Re: [Ag-bauen-verkehr] seit 150 Jahren wird bei der Bahn Bremssand eingesetzt...

[Carolin Mahn-Gauseweg <carolin.mahn AT googlemail.com>]

Ach Leute... habt Ihr ein paar Hüte, die noch älter sind?
Echt ma...

Weder das Winterloch noch die Aussage "dann darf man diese Signaltechnik nicht zulassen" sind hier irgendwie hilfreich.
Aufsanden kann immer passieren, solang wir ein Rad-Schiene-System fahren und unter bestimmten Betriebsbedingungen Hilfsmittel (Sand) zur Erhöhung des Reibbeiwertes nutzen müssen. Und Sand isoliert nun einmal einen ferromagnetischen Körper von einem anderen -> Strom kann nicht mehr fließen -> klassische Gleisfreimeldeeinrichtungen funktionieren dann nicht mehr (zumindest für den betroffenen Radsatz; nicht jeder Radsatz ist aber mit einer Sandungseinrichtung ausgestattet). Es hat auch nie jemand behauptet, dass Gleisstromkreise und Achszähler wirklich zuverlässig funktionieren. Solange es den automatisch detektierten Zugschluss aber noch nicht gibt, müssen wir damit leben. Es sei denn, jemand hat eine geniale Idee, wie man Abhilfe schaffen kann, die für alle bestehenden Fahrzeuge und Strecken problemlos nachrüstbar ist.

Mit unvollständiger Prüfung hat das nichts zu tun. Betriebsbewährung ist (zu Recht!) ein mögliches Zulassungskriterium (sonst dürfte übrigens auch fast keine PZB draußen herumfahren, die Geräte werden nämlich im überwiegenden Teil der Fälle nur über Betriebsbewährung zugelassen). Die Grenzen des Systems sind lange bekannt. Man sollte sich auch vor Augen halten, dass die Gleisfreimeldung über Gleisstromkreise oder Achszähler nur ein Instrument ist, um zu verifizieren, ob ein Streckenblock belegt ist oder nicht. Neben anderen Maßnahmen.

Sich ein solches isoliertes Thema zu nehmen, ohne die angrenzenden Faktoren (also das Gesamtsystem) zu betrachten, ist ein klassisches Beispiel für Polemisierung. Bringt keinen weiter.
Man kann sich auch über Mücken aufregen...


So long,
Caro
(immer noch Eisenbahningenieur)

Am 3. Januar 2013 08:48 schrieb "Käptn Nemo" <kaeptn-nemo AT de-postfach.net>:

Qualitätsjournalismus sage ich nur. Winterloch oder so.

 

Das Eisenbahnbundesamt hat folgende Allgemeinverfügung erlassen:

 

"20.12.2012

Das Eisenbahn-Bundesamt (EBA) hat eine Allgemeinverfügung "Erweiterte Regelung zur Bedienung der Sandstreueinrichtung" erlassen. Der schon im Jahre 2008 zu diesem Thema erlassene Bescheid wird damit ersetzt. Die Eisenbahnen sollen ihre Triebahrzeugführer zu umsichtigem Verhalten bei der Benutzung von Sandstreueinrichtungen ihrer Fahrzeuge anhalten, insbesondere bei geringen Geschwindigkeiten. Es gilt zu vermeiden, dass die Fahrzeugräder "auf Sand" stehen und damit unrichtige Gleisanzeigen im Stellwerk verursachen."

Die Stoßrichtung ist völlig falsch.

Bereits bei der Prüfung der Zulassung der Signalisierungstechnik hat das Amt damals unvollständig geprüft/prüfen lassen.

Meldetechnik, die solche, bei völlig normalem Betrieb vorkommenden Zustände nicht oder falsch erkennt, darf eben nicht zugelassen werden.

Dafür gibt es diese Prüfungen schliesslich.

Richt sehr nach anderweitigem Gleitmitteleinsatz zur "Erschleichung der Zulassung".

 

Käptn Nemo

 

Pirat Sigi <pirat.sigi AT siegfried.de> hat am 2. Januar 2013 um 23:27 geschrieben:

> ...jetzt endlich ist die Signaltechnik so weit, daß der Sand sie stört:
>
> http://www.tagesspiegel.de/politik/gueterverkehr-auf-der-schiene-bundesamt-sieht-sicherheitsluecken-auf-eingleisigen-bahnstrecken/7579968.html
>
> ich glaube es hackt....
>
>
> piratische Grüße
> sigi
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