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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Geldschöpfung, Geldschöpfungsgewinn

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

Listenarchiv

Re: [AG-GOuFP] Geldschöpfung, Geldschöpfungsgewinn


Chronologisch Thread 
  • From: "Christoph Ulrich Mayer" <CU_Mayer AT Menschen-gerechte-Gesellschaft.de>
  • To: "'Frank + Frei'" <frank.umann AT googlemail.com>, <ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Geldschöpfung, Geldschöpfungsgewinn
  • Date: Fri, 18 May 2012 00:22:10 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>
  • Organization: Autor

Das Beispiel zeigt sehr schön, wo das Problem liegt:

Jeder andere müsste von nun an Zinsen an den Geldschöpfer zahlen.
Die Bank muss es nicht. Sie erschafft Geld, erwirbt dafür einen Gegenwert -
ohne dafür Zins zahlen zu müssen.
Dies ist ein Privilleg, das eine Verzerrung des Geldmarktes verursacht und
heute Hauptursache für Zins ist.
Denn würden die Wertschöpfer ihre Inverstitionsgüter ebenfalls durch
Geldschöpfung erzeugen können, ohne an jemanden dritten Zins zu zahlen, dann
gäbe es keinen, der gegen Zinszahlung Geld leihen würde.

Jetzt klar, wo der Geldschöpfungsgewinn liegt?


-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ag-geldordnung-und-finanzpolitik-bounces AT lists.piratenpartei.de
[mailto:ag-geldordnung-und-finanzpolitik-bounces AT lists.piratenpartei.de] Im
Auftrag von Frank + Frei
Gesendet: Donnerstag, 17. Mai 2012 17:17
An: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
Betreff: [AG-GOuFP] Geldschöpfung, Geldschöpfungsgewinn

Hallo Geldpiraten, hallo Arne,

ich habe leider (auch?) noch nicht so recht verstanden, warum ein
Geldschöpfungsgewinn entsteht, wenn eine Bank z.B. einen Laptop kauft und
diesen mit Giralgeld bezahlt.

Ich dachte immer, dass eine Bank ihre Laptop-Rechnung (z.B. 1000 Euro)
bezahlt, indem sie folgendes bucht:
(Der Einfachheit halber hat der Zulieferer sein Konto bei einer anderen Bank.)

- 1000 Euro auf einem ihrer Guthabenkonten auf der Aktivseite
+ 1000 Euro auf ihrem Konto Anlagevermögen (der Laptop) auf der
+ Aktivseite
Hier entsteht kein Gewinn. Die Bilanzsumme verändert sich nicht.

Oder sie nimmt bei der Zentralbank oder einen anderen Einleger (priv. HH,
andere Bank) einen Kredit auf (also eine Einlage entgegen)

Dann bucht sie
+1000 Euro Verbindlichkeiten auf der Passivseite
+ 1000 Euro auf ihrem Konto Anlagevermögen (der Laptop) auf der
+Aktivseite
Dann ist es eine Bilanzverlängerung (=die Bilanzsumme steigt).
In diesem Falle wurde zwar Geld geschöpft, aber ein Gewinn ist trotzdem nicht
entstanden.

Sollte der Zulieferer sein Konto doch bei der gleichen Bank haben, an die er
den Laptop liefert, dann kann sie natürlich buchen:

+1000 Euro Verbindlichkeiten auf der Passivseite (Das ist dann das
+Guthaben des Zulieferers)
+ 1000 Euro auf ihrem Konto Anlagevermögen (der Laptop) auf der
+Aktivseite

Sie nimmt also den Laptop entgegen und ändert nur zwei Zahlen auf Konten im
eigenen Hause. Trotzdem entsteht kein Gewinn bei der Bank, denn die Bank hat
jetzt ja eine Verbindlichkeit beim Zulieferer. Dieser kann von der Bank
jederzeit Bargeld verlangen oder das Geld auf ein Konto außerhalb dieser Bank
überweisen.

Wie und wo entsteht also ein Geldschöpfungsgewinn, wenn diese Bank einen
Laptop kauft?

