Re: [AG-Drogen] Frau Dyckmans/*die Bundesregierung lügt

[Michael Demus <cyfarwyddi AT t-online.de>]

Am 28.03.2012 20:17, schrieb PiratenPaddy:
> Am 28.03.2012 19:54, schrieb Michael Demus:
> > Am 28.03.2012 19:39, schrieb PiratenPaddy:
> > > Weil diese beiden Drogen keinen Sonderstatus gegenüber anderen 
> > > Drogen genießen sollten(falls das mit den Drogenfachgeschäften so 
> > > gemacht wird).
> > > Langfristig gesehen bin ich dafür, über kurze Sicht wäre meiner 
> > > Ansicht nach die Umstellung zu gewaltig!
> > >
> > > Am 28.03.2012 19:14, schrieb Michael Demus:
> > > > Am 28.03.2012 19:08, schrieb PiratenPaddy:
> > > > > Die Forderung Alkohol und Nikotin nur noch in Drogenfachgeschäften 
> > > > > kaufen zu können finde ich zwar gut
> > > >
> > > > Warum?
> > Also weniger Freiheit statt mehr? Nichtakzeptenz des Status der 
> > Volksdrogen? Gängelung von 95% der Bevölkerung (Alkohol)? Abschaffung 
> > von Resturants usw.?
> Nunja da würde ich eher Differenzieren: Ab welchem prozentualen Anteil 
> der Droge sollte es womöglich nicht mehr im Supermarkt erhältlich 
> sein... Es gibt ja schon Einrichtungen in denen Drogen konsumiert 
> werden können. Zum Beispiel könnte ich mir gut vorstellen, dass z.B. 
> beim Alkohol alles über 50% Alkoholgehalt nur in speziellen 
> Drogenfachgeschäften gekauft werden können. Ich will auf keinen Fall 
> den Ausschank von Alkohol in Diskos oder auf dem Oktoberfest 
> verbieten! Kommt ja immer drauf an was man als Drogenfachgeschäft 
> bezeichnet ;) Könnte ja auch eine Tankstelle sein... zumindest für 
> weniger gefährliche Drogen.

Okay, aber der Begriff "Drogenfachgeschäft" wird ja sicherlich an 
bestimmte Bedingungen geknüpft sein. Gesonderte Ausbildung/Schulung des 
Personals, besondere Schutzmaßnahmen gegen Einbrüche/Überfälle usw. Die 
Erfüllung dieser Bedingungen wäre in jedem Fall auch mit Kosten 
verbunden. Warum soll der Tankstelleninhaber der sein Sortiment ja nicht 
verändern möchte, diesen Bedingungen unterworfen werden? Das 
Weinrestaurant benötigt diese Bezeichnung sicher ebenfalls nicht, dort 
wird eher genossen und nicht gesoffen. usw. usw.
Anders herum:
Deine Forderungen negieren, dass Alkohol als Volksdroge zugleich einer 
weit entwickelten Kultur in Europa unterliegt. Einer Kultur die 
tatsächlich mehrere tausend Jahre alt ist und die sämtliche Bereiche des 
gesellschaftlichen Lebens erreicht hat. Diese Kultur abzuschaffen halte 
ich für unmöglich und für nicht piratengemäß-aus freiheitlichen Aspekten 
heraus. Auch die Beschränkung des Verkaufs hochprozentiger Spirituosen 
(mehr als 50% Alc) in gesonderten Fachgeschäften sehe ich nicht als 
notwendig an. Wozu? Es ist nicht der 30 Jahre alte Whiskey der die 
Probleme bereitet, sondern eher "Racke Rauchzart" oder "Blauer Würger". 
Es sind die Liköre mit 22-23 Prozent, die hochprozentig genug sind um 
besoffen zu machen, aber niedrigschwellig genug um nicht noch extra 
vermischt werden zu müssen. Es sind die Alkoholmischgetränke die nicht 
nach Alkohol schmecken. Vorzugsweise die billigen Alkoholika, weniger 
die hochwertigen Weine, Wodkas oder Whiskeys.

Andererseits sehe ich auf längere Sicht keinen Grund z.B. Marihuana 
ausschließlich über Drogenfachgeschäfte und Apotheken vertreiben zu 
müssen. In der ersten Zeit sicher, allein schon um den Konservativen 
keinen weiteren Angriffspunkt zu liefern. Aber wenn eine Legalisierung 
von Marihuana über Jahre hinweg stattgefunden haben sollte, verändert 
sich auch der gesellschaftliche Blickwinkel auf diese Substanz. Dannn 
wäre es durchaus möglich Cannabis beim Lottohändler umme Ecke zu kaufen. 
So wie den kleinen Flachmann und die Schachtel Kippen.

Das gilt nicht für Kokain, nicht für Heroin usw.

--
"Es ist nicht wichtig, was die Leute hinter deinem Rücken reden, wichtig ist 
nur, wenn du Dich umdrehst,
dass alle ihre Fresse halten!"
"Es ist nicht weise, das zu verteidigen, was man ohnehin aufgeben muß."
Niccoló Machiavelli, (1469 - 1527), italienischer Staatsmann