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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Das leistungsgedeckte Geld

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] Das leistungsgedeckte Geld


Chronologisch Thread 
  • From: "High-End-Studio Prenk" <info AT high-end-studio.de>
  • To: <ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Das leistungsgedeckte Geld
  • Date: Thu, 3 May 2012 21:47:27 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>


----- Original Message ----- From: "Christian.Seiler" <christian.seiler AT hotmail.de>
To: <ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de>
Sent: Thursday, May 03, 2012 8:46 PM
Subject: Re: [AG-GOuFP] Das leistungsgedeckte Geld


Tut mir Leid das so drastisch auszudrücken, aber ihr habt gar nichts verstanden.

Geld das "nichts" Wert ist gibt es nicht so lange mit diesem Geld gehandelt wird.

Das stimmt: Außer Tauschmittel und Wert-Aufbewahrungsmittel ist Geld auch noch Wertmaßstab



"um sämtliche Dienstleistungen ... zu räumen .. braucht es nur einer wertmäßig geringeren Menge"

Sorry dieser Satz ist ein Widerspruch an sich.

Finde ich nicht. Es kann nur umständlich von mir formuliert sein.

Vielleicht kann ich es mit einem Zusatz besser ausdrücken:

Um sämtlich Waren und Dienstleistungen in einer arbeitsteiligen

Wirtschaft vom Markt zu räumen ist eine deutlich geringere

Geldmenge nötig als Waren und Dienstleistungen dieser gegenüber

steht. Besser so? Die verstetigte Umlaufgeschwindigkeit macht’s! ;-)



LG Winnie



Um einen Markt zu räumen in indirektem Tausch ist jede Menge an Geld > 0 tauglich. Der Wert eines Gutes spiegelt den Wert gegenüber allen anderen Gütern wieder. Da wir viele Güter haben und viele Marktteilnehmer haben wir ein lineares Gleichungssystem, in dem jede Gleichung in eine nichttriviale Lösung hat. Diese lineare Abhängigkeit impliziert aber, dass sich alle Güter in einem bestimmten Gut ausdrücken können also ein Tausch stattfinden kann und dass es ein Gut gibt, dass man als Maßeinheit nimmt. Dieses Gut ist der Numéraire, das Geld.
D.H. um einen Markt zu räumen benötigt es einfach nur das teilbare vorhandensein von Geld an sich, da alle anderen Güter nun indirekt getauscht werden können da sie sich in Werten dieses Gutes ausdrücken lassen können. Da es sich um relative Preise handelt, ist die Höhe an sich völlig willkürlich und wurscht. Was du unter "Wert" verstehst, ist eigentlich der Preis eines Gutes im Gut Geld. Daher wird dieser Preis im Gleichungssystem von allen Quantitäten der Güter und von der Quantität des Geldes bestimmt und der Präferenzen über die Güter. Da aber Geld als neutrales Gut quasi als Bindeglied funktioniert ist dessen Menge unerheblich für die relativen Preise eines Gutes zu allen anderen für die Räumung eines exogen gegebenen Marktes. Denn die Preise können jedwede lineare Transformation der gleichen Relation darstellen.



Wichtig wird die Geldmenge erst wenn man sie in einen temporalen Zusammenhang bringt, wenn man also wissen will wie eine Änderung der Geldmenge auf die Produktions-, Invesititions- und Konsumentscheidungen der Menschen wirkt.

Am 03.05.2012 20:18, schrieb High-End-Studio Prenk:
"MatthyK" <matthyk AT gmx.de> schrieb im Newsbeitrag news:464$146761$1335994830 AT news01.piratenpartei.de...

OliverE schrieb:
alex[at]twister11.de schrieb:
Klar, irgendwie muss das Geld ja in Umlauf kommen, aber es ist nicht gut
den Markt mit Geld zu fluten, nur weil die Sparer und Horter auf ihren
fetten Guthaben sitzen und keine Gegenleistung dafür fordern. Das ist
schädlich.
Die "fetten Guthaben" sind nichts weiter als sich auf türmende
Forderungen, die niemals eingelöst werden können, weil ihnen keinerlei
Waren gegenüberstehen. Es ist Spielgeld, geschaffen aus dem Nichts mit
Nulldeckung. Eine Illusion. Man kann sich für dieses Geld - im wahrsten
Sinne des Wortes - nichts kaufen.
Dem möchte ich widersprechen: Jeder Geldschöpfung durch Kreditvergabe in
unserem Systen sind ganz reale Werte zugeordnet, nämlich die
Sicherheiten, die im Rahmen der Kreditvergabe hinterlegt wurden. Dass
Kredite immer ausreichend besichert sind, ist eine Grundvoraussetzung für
das Funktionieren unseres Geldsystems. Dies können nicht nur Waren,
sondern auch Immobilien, vertragliche Rechte (z.B. an
Produktionskapazitäten), zukünftiges Einkommen, usw. sein.

Auf der anderen Seite sieht man auch, dass dieses Geldsystem ins
Straucheln gerät, wenn Sicherheiten systematisch falsch bewertet werden
(Immobilenblasen) oder wenn komplexe Finanzprodukte dazu führen (bzw.
absichtlich so gestaltet werden) dass ein und dieselbe Sicherheit mehrfach
für die Besicherung neuer Kredite eingesetzt wird.

Im Idealfall sollte in unserem System folgendes zutreffend sein:
*Über die zur Verfügung stehenden Sicherheiten wird die Geldmenge
reguliert.*

Du hast meine volle Zustimmung:
Um sämtliche Waren und Dienstleistungen einer arbeitsteiligen Wirtschaft /
Gesellschaft vom Markt zu räumen, braucht es nur einer wertmäßig
deutlich geringeren Geldmenge, wenn die im Markt befindlich Geldmenge
mehrer Geschäftsvorfälle pro Tag tätigt - und das tut sie, wenn sie einer
Umlaufsicherung unterworfen ist. Zur besseren Verständlichkeit:
Du kaufst morgens vier Brötchen. Mit, unter anderem, Deinem Geld
geht die Chefin vormittags zum Friseur. Dieser nimmt mittags einen Teil
der Einnahmen und bezahlt damit sein Vormittagskraft aus. Diese freut sich
und geht mit dem Geld shoppen und kauft sich ein nettes Top. Der Boutique-
Inhaber geht abends mit einem Teil der Einnahmen in der Stammkneipe
Karten spielen, den anderen Teil des Geldes wirft er mittels Geldkassette
bei seiner Bank ein. usw. usf.
Ergo: Die Geldmenge ist durch die Waren und Dienstleistungen mehrfach
überdeckt. Das bedeutet, die Geldmenge ist Waren- und Dienstleistungsgedeckt
bzw. als Sicherheit dienen die Waren und Dienstleistungen - wenn Euch das
gefällt. :-)

Heute ist es genau umgekehrt: Nur ein kleiner Teil des herausgegebenen
Bargeldes ist nachfrageaktiv am Markt. Es wird geschätzt, das es nur ca.
1 - 2% der Bargeldmenge ist. Für ca. 98% der Bargeldmenge gibt es gar keine
Waren und Dienstleistungen. Bei einer Hyperinflation, von der ich annehme, das
sie ausbleibt, wäre dieses Bargeld sofort wertlos - nicht das Papier wert, auf
dem es gedruckt ist......

LG Winnie

--
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