MpG
Frank & Frei

>>> ------------------------------
>>>
>>> Message: 3
>>> Date: Wed, 16 May 2012 11:53:17 +0200
>>> From: Nicolai Haehnle <nhaehnle AT gmail.com>
>>> To: Rudi <piratrudi AT gmx.de>
>>> Cc: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
>>> Subject: Re: [AG-GOuFP] Wikiseite: Was ist Geld? /
>>> Geldschöpfungsgewinn
>>> Message-ID:
>>>
>>> <CAO4GU+AnS501iYr4pe=N0GyLJYRQPQ6z=sFPntoMo5fezoZKrg AT mail.gmail.com>
>>> Content-Type: text/plain; charset=ISO-8859-1
>>>
>>> Hallo Rudi,
>>>
>>> 2012/5/16 Rudi <piratrudi AT gmx.de>:
>>>> das ist der richtige Moment für mich, um dazu zu lernen ;-) Falls
>>>> ich etwas falsch verstanden habe, bitte (sachlich) korrigieren:
>>>>
>>>> Am 16.05.2012 11:30, schrieb Nicolai Haehnle:
>>>>>
>>>>> Die Zentralbank macht aber durch die Bereitstellung der Banknoten
>>>>> keinen Gewinn. Banknoten zu verteilen kann für die Zentralbank
>>>>> schon alleine deshalb kein Gewinn sein, weil die Banknoten auf der
>>>>> Passivseite der Bilanz stehen.
>>>>
>>>> Wie ist das mit den Zinseinnahmen der Zentralbank für die
>>>> Bereitstellung von Scheinen (wenn die Geschäftsbank einen
>>>> Zentralbank-Kredit dafür aufnimmt)?
>>>
>>> Da kann man von einem Geldschöpfungsgewinn sprechen, wenn man denn
>>> unbedingt möchte. Auf dem Wiki ist aber immer von einem Gewinn die
>>> Rede, für den gilt:
>>>
>>> Gewinn = Geldbetrag - Herstellungskosten
>>>
>>> Das ist ein ganz anderes Kaliber. Ob es klug ist, auch im Fall von
>>> Zinsen über einen "Geldschöpfungsgewinn" zu reden ist eine subtilere
>>> Frage. Ich habe das Gefühl, dass es wahrscheinlich besser wäre,
>>> andere Begriffe zu verwenden, weil sonst genau dieser Unterschied
>>> beim Leser nicht ankommt.
>>>
>>>
>>>>> Ich finde den Text in der jetzigen Form nicht akzeptabel. De facto
>>>>> gibt es im heutigen System keine Seignorage im klassischen Sinn
>>>>> mehr (außer bei Münzen - kleines historisches Artefakt, das wohl
>>>>> eher wenig Bedeutung hat).
>>>>
>>>> Kommt jetzt daruaf an, was man unter "wenig Bedeutung" versteht.
>>>> Münzeinnahmen Deutschland 2011: 376 Mio.
>>>> http://www.bundesfinanzministerium.de/bundeshaushalt2012/pdf/vsp_3.
>>>> pd
>>>> f
>>>> (Seite 2, oben)
>>>
>>> Danke für die Info, die genauen Zahlen kannte ich nicht. Gut, das
>>> sind 0,1%-0,2% der regulären Einnahmen des Bundes. Findest du das
>>> eine große Bedeutung?
>>>
>>> Schöne Grüße,
>>> Nicolai
>>> --
>>> Lerne, wie die Welt wirklich ist,
>>> aber vergiss niemals, wie sie sein sollte.
>>>
>>> ------------------------------
>>>
>>> Message: 5
>>> Date: Wed, 16 May 2012 12:01:19 +0200
>>> From: Rudi <piratrudi AT gmx.de>
>>> To: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
>>> Subject: Re: [AG-GOuFP] Wikiseite: Was ist Geld? /
>>> Geldschöpfungsgewinn
>>> Message-ID: <jovtta$172$8 AT news01.piratenpartei.de>
>>> Content-Type: text/plain; charset=UTF-8
>>>
>>> Am 16.05.2012 11:53, schrieb Nicolai Haehnle:
>>>> 2012/5/16 Rudi <piratrudi AT gmx.de>:
>>>>>
>>>>> Kommt jetzt daruaf an, was man unter "wenig Bedeutung" versteht.
>>>>> Münzeinnahmen Deutschland 2011: 376 Mio.
>>>>> http://www.bundesfinanzministerium.de/bundeshaushalt2012/pdf/vsp_3
>>>>> .p
>>>>> df
>>>>> (Seite 2, oben)
>>>>
>>>> Danke für die Info, die genauen Zahlen kannte ich nicht. Gut, das
>>>> sind 0,1%-0,2% der regulären Einnahmen des Bundes. Findest du das
>>>> eine große Bedeutung?
>>>>
>>>
>>> Das entspricht in etwas den Ausgaben für:
>>> - Aufwendungen für Abgeordnete und ehrenamtlich Tätige... ca. 310 Mio.
>>> oder
>>> - Aus- und Fortbildung (Verwaltung)... ca. 300 Mio.
>>>
>>> Immerhin.


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