Re: [Ag-barrierefreiheit] Quotenkram

[Enno Park <ennomane AT googlemail.com>]

Am 17.05.2011 um 16:49 schrieb Michael Kiai:

> Enno vergleicht meiner Ansicht nach Äpfel mit Birnen.

Nicht wirklich, lies nochmal. Wenn ich es richtig verstanden habe, geht es um 
eine *innerparteiliche* Frauen- und Behindertenquote. Ich bin für beides. 

> Die Behindertenquote dient dazu, Behinderten einen Arbeitsplatz bzw. Chance

Das würde implizieren, dass ein Behinderter auch keine Chance auf einen 
Parteiposten hat, wenn wir innerparteilich eine Quote einführen. Und genau 
das meinte ich.

Das andere ist, dass es bei Frauenquoten nicht nur um das Fernhalten aus 
Führungspositionen geht, sondern auch darum, dass Frauen z.T. schlechter 
bezahlt werden. Von der Frauenquote in der Wirtschaft erhofft man sich auch, 
dass die weiblichen Vorgesetzten ihre weiblichen Untergebenen besser bezahlen 
bzw. die Quote dazu führt, dass Frauen von sich aus seltener in grundsätzlich 
schlechter bezahlten Jobs landen. Das Problem ist ja eine Mischung aus beidem.

In beiden Fällen geht es um gesellschaftliche Diskriminierung. So haben die 
Grünen z.B. eine Frauenquote in Parteiämtern, um dem entegen zu wirken, aber 
keine Behindertenquote. Vermutlich mit dem Argument, es gebe ja weibliche und 
männliche Behinderte und ob jemand z.B. blind ist, hat wenig mit dessen/deren 
Qualifikation fürs Amt zu tun.

Eine Behindertenquote in Betrieben stellt eine Diskriminierung ab. Eine 
Behindertenquote in einer Partei unterstreicht, dass diese Partei die 
Behinderten ohne Quote nicht in Führungspositionen wählen würden. Check?

LG, Enno