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ag-drogen - Re: [Drogenpolitik] Konkrete Positionierung

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ag-drogen AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Mailingliste der AG Drogen- und Suchtpolitik

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Re: [Drogenpolitik] Konkrete Positionierung


Chronologisch Thread 
  • From: Andi_nRw <andi AT piratenpartei-wesel.de>
  • To: ag-drogen AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [Drogenpolitik] Konkrete Positionierung
  • Date: Tue, 23 Sep 2014 12:52:00 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-drogen>
  • List-id: Mailingliste der AG Drogen- und Suchtpolitik <ag-drogen.lists.piratenpartei.de>

Tims eigentliche Frage war wohl, ob wir als Partei denn auch ein fertiges Konzept hinter den Forderungen- z.B. zur kontrollierten Abgabe - haben. Die Antwort ist Nein.

Es folgt etwas Bla: :)

Natürlich wurde sehr viel darüber diskutiert. Natürlich haben wir uns - wo noch nötig - schlau gemacht, geschaut, wie es anderswo gemacht wird, wie das dann klappt, welche Modelle es alles gibt, welche Voraussetzungen für was zu erfüllen wären, was das dann kostet, ob es wirtschaftlich tragbar ist, wie es sich in Bestehendes integrieren lässt, in welchen gesetzlichen Bereichen man ran muss und wie sich was dann ggf auf weitere Bereiche auswirken könnte, usw.
Das ist meines Wissens nach für eine kleine Partei, die damals noch völlig ohne Fraktionen und wissenschaftliche Mitarbeiter auskommen musste, eine bemerkenswerte Fleißleistung...oft von Laien mit erstaunlichem Wissensfundus..

Theorie? Ja, und noch etwas anderes: gewissenhafte Ausarbeitung auf Basis möglichst vieler beachteter Einflussgrößen. Denn nur so kann mEn aus einer idealistischen Idee etwas umsetzbares, etwas Verkaufbares werden. Und letztlich muss auch die vernünftigste Maßnahme oft lange angepriesen und beworben werden, bevor der Wähler seine anerzogenen Vorurteile überwinden kann.

Es gibt Konzepte. Da brauchen wir das Rad gar nicht neu zu erfinden. Vielleicht muss es Anpassungen an nationale gesetzliche Rahmenbedingungen geben...und erst mal jede Menge Zugeständnisse an die, die sich zu so etwas erst mal sehr überwinden müssen. Zu glauben, dass es irgendwann plötzlich einen totalen Umschwung in der Drogenpolitik geben wird und wir dann nur noch schnell unser Konzept installieren müssen, wäre naiv. Wir werden da nur stückchenweise hinkommen. Es wird Zeit brauchen, bis 6 Jahrzehnte einseitiger dogmatischer Erziehung in allen (illegalen) Drogenfragen weit genug aufgeweicht sind, um die Richtigkeit der Entkriminalisierung und der kontrollierten Abgabe zu akzeptieren.

Und dann...werden sich Menschen aus Medizin, Suchtarbeit, Apotheken, Politik, Parteien, Verbänden, Krankenkassen, Gesundheitswesen , NGOs, usw. hinsetzen um den ganz genauen Handlungsrahmen dafür abzustecken. Ja, mindestens die alle werden da mitreden wollen. Jeder mit seinen ganz eigenen Vorstellungen und Vorbehalten. Jeder kann sich denken, in wie kleinen Schritten man da vorgehen wird.
Eine Cannabis-Legalisierung wäre hierbei eben solch ein Schritt. Einer, der sich im Gegensatz zu anderen sehr viel besser verkaufen lässt...und wo wir sofort ziemlich weit gehen können. Das könnte der nötige Türöffner werden, mit dem dann positive Erfahrungen gesammelt und kommuniziert werden können. Und mit viel Geduld und Spucke werden sich so dann langsam Vorurteile mit Wissen und Erfahrung (bzw. positiver Beobachtung) ersetzt...und der Weg frei für weitergehende Legalisierungs-Schritte...und ganz genaue Konzepte... :)

LG Andi
(der heute irgendwie Textwütig ist) :)


Am 23.09.2014 11:27, schrieb Georg[berlin]:
Hi Tim,

eine kleine Ergänzung zur (im Übrigen exzellenter) Antwort von Andi:

wir wollen KEINE Freigabe von -welcher auch immer- Drogen, wir wollen die KONTROLLIERTE Abgabe.

Diese Klarstellung ist gerade einer kritischen Öffentlichkeit gegenüber wichtig. Ergänzend kann dann auch ausgeführt werden, dass die kontrollierte Abgabe bereits Wirklichkeit ist, für Alkohol und Tabak sowieso, aber auch für Opiate (Morphiumpräparate in der Apotheke), für Heroin (!), für Cannabis (2 zugelassene Medikamente) usw.

Ich selbst würde nicht zu einzelnen Substanzen Stellung beziehen, sondern -pauschal- sagen, dass die Piraten es der freien Selbstbestimmung erwachsener Bürger überlassen wollen, welche Drogen diese konsumieren wollen.

bests
Georg




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