ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik
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- From: "High-End-Studio Prenk" <info AT high-end-studio.de>
- To: <AG-Geldordnung-und-Finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de>
- Subject: Re: [AG-GOuFP] Geldmenge und Inflation, Zinses-Zins und Wachstum
- Date: Sun, 29 Apr 2012 18:27:38 +0200
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
- List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>
hmm... die Marktteilnehmer in Form von Unternehmen unterliegen dem Wettbewerb.
Wenn die Konkurrenz keine höheren Löhne zulässt - ansonsten fliegt das Unternehmen
aus dem Markt - inwiefern ist eine nicht ausreichende Lohnzahlung dann der Verursacher
der Verteilung von Arm zu Reich?
Vielleicht ist es so verständlicher, was ich meine - oder vielleicht sollte ich es "Zinses-Zins" nennen?:
"Wer viel Geld in unserer Welt hat, legt dieses verzinslich in der Volkswirtschaft an. Jährlich bekommt er Zinsen für sein Guthaben und wird damit noch reicher, und das ganz ohne Arbeitsleistung. Das angelegte Geld wird auf der anderen Seite verborgt (Kredit), d.h. das Vermögen des einen entspricht den Schulden des anderen (Verbraucher, Unter-nehmer, Staat). Für einen Kredit zahlt man i.d.R. Zins, Geld, das (zum größten Teil) dem Sparer zufließt und - da der Zins nicht vom Himmel fällt - vom Schuldner erarbeitet werden muss. Da die Zinserträge der Sparer großer Vermögen durch den Zinseszins-Effekt exponentiell wachsen (ein Teil der Zinsen wird in der Folge weiter verzinst, da der Zinsertrag nicht vollständig verkonsumiert werden kann), müssen auf der anderen Seite auch die Schulden exponentiell wachsen. Diesen Effekt kennen Sie sicherlich unter dem Namen „die sich immer schneller öffnende Schere zwischen Arm und Reich“.
Gewinner des Systems sind Sie dann, wenn Sie mehr Zinsen bekommen als Sie zahlen. Und Zinsen zahlen Sie reichlich: Zinsen für Staatsschulden in Form von Steuern, Zinsen für Unternehmensschulden in Form von überhöhten Preisen (Zinsanteil am Produktpreis beträgt durchschnittlich z.Z. ca. 40%), und falls Sie gerade Ihr Haus abzahlen natürlich noch Zinsen für Ihre privaten Schulden. Im Jahr 2000 musste jeder Haushalt der BRD durchschnittlich auf ca. 17.000 Euro seines Einkommens verzichten, um die Zinsansprüche des Kapitals sicherzustellen. Wenn Sie es also nicht geschafft haben, einen so großen Geldbetrag anzusparen, der Ihnen zu mindestens 17.000 Euro Zinsen im Jahr verhilft, dann sind Sie de facto Verlierer des Systems, und Sie werden in Zukunft einen immer größeren Anteil Ihres hart erarbeiteten Einkommens an die Menschen abgeben müssen, die bereits viel Geld besitzen, ob Sie wollen oder nicht.
Das ist also des Pudels Kern: Da Sie immer mehr Geld für die Zinslasten ausgeben müssen, muss Ihr Einkommen im selben Ausmaß anwachsen, nur damit Ihr Lebensstandard nicht absinkt. Für eine Volkswirtschaft gilt dann entsprechend: Das Bruttosozialprodukt muss mindestens genauso stark anwachsen, wie die Zinsschuld anwächst, um das erreichte Wohlstandsniveau halten zu können. Dies ist also die Ursache des Wachstumszwanges. Und da es sich um exponentielles Wachstum der Vermögen bzw. der Schulden mit einer jährlichen Wachstumsrate von ca. 2,5% handelt, muss das Bruttosozialprodukt ebenfalls um jährlich mindestens 2,5% wachsen. Es führt also nicht nur Stagnation oder ein negatives Wirtschaftswachstum zum Rückgang des Wohlstandsniveaus, sondern auch ein positives Wirtschaftswachstum unterhalb von 2,5%. Und Sie sollten sich an dieser Stelle dringend klar machen, was exponentielles Wachstum bedeutet, auch im Bezug auf die Umwelt."
LG Winnie
----- Original Message ----- From: <piraten AT manen.de>
To: <ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de>
Sent: Thursday, April 26, 2012 9:30 PM
Subject: Re: [AG-GOuFP] Geldmenge und Inflation
Der Zins alleine verursacht keine Verteilung von Am zu reich. Das Problem ist eher, daß arme kein Geld sparen können um in den Genuß von Zinsen zu kommen. Das ist eher ein Problem der ausreichenden Lohnzahlung.
Der Staat, der hier regulierend eingreifen könnte nimmt selber Kredite auf, anstelle Geld zur Verfügung zu stellen und damit Zinsen zu verdienen.
