ag-drogen AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Mailingliste der AG Drogen- und Suchtpolitik
Listenarchiv
- From: Stefan Blanke <webmaster AT webmop.de>
- To: Mailingliste der AG Drogen <ag-drogen AT lists.piratenpartei.de>
- Subject: Re: [AG-Drogen] Email vom 25.11.2011
- Date: Tue, 25 Oct 2011 15:41:05 +0200
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-drogen>
- List-id: Mailingliste der AG Drogen <ag-drogen.lists.piratenpartei.de>
So, schön das sich was tut. Ich finde den drogenpolitischen Antrag ebenfalls handwerklich und in den Formulierungen schlecht (er reißt mich Inhaltlich nicht mit und ich finde ihn teilweise mehr als kryptisch), habe mich aber mit Äußerungen dazu zurückgehalten, da ich erstens neu hier bin, noch keinen wirklichen Überblick habe und in dieser Situation nicht diskussionsfest bin. Also habe ich begonnen für mich und evtl. auch andere den ganzen Laden nochmal zusammenfassend aufzurollen. Hierbei sollten dann die Punkte auftauchen die korrigiert werden müssen. Deine Anmerkungen und Kritikpunkte dürften wesentlich effizienter sein, was die notwendige Überarbeitung betrifft. Ich wünsche mir zudem das alle die an dem alten Antrag beteiligt waren jetzt nicht die beleidigte Leberwurst raus-hängen lassen und anfangen per Erbsenfzählerei die Entwicklung eines besseren Antrags hinauszuzögern und zu blockieren. Bitte haltet euer Ego währenddessen als schützenswertes Gut zurück. Seht euch als intelligenten Filter der Informationen verarbeitet und logische Schlüsse zieht und das mit möglichst Großer Konsistenz und innerer Schlüssigkeit. Wir konnen hier unendlich Threads kreieren, das ist sicher, nur hilft das bei der Entwicklung eines sachbezogenen Themas und Problenmen wenig weiter. Also bewertet Argumente nicht nach dem Potential das sie haben einen Widerspruch zu eures bisherigen Denken zu bilden, sondern betrachtet das wirkliche Argument und kreiert nicht Gegenargumente die aus der Abgrenzung gespeist werden. Das dürfte die Arbeit wesentlich beschleunigen. Ich stimme dir, bis auf eine Trennung von AG Drogen und AG Sucht, 100% zu. Ich sehe keinen Vorteil darin und fürchte das inhaltliche Überschneidungen unter den Tisch fallen könnten. Ich sehe Sucht als einen untrennbaren Teilbereich der Drogenproblematik und kann nicht nachvollziehen welchen Vorteil ein herausreißen haben soll. Nur weil es Drogen gibt, die keine Sucht erzeugen oder erzeugen müssen, ist mMn eine Trennung verfehlt, da die Masse der Drogen eben das Potential hat Sucht zu erzeugen. Die Hierarchie die existiert, bei Drogen ohne Suchtpotental und Drogen mit Suchtpotential kann auch einfach durch die Aneinanderreihung im Namen ausgedrückt werden. Also "AG Drogen und Sucht" statt "AG Sucht und Drogen"... Stefan Am 25.10.2011 11:37, schrieb Guido Weyers: Hallo nochmal! Hier ein paar formale und inhaltliche Beiträge von mir. 1. Ich stimme Georg zu zwei AGs zu machen. AG Drogen und AG Sucht. Wir sollten darüber bald abstimmen. 2. Ich stelle es mir extrem schwer vor in dieser AG konstruktiv zu arbeiten, wenn 1/3 der Beiträge aus persönlichen Auseinandersetzungen und deren Regulierung besteht. 3. Stellungnahme zum drogenpolitischen Antrag der AG Drogen a) Wenn von einschlägigen Studien die Rede ist, dann sollten die auch entsprechend angegeben/verlinkt werden. Das ist ansonsten unsauber (siehe mein Beitrag von Sonntag) b) Wenn von wenig wirksamen Jugendschutz die Rede ist stellt sich mir zum einen die Frage was konkret damit gemeint ist und was wir stattdessen anbieten (z.B. mehr Prävention) Ein konkreter Ansatz wäre z.B. mit suchttherapierten Jugendlichen in die Schule zu gehen. c) Wenn von den Milliarden verschwendeter Steuergeldern die Rede ist, dann sollte man auch das mal versuchen anhand von Fakten / Studien zu belegen d) "Wir lehnen die heutige, wissenschaftlich nicht