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ostwestfalen-lippe - Re: [OWL] Flagge zeigen gegen die Dichtheitsprüfung ?!?

ostwestfalen-lippe AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Regionale Liste für OWL (im Nordosten von NRW)

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Re: [OWL] Flagge zeigen gegen die Dichtheitsprüfung ?!?


Chronologisch Thread 
  • From: Nils Kenneweg <nkenneweg AT uni-bielefeld.de>
  • To: Piratenliste »Ostwestfalen-Lippe« <ostwestfalen-lippe AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [OWL] Flagge zeigen gegen die Dichtheitsprüfung ?!?
  • Date: Sun, 15 May 2011 00:54:25 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ostwestfalen-lippe>
  • List-id: Regionale Liste für OWL (im Nordosten von NRW) <ostwestfalen-lippe.lists.piratenpartei.de>

Am 13.05.2011 18:19, schrieb Andreas Rohrmann:

Ahoi.

Einspruch zu der Aussage Polemik!

Jedes Kind weiß mittlerweile, dass Wasser eines der wichtigsten
Rohstoffe
für das Leben ist. Süsswasser ist auf dem Rückzug. D.h. es ist absehbar,
dass wir irgendwann, bei dem jetzigen Verbrauch kein Süsswasser mehr
haben.
Trotzdem hauen wir es aus den Leitungen, als wenn es kostenlos wäre!

In Europa gibt es bereits jetzt schon Länder, die müssen im Sommer
Trinkwasser mit Schiffen für ihre Leute ankarren!

So, und nun soll geprüft werden, ob die ROhre bei älteren Bauten
überhaupt
noch dicht sind. Warum? Weil, wenn sie undicht sein können, dann läuft
Wasser in die Umwelt ab.
Es ist kein bisschen schlimm, wenn Wasser in die Umwelt verschwindet,
weil das Wasser ist ja nicht "verloren" sondern sickert ins Grundwasser,
woher wir es dann wieder hochpumpen.
Wenn man das so eingrenzen "könnte", hättest Du Recht.
Ist aber nicht so!

Das Wasser z.B. in Bielefeld je Haushalt wird ja nicht direkt vor der
Haustür des Haushalts aus dem Boden geholt. Nein, es ist meist zig km
entfernt. Es ist also ein Unterschied, wo das Wasser "gewonnen" wird und
wo es versickert!

Das sichernde Wasser wird dann nicht oder nur sehr sehr selten in die
Wasserschutzzone abfließen, dass man es wieder "hochpumpt".
Wo kommt denn in Bielefeld das Trinkwasser her, dass man in den Leitungen
findet?

In Bielefeld kommt dann noch erschwerend hinzu, dass Wasser als Rohstoff
in Fabriken "gewonnen" und bundesweit verkauft wird. Es wird also zentral
sehr viel Wasser aus der Erde geholt und dann bundesweit verteilt.
Sicherlich wir da mehr Wasser verkauft, als auf natürlichen Weg in das
Grundwasser zurück kommt...
Wäre mal interessant zu wissen, wie sich der Grundwasserspiegel in den
letzten 50 Jahren und vor allem in den letzten 10 Jahren verändert hat.


Oft sichert das Wasser (von Regen oder diese hier beim Versickern) lokal
in den Boden und fließt über Erdschichten oberflächlich über die Quellen
in Flüsse und dann direkt ins Meer. Das Wasser ist dann wech.

