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ag-barrierefreiheit - Re: [Ag-barrierefreiheit] Freie Software im öffentlichen Dienst - Initiative #346

ag-barrierefreiheit AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Koordinations und Arbeitsliste der AG Barrierefreiheit

Listenarchiv

Re: [Ag-barrierefreiheit] Freie Software im öffentlichen Dienst - Initiative #346


Chronologisch Thread 
  • From: "Thomas Brass" <tbrass AT lomotom.com>
  • To: "Koordinations und Arbeitsliste der AG Barrierefreiheit" <ag-barrierefreiheit AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [Ag-barrierefreiheit] Freie Software im öffentlichen Dienst - Initiative #346
  • Date: Sat, 15 Dec 2012 06:44:14 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-barrierefreiheit>
  • List-id: Koordinations und Arbeitsliste der AG Barrierefreiheit <ag-barrierefreiheit.lists.piratenpartei.de>

Hallo,

Stephan Schurig <neoxtrim AT yahoo.de> schrieb:

> kannst. Aber wenn man sich von einem OS abhängig macht, dann auch von
> den Programmen die nur damit kompatibel sind. Nutzen wir keine freien
> OS, wird es auch keinen Drang der Unternehmen geben, Programme für
> Linux & Co zu schreiben.

Ich stimme Dir insoweit zu das diese Annahme außerhalb unseren speziellen
Bedürfnissen stimmen könnte. Aber auch hier bin ich nicht sicher ob die
Dickfische Microsoft, Adobe ihre Software portieren. Solange dies nicht
passiert ist das alles Kindergartenkram.

> Ich weiss auch ehrlich gesagt nicht, warum wir da stiefmütterlich
> darüber diskutieren und verweise auf unser Grundsatzprogramm:
> https://wiki.piratenpartei.de/Grundsatzprogramm#Freie_demokratisch_ko
> ntrollierte_technische_Infrastruktur

Weil die barrierefreie Zugänglichkeit bei freier Software nicht gegeben ist.
Damit würde, setzt man sowas z. B. in der öffentlichen Verwaltung ein gegen
das Antidiskriminierungsgesetz verstoßen würde.

> Ich denke, dass beides gut miteinander vereinbar ist und die
> öffentlichen Mittel bspw. gesammelt werden können, um bundesweite

Als ich mich vor Jahren mit der ganzen Thematik angefangen habe zu
beschäftigen dachte ich auch das das keine große Sache sein kann.
Nehmen wir z. B. Java. Die Entwickler verweisen auf Oracle, da soll man etwas
für die Barrierefreiheit tun... Oracle empfiehlt die "Java accessbridge".
Letztendlich ist Java nicht barrierefrei.
Das bedeutet, die gesamte Entwicklung vieler freier Officelösungen muss nicht
angepasst, sie muss vollkommen umgeschrieben werden. Dann in einer
eigenständigen Entwicklung für Windows, Mac OS und Linux. Du benötigst die
notwendigen Kapazitäten, die Fachleute und enorm viel Geld.
Wenn sowas öffentlich gefördert wird bekommst Du Probleme mit der EU wg.
Subvensionierung.

Abgesehen das Du es hier auch mit "religiösen" Aspekten zu tun hast.
Diskutiere mit einem Java Entwickler mal über dieses Thema. Das ist denen
egal was Deine Barrierefreiheit betrifft.
Paradebeispiel ist Mumble. Wir setzen es ein und es wird nie barrierefrei
sein solange es unter QT entwickelt wird. Die Entwickler interessiert das die
Bohne. Die bleiben bei QT.

Im Prinzip können wir fordern was wir wollen, die Realität sieht anders aus.
In einer optimalen Situation würde die Anpassung der freien Software Jahre
dauern, vielleicht 3 bis 5 Jahre. Was machst Du in der Zwischenzeit mit dem
blinden Sachbearbeiter? Mit dem Sehbehinderten Telefonisten in der Zentrale?

Wenn überhaupt ist die Reihenfolge die Forderung der Piratenpartei nach
barrierefreier Software und dann deren Einführung. Nicht umgekehrt.

Gruß, Thomas.'





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