haltbare Unterscheidung in legale und illegale Stoffe ab" würde ich ändern in "Wir lehnen die willkürliche Unterscheidung in legale und illegale Drogen ab", Mir ist nicht bekannt, dass es speziell zu dieser Fragestellung schon mal eine wissenschaftliche Untersuchung gab. Wie sollte diese denn auch aussehen? e)" fordern die objektive Bewertung und Handhabung aller psychoaktiven Substanzen alleine anhand ihres Gefahrenpotentials." Was ist denn eine objektive Handhabung??? Um das Gefahrenpotential von Drogen zu bewerten spielen bekanntermaüen viele Faktoren eine Rolle. Diese sind letztendlich auch willkürlich. Was nehme ich da rein und wie gewichte ich es( z.B.gesundheitliche Risiken, soziale Folgen beim Konsumenten, gesellschaftliche Folgen usw.) Darüber habe ich mich auch berets mit Georg unterhalten. Die im Netz wohl verbreitetste Studien stammt von britischen Forschern aus dem Jahr 2008. http://www.hanfjournal.de/hajo-website/artikel/2007/04/s01_0407_titel.php f) Neben den kontrollierten Erwerbsstrukturen würde ich in jedem Fall noch die staatliche Kontrolle reinschreiben g)" Prävention muss ehrlich und sachlich sein, um nachhaltig überzeugen zu können". Das unterstellt, dass bisher Prävention unehrlich und unsachlich war. Wie kommt ihr denn bitte schön darauf??? Hier sollte vielmehr stehen das mehr Geld für wissenschaftlich fundierte Präventionsprogramme wie z.B SKOLL ausgegeben werden sollte. http://www.skoll.de/ h)" Ein barrierefreier und unzensierter Zugriff auf alle Informationen auch zu jeglichen Drogen ist jedem Bürger zu gewährleisten." Bitte mal ein Beispiel, wo dass mal nicht der Fall war. Es gibt so viele Suchtberatungstellen in Deutschland und auch Möglichkeiten sich im Internet zu informieren, dass ich diesen Satz nicht verstehe. 4. Die negative Ressonanz auf die Drogenpolitik der Linken sollte uns eine Warnung sein. Wir sollten kompetenter und vor allem differenzierter rüberkommen. 5. Kleiner Beitrag zu Naturdrogen. Die sind nicht so harmlos wie man denkt. In meiner früheren Arbeit hatte ich zum Beispiel mehrere Fälle in denen Jugendliche Sttechapfel und Trompetenblumen konsumiert haben. Beide sind auf der Intensivstation gelandet. Das kann lebensgefährlich sein. Bei Pilzen gibt es vielleicht weniger die Gefahr der Überdosierung, aber dass mal ein giftiger Pilz dabei ist oder man im dümmsten Fall eine drogeninduzierte Psychose entwickelt, kann einem auch schon mal passieren. Deshalb besser sauberes LSD unter kontrollierten Bedingungen und zum therapeutischen Nutzen, wie das damals schon Stanislav Grof gemacht hat. 6. Laßt uns mal bitte über das Thema Alkohol diskutieren. 80% der Beratungen in der Suchtberatung sind mit Alkohol verbunden. Das persönliche und gesellschaftliche Leid, das mit dieser Substanz verbunden ist, ist unendlich viel höher als bei allen anderen Substanzen zusammen. Wenn uns dazu mal was Gutes einfallen würde (Alleinstellungsmerkmal), dann würden wir uns nicht nur deutlich mehr von den anderen Parteien abgrenzen, wir würden auch echt was gutes für die Menschen tun. Insgesamt finde ich, dass hier einfach viele unbewiesene Behauptungen drin stehen. Wenn wir glaubwürdig sein wollen, müssen wir da schon ein wenig seriöser und kompetenter wirken. Herzliche Grüße, Guido |
- [AG-Drogen] Email vom 25.11.2011, Guido Weyers, 25.10.2011
- Re: [AG-Drogen] Email vom 25.11.2011, Chris Lüders, 25.10.2011
- Re: [AG-Drogen] Email vom 25.11.2011, Stefan Blanke, 25.10.2011
- Re: [AG-Drogen] Email vom 25.11.2011, Alfred Albert, 25.10.2011
- Re: [AG-Drogen] Email vom 25.11.2011, Georg v. Boroviczeny, 25.10.2011
- Re: [AG-Drogen] Email vom 25.11.2011, Stefan Blanke, 25.10.2011
- Re: [AG-Drogen] Email vom 25.11.2011, Alfred Albert, 25.10.2011
- Re: [AG-Drogen] Email vom 25.11.2011, Stefan Blanke, 25.10.2011
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