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ag-drogen - Re: [Drogenpolitik] Drugchecking

ag-drogen AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Mailingliste der AG Drogen- und Suchtpolitik

Listenarchiv

Re: [Drogenpolitik] Drugchecking


Chronologisch Thread 
  • From: Markus <alphamensch AT web.de>
  • To: Mailingliste der AG Drogenpolitik <ag-drogen AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [Drogenpolitik] Drugchecking
  • Date: Thu, 03 May 2012 14:29:56 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-drogen>
  • List-id: Mailingliste der AG Drogenpolitik <ag-drogen.lists.piratenpartei.de>

Hallo Jan, liebe Liste

danke für den Video-Link, dahinter steckt die in meinen Augen sehr seriöse Österreichische CheckIt-Organisation die ich auch im pad verlinkt habe.

Du hast auf jeden Fall recht das ein seriöser Test umfangreich sein sollte und auch Streckmittel nachweisen muss. Wenn wir die Meßlatte allerdings derart hoch ansetzen, verhindern wir das Drugchecking von vornherein.
Wir brauchen Verfahren die den Konsumenten zwischen Kauf und Konsum. Um mehr als punktuell Drugchecking anbieten zu können, müssen die Verfahren schnell, günstig und einfach zu handhaben sein.

In dem Video sieht man wie ein Professor mit seinen wissenschaftlichen Mitarbeitern in einem mobilen Labor die Tests durchführt. Das ist in diesem Falle nur finanzierbar, da es sicher im Rahmen eines Forschungsvorhabens stattfindet. Was auch der Professor zugibt ist, das nicht einmal dieser Aufwand eine vollständige Analyse bedeutet.
Das Problem an HPLC (Hochleistungsflüssigkeitschromatographie) und GC (Gaschromatographie) sind kostenintensive Anschaffung sowie Betrieb - zudem bedingen solche Analysemethoden ausgebildete Laboranten/Chemiker. Die Geräte liefern ja sozusagen "einen Strich mit Zacken auf einem Blatt Papier" was erst einmal jemand mit Sachverstand auswerten muss. Es wird günstiger sofern man "am Fließband" ähnliche Proben abfertigen und anhand von Referenzen vergleichen kann. Ansonsten sind durchaus mehrere Analyse-Schritte und auch Verfahren notwendig um ein vollständiges Bild zu erhalten.

Das bedeutet das man diese Verfahren und mobile Labore nicht in absehbarer Zeit mehr als stichprobenartig wird anwenden können.

Aus diesem Grund gewinnen die spezifischen Schnelltests eine Daseinsberechtigung. Hiermit können Konsumenten vor Ort zumindest erfahren: Ist der angepriesene Wirkstoff überhaupt in der Tablette? Sind der Tablette bekannte gefährliche Zusätze beigefügt?

Drugchecking liefert niemals eine vollständige oder auch nur weitreichende Sicherheit. Die Drogen die dort landen sind meist (ausser es handelt sich zB. um Zucker/Stärke-Placebos) so oder so potentiell gesundheitsgefährdent. Somit kann man Menschen aufklären, die man mit anderen Mitteln nicht erreichen konnte. Desweiteren erreicht man so bereits vor einer etwaigen Legalisierung eine rudimentäre Qualitätskontrolle und damit einen Verbraucherschutz was es aufgrund der illegalität der Substanzen sonst nicht gibt.


Markus


Am 03.05.2012 11:35, schrieb Jan Bickel:
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http://on3.de/element/12202/bayerns-staatsregierung-blockiert-drugchecking-drogen-testen-verboten
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