LG
Peter
----- Original Nachricht ----
Von: High-End-Studio Prenk <info AT high-end-studio.de>
An: AG-Geldordnung-und-Finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
Datum: 26.04.2012 20:42
Betreff: Re: [AG-GOuFP] Geldmenge und Inflation
total normal:
Unser derzeitiges Problem
Die bereits aufgezeigte, scheinbar ausweglose Situation kann zusammenfassend
wie folgt beschrieben werden: Eine Geldwirtschaft funktioniert nur dann, wenn
das Geld ausreichend als Tauschmittel fungieren kann. Der Zins übernimmt dabei die
Funktion einer Umlaufsicherung; er verursacht jedoch die Vermögensumverteilung von
Arm zu Reich, bringt den Wachstumszwang hervor und schädigt damit in erheblichem
Maße die Umwelt und gefährdet den sozialen Zusammenhalt einer Gesellschaft. Sinkt das
Wirtschaftswachstum unter 2,5%, so werden aufgrund des Zinseszinseffektes
deflationäre Tendenzen sichtbar.
Tendiert der Zins aufgrund von Marktsättigung gegen Null, dann verringern sich die
negativen Auswirkungen des Zinseszinseffektes (Vermögensumverteilung,
Wachstumszwang), aber das Geld entzieht sich dem Wirtschaftskreislauf und
gibt damit seine gewünschte Funktion als Tauschmittel ab. Folge ist Geldmangel im
Verhältnis zu den angebotenen Waren, was wiederum zu Deflation führt.
Unser zinstragendes Geldsystem führt und führte also mit mathematischer
Logik regelmäßig in die Katastrophe.
----- Original Message ----- From: "Christoph "Pluto" Puppe" <piraten AT stderr.de>
To: "Jürgen Niccum" <j.niccum AT me.com>
Cc: "AG-GOuFP" <ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de>
Sent: Thursday, April 26, 2012 7:45 PM
Subject: Re: [AG-GOuFP] Geldmenge und Inflation
> Spannend:
>
> Während die Geldversorgung der Wirtschaft in den USA und im Euroraum
> seit der Lehman-Pleite auf etwa 300% angestiegen ist, verharrt das,
> was als Inflation bezeichnet wird, weiterhin bei 2%, sogar mit leicht
> fallender Tendenz (siehe Schaubilder FAZ). Bestünde diese immer wieder
> behauptete Bindung der Inflation an die Geldmenge, so müsste bei deren
> Ausdehnung durch die Notenbanken auf 300% auch die Inflation um
> annähernd denselben Wert steigen. Das aber ist nicht so.
>
> 2012/4/26 Jürgen Niccum <j.niccum AT me.com>:
>> Ahoi zusammen,
>>
>> Artikel zum Thema Geldmenge umd Inflation auf The Intelligence
>>
>>
http://www.theintelligence.de/index.php/wirtschaft/finanzen/4330-deshalb-ist
-inflation-keine-ernsthafte-gefahr.html
>>
>> Gruß Jürgen
>>
>> --
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>
>
>
> -- > Gruss
>
> Pluto - SysAdmin of Hades
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>
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- Re: [AG-GOuFP] Geldmenge und Inflation, (fortgesetzt)
- Re: [AG-GOuFP] Geldmenge und Inflation, Pieter hogeveen, 27.04.2012
- Re: [AG-GOuFP] Geldmenge und Inflation, High-End-Studio Prenk, 26.04.2012
- Re: [AG-GOuFP] Geldmenge und Inflation, piraten, 26.04.2012
- Re: [AG-GOuFP] Geldmenge und Inflation, High-End-Studio Prenk, 26.04.2012
- Re: [AG-GOuFP] Geldmenge und Inflation, Enter-Mario, 27.04.2012
- Re: [AG-GOuFP] Geldmenge und Inflation, Daniel , 27.04.2012
- Re: [AG-GOuFP] Geldmenge und Inflation, Christoph "Pluto" Puppe, 27.04.2012
- Re: [AG-GOuFP] Geldmenge und Inflation, Daniel , 27.04.2012
- Re: [AG-GOuFP] Geldmenge, Inflation, Zins, High-End-Studio Prenk, 29.04.2012
- Re: [AG-GOuFP] Geldmenge und Inflation, Daniel , 27.04.2012
- Re: [AG-GOuFP] Geldmenge und Inflation, High-End-Studio Prenk, 29.04.2012
- Re: [AG-GOuFP] Geldmenge und Inflation, Christoph "Pluto" Puppe, 27.04.2012
- Re: [AG-GOuFP] Geldmenge und Inflation, Daniel , 27.04.2012
- Re: [AG-GOuFP] Geldmenge und Inflation, Zinses-Zins und Wachstum, High-End-Studio Prenk, 29.04.2012
- Re: [AG-GOuFP] Geldmenge und Inflation, Karlsruher, 30.04.2012
- Re: [AG-GOuFP] Geldmenge und Inflation, piraten, 26.04.2012
- Re: [AG-GOuFP] Geldmenge und Inflation, High-End-Studio Prenk, 26.04.2012
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