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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] [MKK] - Finanzmärkte und die Wirtsch aft

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] [MKK] - Finanzmärkte und die Wirtsch aft


Chronologisch Thread 
  • From: axel.grimm AT baig.de
  • To: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] [MKK] - Finanzmärkte und die Wirtsch aft
  • Date: Mon, 06 Feb 2012 10:16:28 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>

Am Mon, 6 Feb 2012 09:45:42 +0100 (CET) hat
andreas.schouten AT leben-in-hanau.de geschrieben:
Ahoi!

ich denke ich habe nun verstanden, wo der Denkfehler oder unser
Missverständnis liegt.

Wenn ich über Kredit rede denke ich an einen in Anspruch genommenen
Kredit.
Nicolai beschreibt nur die Bereitstellung eines Kredits.

Die Betrachtungen zu Nadjas neuer Bank sind soweit nicht falsch. Sie
greifen nur zu kurz.
Denn Nadia bekommt ein massives Problem in dem Moment, indem der
Kreditnehmer auf seinen Kredit zugreifen, indem er z.B. eine Überweisung
auf ein Konto einer anderen Bank tätigt.

Mit dem Kredit hat Nadjs sich das Verwertungsrecht einer Sicherheit verbriefen lassen. Bei einen so hohen Kredit sind da auch Hypotheken / Grundschulden und andere Zentralbank fähige "Wertpapiere" dabei. Zudem kann die Kreditforderung selbst bei der Zentralbank eingereicht werden.

Nadja hat kein Problem, die nötigen Interbankenzahlungsmittel bei der Zentralbank zu beschaffen. Je nach Dem Wert, den Nadja einreicht, hat das eine Wirkung auf die Bilanz, die Bilanz kann gleich bleiben oder sinken.

Soweit der Lehrbuchweg.

Nun zur Realität:
Nadja bemnötigt gar keine Interbankenmittel. Im ungestörten Umfeld wird ganz einfach angeschrieben. Die Überweisung mit einer Interbankenausleihung abgewickelt. Die Nadjabank leiht sich von den anderen Banken, die Überschüsse anbieten den nötigen Überweisungsbetrag, was wiederum im Gesamtsystem eine Bilanzverlängerung ist.

Und nun noch weiter zur Realität.
Die Nadjabank hat nicht nur ein Konto udn nicht nur Überweisungen an andere Banken. Es kommen auch Überweisungen rein. Diese Beträge heben sich gegenseitig auf. Es verbleibt nur ein Tagessaldo nahe bei Null. Ob die NadjaBank trotz einen Zufluß oder Abfluß hat, steht erst am Tagesende fest.

Fazit:
Der Denkfehler ist korrekt angebracht, WENN man nur EINE Überweisung betrachtet, sprich: wird die Überweisung aus ihrer Umwelt isoliert betrachtet, kommt man zu Folgerungen, die nicht allgemeingültig sind (so wie es auch bei dem "fehlendem" Kreditzins ist).

Es gilt: Parktisch keine Überweisung wird mit Zentralbankgeld begleitet oder besser: Üerwsiungen werden nur mit einem lächerlichen Zentralbankgeldvolumen abwickelt.


Rein formal betrachtet, brauch Nadja erst jetzt das fehlende
Fremdkapital. Um aber als vorausschauende Geschäftsfrau nicht gleich am
ersten Tag zahlungsunfähig zu werden, wird sie sich erst das fehlende
Fremdkapital besorgen oder eine Refinanzierung über andere Banken zuvor
sicher stellen. Weniger formal betrachtet verleiht sie nur Einlagen und
ihr eigenes Kapital.

Der Begriff Fremdkapital gilt nicht für Banken, der gilt nur für Nichtbanken. In Banken ist das Fremdkapital unser Geld.
Für Banken gilt, das Einlagen nichts mit Einlagen zu tun haben, Fremdkappital nichts mit Fremdkapital im herkömmlichen Sinn und Guthaben nichts mit Guthaben im umgangssprachlichen Sinn.

Daher bleibt es richtig, dass eine Bank über mehr Eigen- und
Fremdkapital verfügen muss als sie an Krediten begeben kann.

Banken erzeugen mit Krediten das "Fremkapital" und mit Eigenkapital ist nur die Differenz zwischen Akiv und Passivposten.
Überweisungen ändern nichts an dem Eigenkapital, das ist vor und nach der Überweisung unverändert.

Das Giralgeld für den bereit gestellten Kredit kommt in der Tat aus dem
Nichts. Nur dafür kann man sich eben noch nichts kaufen. Daher ist die
'Geld aus dem Nichts' Formulierung zumindest grob irreführend.

Mit Giralgeld kann man alles kaufen, da es in der Bank bleibt, trotz Überweisungen an ander Banken. Der Abfluß wird durch die Überweisungen zu der Bank kompensiert = das Giralgeld verläßt die Bank nicht.


Im übrigen muss ich Jürgen recht geben. Der Sachverhalt ist bei der
Bundesbank gut erklärt.
http://www.bundesbank.de/download/bildung/geld_sec2/geld2_gesamt.pdf
Im Zweifel bitte nochmals nachlesen, insbesondere Kapitel 3.5 und hier
auf Seite 72 ab. "Allerdings ist dies nur der erste Schritt..."
Und auch Kapitel 4.2.1 sei empfohlen.

Gruß
Andreas





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