungsinstrumente"
diffamiert werden. Teilweise führen Volksentscheide zur Legitimierung
politischer Entscheidungen und sichern die öffentliche Unterstützung dafür
(z.B. im Fall des Tiefbahnhofs Stuttgart 21). Mitunter führen Volksentscheide
dazu, dass politische Entscheidungen überarbeitet und verbessert werden.
Dementsprechend könnte auch im Fall des ESM ein Volksentscheid dazu führen,
dass Hilfen bei der Bewältigung von Schuldenkrisen nicht generell
ausgeschlossen, aber von einer demokratischen Legitimation, strikten
Bedingungen und Grenzen sowie einer eingehenden Kontrolle durch
Rechnungshöfe, Gerichte und die Öffentlichkeit abhängig gemacht werden.
Wir Piraten unterstützen die europäische Idee und Zusammenarbeit
ausdrücklich, kritisieren aber ihre bisherige Umsetzung und Ausgestaltung als
nicht ausreichend demokratisch, transparent und rechtsstaatlich. Eine solche
konstruktive Kritik macht uns nicht zu Europaskeptikern. Nach unserer
Überzeugung können einzig umfassende Reformen den Prozess der europäischen
Einigung zukunftsfähig machen, wie es unser Ziel ist.
Mit freundlichem Gruß,
Patrick Breyer
--
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- [AG-GOuFP] Die Presse ist mitten unter uns, Rolf Müller, 18.05.2012
- Re: [AG-GOuFP] Die Presse ist mitten unter uns, Christoph Ulrich Mayer, 18.05.2012
- Re: [AG-GOuFP] Die Presse ist mitten unter uns, Rudi, 18.05.2012
- Re: [AG-GOuFP] Die Presse ist mitten unter uns, Frank + Frei, 18.05.2012
- Re: [AG-GOuFP] Die Presse ist mitten unter uns, Rudi, 18.05.2012
- Re: [AG-GOuFP] Die Presse ist mitten unter uns, Frank + Frei, 18.05.2012
- Re: [AG-GOuFP] Die Presse ist mitten unter uns, Rudi, 18.05.2012
- Re: [AG-GOuFP] Die Presse ist mitten unter uns, Benedikt Weihmayr, 18.05.2012
- Re: [AG-GOuFP] Die Presse ist mitten unter uns, Rudi, 18.05.2012
- Re: [AG-GOuFP] Die Presse ist mitten unter uns, Stephan Schwarz, 18.05.2012
- Re: [AG-GOuFP] Die Presse ist mitten unter uns, Frank + Frei, 18.05.2012
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