ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik
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- From: andreas.schouten AT leben-in-hanau.de
- To: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
- Cc:
- Subject: Re: [AG-GOuFP] [MKK] - Finanzmärkte und die Wirtsc =?utf-8?q?h aft?=
- Date: Mon, 6 Feb 2012 10:39:29 +0100 (CET)
- Importance: Normal
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
- List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>
Nun Axel,
Deine Realität scheint mir eben DEINE Realität zu sein.
Was die Piratenpartei angeht. Ich kann nur zur Vorsicht raten aus 'money
as debt' oder 'Geld aus dem Nichts' Theorien praktische politische
Forderungen oder gar Konzepte abzuleiten. Es könnte dazu führen auf
längere Sicht als poltische Kraft nicht ernst genommen zu werden.
Gruß
Andreas
Am 06.02.2012 um Uhr haben Sie geschrieben:
> Am Mon, 6 Feb 2012 09:45:42 +0100 (CET) hat
> andreas.schouten AT leben-in-hanau.de geschrieben:
> > Ahoi!
> >
> > ich denke ich habe nun verstanden, wo der Denkfehler
> >oder unser
> > Missverständnis liegt.
> >
> > Wenn ich über Kredit rede denke ich an einen in Anspruch
> >genommenen
> > Kredit.
> > Nicolai beschreibt nur die Bereitstellung eines Kredits.
> >
> > Die Betrachtungen zu Nadjas neuer Bank sind soweit nicht
> >falsch. Sie
> > greifen nur zu kurz.
> > Denn Nadia bekommt ein massives Problem in dem Moment,
> >indem der
> > Kreditnehmer auf seinen Kredit zugreifen, indem er z.B.
> >eine Überweisung
> > auf ein Konto einer anderen Bank tätigt.
> >
> Mit dem Kredit hat Nadjs sich das Verwertungsrecht einer
> Sicherheit verbriefen lassen. Bei einen so hohen Kredit
> sind da auch Hypotheken / Grundschulden und andere
> Zentralbank fähige "Wertpapiere" dabei. Zudem kann die
> Kreditforderung selbst bei der Zentralbank eingereicht
> werden.
>
> Nadja hat kein Problem, die nötigen
> Interbankenzahlungsmittel bei der Zentralbank zu
> beschaffen. Je nach Dem Wert, den Nadja einreicht, hat das
> eine Wirkung auf die Bilanz, die Bilanz kann gleich
> bleiben oder sinken.
>
> Soweit der Lehrbuchweg.
>
> Nun zur Realität:
> Nadja bemnötigt gar keine Interbankenmittel. Im
> ungestörten Umfeld wird ganz einfach angeschrieben. Die
> Überweisung mit einer Interbankenausleihung abgewickelt.
> Die Nadjabank leiht sich von den anderen Banken, die
> Überschüsse anbieten den nötigen Überweisungsbetrag, was
> wiederum im Gesamtsystem eine Bilanzverlängerung ist.
>
> Und nun noch weiter zur Realität.
> Die Nadjabank hat nicht nur ein Konto udn nicht nur
> Überweisungen an andere Banken. Es kommen auch
> Überweisungen rein. Diese Beträge heben sich gegenseitig
> auf. Es verbleibt nur ein Tagessaldo nahe bei Null. Ob die
> NadjaBank trotz einen Zufluß oder Abfluß hat, steht erst
> am Tagesende fest.
>
> Fazit:
> Der Denkfehler ist korrekt angebracht, WENN man nur EINE
> Überweisung betrachtet, sprich: wird die Überweisung aus
> ihrer Umwelt isoliert betrachtet, kommt man zu
> Folgerungen, die nicht allgemeingültig sind (so wie es
> auch bei dem "fehlendem" Kreditzins ist).
>
> Es gilt: Parktisch keine Überweisung wird mit
> Zentralbankgeld begleitet oder besser: Üerwsiungen werden
> nur mit einem lächerlichen Zentralbankgeldvolumen
> abwickelt.
>
>
> > Rein formal betrachtet, brauch Nadja erst jetzt das
> >fehlende
> >Fremdkapital. Um aber als vorausschauende Geschäftsfrau
> >nicht gleich am
> > ersten Tag zahlungsunfähig zu werden, wird sie sich erst
> >das fehlende
> >Fremdkapital besorgen oder eine Refinanzierung über
> >andere Banken zuvor
> > sicher stellen. Weniger formal betrachtet verleiht sie
> >nur Einlagen und
> > ihr eigenes Kapital.
> >
> Der Begriff Fremdkapital gilt nicht für Banken, der gilt
> nur für Nichtbanken. In Banken ist das Fremdkapital unser
> Geld.
> Für Banken gilt, das Einlagen nichts mit Einlagen zu tun
> haben, Fremdkappital nichts mit Fremdkapital im
> herkömmlichen Sinn und Guthaben nichts mit Guthaben im
> umgangssprachlichen Sinn.
>
> > Daher bleibt es richtig, dass eine Bank über mehr Eigen-
> >und
> >Fremdkapital verfügen muss als sie an Krediten begeben
> >kann.
> >
> Banken erzeugen mit Krediten das "Fremkapital" und mit
> Eigenkapital ist nur die Differenz zwischen Akiv und
> Passivposten.
> Überweisungen ändern nichts an dem Eigenkapital, das ist
> vor und nach der Überweisung unverändert.
>
> > Das Giralgeld für den bereit gestellten Kredit kommt in
> >der Tat aus dem
> > Nichts. Nur dafür kann man sich eben noch nichts kaufen.
> >Daher ist die
> > 'Geld aus dem Nichts' Formulierung zumindest grob
> >irreführend.
> >
> Mit Giralgeld kann man alles kaufen, da es in der Bank
> bleibt, trotz Überweisungen an ander Banken. Der Abfluß
> wird durch die Überweisungen zu der Bank kompensiert = das
> Giralgeld verläßt die Bank nicht.
>
>
> > Im übrigen muss ich Jürgen recht geben. Der Sachverhalt
> >ist bei der
> > Bundesbank gut erklärt.
> > http://www.bundesbank.de/download/bildung/geld_sec2/geld2_gesamt.pdf
> > Im Zweifel bitte nochmals nachlesen, insbesondere
> >Kapitel 3.5 und hier
> > auf Seite 72 ab. "Allerdings ist dies nur der erste
> >Schritt..."
> > Und auch Kapitel 4.2.1 sei empfohlen.
> >
> > Gruß
> > Andreas
> >
>
> --
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>
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