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Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik
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[AG-GOuFP] Eingrenzung unsozialer/unfairer Aspekte in Geld- und Wirtschaftssystemen.
Chronologisch Thread
- From: "Martin Ternes" <martin.ternes AT gmx.de>
- To: <AG-Geldordnung-und-Finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de>
- Subject: [AG-GOuFP] Eingrenzung unsozialer/unfairer Aspekte in Geld- und Wirtschaftssystemen.
- Date: Wed, 15 Feb 2012 12:30:44 +0100
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
- List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>
Die derzeitigen Diskussionen sind natürlich berechtigt aber gehen m.M. nach in die falsche Richtung. Es wird sehr viel über die alternativen Systeme debattiert. Was natürlich richtig ist, ist aber nicht zielführend da man erst wissen sollte was man überhaupt ändern will. Sonst verläuft man sich in Endlosdiskussionen wie es derzeit in der Mailingliste passiert. Der AG fehlt die Struktur einen solch komplexen Sachverhalt zu lösen!
Hier wär mein Lösungsweg 1. Ist das derzeitige System reformationsdürftig? (Ist denke ich nicht mehr umstritten) 2. Was können unsoziale/unfaire Aspekte/Probleme eines Wirtschaftsystems sein. 2.1 Brainstorming 2.2 Aufteilen der Probleme in Gruppen 2.3 Mehrheitlich angenommene Aspekte werden zur Systemfindung angenommen. 3. Systemfindung 3.1 Brainstorming von Systemen/Ansätzen. 3.2 Gegenüberstellungen der Systeme zu den Problemen. 4. Erarbeitung eines Antrags für das Parteiprogramm 4.1 Systeme die die meisten Probleme beseitigten sollten zur Wahl gestellt werden 4.2 Mehrheitlich angenommenes System zu einem Antrag ausarbeiten.
Erst sollte man sich klar werden was zurzeit oder insgesamt nicht richtig (unsozial/unfair) läuft/laufen kann. Wir befinden uns daher erst bei 2.1 und den Punkt könnte man so strukturieren:
Ein Unterforum im AG-Bereich für Probleme eines Wirtschaftsystems. Hier kann dann jeglicher Mailinglisten Nutzer ein neues Topic eröffnen über ein Problem das er für wichtig hält. Der Titel des Topics ist ein prägnanter Satz der das Problem möglichst gut beschreibt. Dabei bitte darauf achten das Problem so Allgemein wie möglich halten und am besten nur als Negativ formulieren (Daher "Seniorage an Private" und nicht "Seniorage an die Allgemeinheit"). Der Topic Ersteller gliedert das Problem dann wie folgt. - Theoretische Beschreibung des Problems. - Theoretische Konsequenzen des Problems - Theoretisches Beispiel - Echtweltbeispiel - Relevanz - Evtl. negative Konsequenzen durch die Beseitigung des Problems - Mögliche Lösungsansätze (sollte evtl entfallen oder mit der Einschränkung das dieser Punkt in den Topics nicht diskutiert werden darf) Vielleicht sollten wir hier auch sowas wie Freemind http://de.wikipedia.org/wiki/FreeMind verwenden?
Am Ende der Diskussion im Topic sollte dann möglichst feststehen ob das Problem ein Problem ist und ob das Problem relevant ist. Als letztes muss dann das Problem einer Kategorie zugeordnet werden. (Geldsystem, Wirtschaft, Staat, Steuern, Sozialwesen etc.) Als letzten Schritt sollten diese und weitere im Mumble diskutiert werden und schlussendlich per Mehrheitsentscheid in einen eigenen Wikibeitrag landen. Alle Probleme die dann dem Geldsystem und der Finanzpolitik zugeordnet werden sollten dann in den Punkt 3. "Lösungsfindung" des Lösungswegs für die AG-GOuFP übernommen werden.
Dieser Ansatz hat mehrere Vorteile. - Nur ein Problem wird pro Topic diskutiert. - Bei der notwendigen Diskussion um Systeme/Lösungsansätzen kann man auf das Topic verweisen wo dann entweder ein Problem zu Ende diskutiert wurde oder als nicht relevantes Problem nicht akzeptiert wurde. Ich habe mir schon ein paar Gedanken zu Problemen gemacht und sollte mein Vorschlag angenommen werden dazu dann im Unterforum einzelne Topics erstellen aber beispielhaft das erste Problem wie in einem Topic ausformuliert. Es sind nicht nur GOuFP Probleme und daher z.B. auch für die AG-Wirtschaft relevant.
