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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Geldschöpfung, Geldschöpfungsbeginn

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] Geldschöpfung, Geldschöpfungsbeginn


Chronologisch Thread 
  • From: Frank + Frei <frank.umann AT googlemail.com>
  • To: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Geldschöpfung, Geldschöpfungsbeginn
  • Date: Fri, 18 May 2012 15:02:13 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>


> Arne schrieb:
> *Systemzustand 1:* Nominell rechtlich sind die 1000 Euro, die die Bank dem
> Lieferantenkonto gut schreibt, eine Verbindlichkeit. Solange aber diese
> Guthaben zur Zahlung von Forderungen auf Konten bei der gleichen Bank
> verwendet wird oder zur Wertaufbewahrung einfach auf dem Konto stehen
> bleibt, so lange sind die Herstellungskosten für dieses Giralgeld
> lediglich die Kosten für den Buchungssatz auf dem Girokonto des
> Lieferanten. Der Geldschöpfungsgewinn ist die Differenz zwischen den 1000
> Euro und den wenigen Cents, die der Buchungssatz kostet. Solange und nur
> so lange dieser Zustand anhält, ist diese Verbindlichkeit *funktionales
> Eigenkapital*.
>
> Das ist der von der Bank angestrebte Systemzustand. In diesem
> Systemzustand erhalten die Geschäftsbanken von den Nichtbanken Leistungen
> ohne wirkliche Gegenleistung.

Die Bank bietet doch eine Gegenleistung. Sie geht eine Verbindlichkeit
gegenüber dem Lieferanten ein. Er kann jederzeit über seine 1000 Euro nach
belieben verfügen.
Ich sehe hier eine Analogie zu einer Nichtbank, die den Laptop auf Kredit
kauft. Den bekommt sie auch (erst mal) ohne Gegenleistung.
Wenn sie es schafft, den Kredit durch die Aufnahme eines neuen Kredites zu
tilgen, und diesen ebenso usw. dann dann ist das wie eine Art
"Geldschöpfungsgewinn".

Ich würde auch nicht unbedingt von *funktionalem Eigenkapital* sprechen, den
im Gegensatz zu *echtem* Eigenkapital kann es jederzeit zurückgefordert
werden. Außerdem *gehört* das funktionale EK nicht den Eigentümern der Bank
(es ist ja ein Kredit an die Bank bzw. eine (Sicht)Einlage), es wird auch
kein Gewinn und darf auch nicht ausgeschüttet werden. Richtig ist natürlich,
dass die Bank mit den Einlagen *arbeiten* kann.
Richtig ist auch, dass sie bei den Sichteinlagen langfristig mit einem
*Bodensatz* rechnen kann, also damit, dass ein Teil der Sichteinlagen
langfristig zur Verfügung steht.

Ich verstehe also immer noch nicht, warum ein Gewinn von 1000 Euro entstanden
sein soll. Wenn wir *Geldschöpfungsgewinn* als *Liquiditätsgewinn*
definieren, dann verstehe ich sofort, was Du meinst. Ein Liquiditätsgewinn
ist allerdings kein wirtschaftlicher bzw. handelsrechtlicher Gewinn. Er darf,
wie gesagt, auch nicht ausgeschüttet werden.



Am 18.05.2012 um 14:39 schrieb Christoph Ulrich Mayer:

> Und wo ist das Notebook in Deiner Darstellung gebucht?
> Es ist neues Anlagevermögen.
>
> Wie bei jeder anderen Firma auch gibt es Anlagevermögen, das mit der Zeit
> an Wert verliert -> Abschreibung. Bei Abschreibung von einem
> Geldschöpfungsverlust zu sprechen ist jedoch widersinnig.
> Wenn ein Unternehmen ein Notebook kauft, ohne es aus eigenen Einnahmen zu
> finanzieren, dann muss es Kredit aufnehmen und zusätzlich zum Wertverlust
> auch Zins bezahlen.
>
> Solange es Marktteilnehmer gibt, die das nicht müssen, wird immer ein
> Ungleichgewicht bestehen und aus dem Ungleichgewicht kommt der Zins.
>
> -----Ursprüngliche Nachricht-----
> Von: ag-geldordnung-und-finanzpolitik-bounces AT lists.piratenpartei.de
> [mailto:ag-geldordnung-und-finanzpolitik-bounces AT lists.piratenpartei.de] Im
> Auftrag von Axel Grimm
> Gesendet: Freitag, 18. Mai 2012 13:19
> An: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
> Betreff: Re: [AG-GOuFP] Geldschöpfung, Geldschöpfungsbeginn
>
>
> HumanEconomy schrieb:
>> Ist sogar eine tolle Sache: Es erhöhen sich dadurch die Sichteinlagen
>> (und damit M1) und die Anlagegüter der Bank. Letztere erhöhen das
>> Eigenkapital und verbessern die EK-Quote.
>
> Das Eigenkapital wird NICHT erhöht, die EK-Quote sinkt bei dem Vorgang.
>
> Es ist eine Bilanzverlängerung ohne EK-Erhöhung, da "Anlagevermögen an
> Giralgeld(Einlagen)" gebucht wird.
> Bei der Ermittlung der EK-Quote ist die Passivseite gestiegenen und das EK
> unverändert. ==> die EK-Quote ist gesunken.
>
> Die Bank ist nicht reicher geworden, die Wertschöpfung und Dienstleistung
> ist bezahlt, nirgendwo fallen Zinsen ... eigentlich doch ideal.
> Mit der Nutzung und Abnutzung verliert das Anlagevermögen an Wert und im
> gleichen Umfang reduziert sich das zuvor geschaffene Giralgeld.
>
> --
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