Allgemeine Probleme [Problem] Komplizierte Gesetzgebung/Ordnung. (m.M. nach der Wichtigste Punkt) Ein kompliziertes System das ein Teil der Wirtschaft regelt ist unsozial und unfair. Umso einfacher ein System umso sozialer und Fairer
Haben alle Akteure einer Wirtschaft dasselbe Verständnis und dasselbe Reaktionsmoment in ihren Handlungen in einem System zu agieren geschieht dies für alle Akteure Bilanz neutral. Herrschen unter den Akteuren Unterschiede, gibt es Gewinner und Verlierer. Zwangsläufig gibt es in Echt-Weltszenarien Unterschiede unter den Akteuren. Somit sollte für ein faires Aktionspotential unter Akteuren einer Wirtschaft ein System so einfach wie möglich gestaltet werden.
Gibt es eine Veränderung im Markt kann derjenige Marktteilnehmer der ein größeres Handlungsmoment hat besser darauf reagieren. Der Teilnehmer mit einem geringeren Moment macht dies schlechter und hat dadurch Nachteile. Verschiebung des Kapitals von besser gestellten Akteuren zu schlechter gestellten Akteuren.
Bsp: Ein Teilbereich der Wirtschaft wurde durch das hineinpumpen günstiger Kredite aufgeblasen, z.B. die IT. Ein Mitbürger der nicht in der Finanzwirtschaft tätig ist will sein Erspartes in Aktien anlegen und kauft durch den Boom in IT inspiriert IT-Aktien. Ein Teil der Investitionen wird aber auch von Finanzunternehmen getätigt. Diese investieren Hauptberuflich und können den Markt besser einschätzen und erkennen das die IT zu stark bewertet wurde und eine Blase entstand. Diese ziehen ihre Investitionen zurück. Der Private Man bleibt durch Unwissenheit/zu zögerhaftes Handeln auf Schrottaktien sitzen.
Relevanz: Ein Wirtschaft kann sehr kompliziert sein und viele Probleme haben (es gibt Ausnahmen z.B. Schöpfung des Geldes ohne den Zinsanteil) welches aber keine Auswirkung auf die Fairness haben muss solange jeder das gleiche Handlungsmoment hat. Dies existiert natürlich nicht und in einer sozialen Solidargesellschaft sollte auch auf die benachteiligten geachtet werden. Hier besteht großes Potential für soziale Gerechtigkeit.
Eventuelle negative Konsequenzen: Es existieren sehr viele Arbeitsplätze im Finanzsektor deren Berechtigung direkt in der Komplexität des Wirtschaftssystems liegen, diese würden zum Teil verschwinden.
[Problem] Wachstumsdruck
Probleme Gelodrdnung un Finanzpolitik [Problem] Nicht-Schöpfung von Zinsgeld. [Problem] Geldschöpfung durch Schuld [Problem] Veränderung des Wertes einer Einheit des Tauschmittels (Inflation, Deflation) [Problem] Verquickung des Tauschmittels als Wirtschaftsprodukt [Problem] Seniorage an Private [Problem] Nicht wirtschaftsrepräsentierende Geldmenge.
Staatliche/Steuerliche/Soziale Probleme [Problem] Potential einzelne Wirtschaftsbereiche durch zu geringe oder zu großen Geldmengen unter bzw. über zu präsentieren. [Problem] Nichtprogressive Einkommensbesteuerung. [Problem] Handel mit Produkten die nur einzelnen zur Verfügung stehen. [Problem] Anhäufung von Vermögen [Problem] Tragung sozial notwendiger Kosten durch einen Teil. [Problem] Fremdverwendung von Steuern. [Problem] Subventionierung von nicht sozialrelevanten Gütern. [Problem] Entgegentreten von Dynamiken die durch das jetzige System erst so prävalent geworden ist. [Problem] Unbezollter Handel mit Unsozialen Wirtschaftspartnern [Problem] Patente
Ich habe sehr wenig Zeit und konnte nicht so ins Detail gehen als ich wollte. Ich hoffe man versteht mein, dies ist so noch nicht angedacht worden und trage hier Konstruktiv was bei.
Arrrrrgh, Martin. |
- [AG-GOuFP] Eingrenzung unsozialer/unfairer Aspekte in Geld- und Wirtschaftssystemen., Martin Ternes, 15.02.2012
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