Wieso ist das Wasser dann "wech"? Man könnte es sogar dazwischen abfangen.
Außerdem ist es heutzutage nicht so schwer Salzwasser aufzubereiten (ich
kenne da
als Physiker so ne ganz einfache Methode nennt sich Verdunstung,
funktioniert mit Sonne und nem Glaskasten,
ist nur bisher teurer als das Grundwasser anzuzapfen macht man z.B. zur
Salzgewinnung)
Die Probleme sind:

a) wir verbrauchen mehr Wasser als im Grundwasser verfügbar
Aber das Wasser ist ja nicht "verloren" wir müssen es nur "wiederfinden".
b) wir verschmutzen beim Verbrauch von Wasser zu viel und zu nachhaltig.
Nachhaltig meint die Chemie, die wir (oft schwachsinnig) ins Wasser
kippen. Schwachsinnig sind z.B. die scharfen Reiniger, die uns die Werbung
als wichtig für den sauberen Haushalt verkauft. Oder diese tollen
Toilettensteine, die das Wasser parfümieren und irgendwie einfärben.
Aber auch die Industrie leitet schlimme Gifte einfach so ins Abwasser!
Das sehe ich wie gesagt auch als Problem, aber ein kleines Loch
in unserem Abwasserrohr wäre da nicht das Problem weil wir keine
scharfen Reiniger benutzen
und erst recht nicht irgendwelche (total überflüssigen?!) Toilettensteine.
Außerdem sind die scharfen Reiniger meiner Meinung nach immer scheiße,
egal ob Dichtigkeitsprüfung oder nicht.
Das die Industrie schlimme Gifte einfach ins Abwasser leitet ist auch
nach meiner Meinung nach eine Sauerei.

Die Frage ist ja auch immer wie so eine Dichtigkeitsprüfung abläuft,
guckt man nur nach großen Lecks,
oder wird jedes bisschen Undichtigkeit (wo vielleicht mal 10 Tropfen
entweichen) angemäckelt?

Außerdem muss man auch mal die Kosten sehen, man muss nicht nur prüfen
(--> Schacht graben, Rohr suchen, Druck aufbauen
oder Roboter reinschicken, nachgucken) sondern bei einem Schaden
womöglich sehr aufwändig sanieren
(das kann schnell mal mehrere tausend Euro kosten, weil alte Häuser
nicht nur ein Rohr haben, sondern jede kleine Toilette einzeln
angeschlossen ist.

Hausbesitzer sind viel auch ältere Leute, wie sollen die von ihrer Rente
den eine Grundsanierung des Abwassersystems bezahlen?
c) über den Regen und die Flüsse kommt wichtiges Wasser direkt in die
Meere und nicht ins Grundwasser. Das Grundwasser ist oft hunderte Jahre
alt.
Warum pumpen wir dann nicht die Flüsse an, wenn die eh Hochwasser haben?
Nur weil das Grundwasser bisher "leichter" erreichbar ist (wir müssen es
meist nicht reinigen).

Leider wird mit dem Rohstoff Wasser -wie Öl und Gas- nicht nachhaltig
umgegangen und es unnötig "verwendet"/verbraucht/verschmutzt.
Wir lernen ja: Wasser kommt aus dem Wasserhahn. Abwasser geht in den
Kanal. Strom kommt aus der Steckdose. Gas kommt durch das Rohr ins Haus
und Öl gibts an der Tankstelle...

Wenn wir da nicht mal endlich zur Vernunft kommen, wird das für uns alle
hier auf der Erde nicht gut enden und unsere nachfolgenden Generationen
werden uns verfluchen, wenn sie denn überhaupt noch auf der verseuchten
und ausgebeuteten Erde überleben können.
Wenn nicht der letzte Baum gefällt, der letzte Fluss versucht, .... wird
der Mensch erkennen, dass man Geld nicht essen kann!


Macht Euch bitte klar, dass hier rund 3 Generationen die Rohstoffe von
millionen von Jahre UNWIDERRUFLICH verbraucht haben!
Stellt Euch mal vor, die Menschen im Mittelalter hätten das schon so
gemacht, wie wir jetzt (Atomstrom, Benzinautos, Schwerindustrie, ...).
Wie sähe es mit uns heute aus?!?
Dazu sag ich nichts, dass war nicht die Diskussion.
(Ja ich mache mir schon über Umweltschutz Gedanken)

Abschließend bleibe ich bei meinem Punkt: Dichtigkeitsprüfung
(mal ganz abgesehen davon, dass keiner weiß was genau das jetzt beeinhaltet)
macht mehr Aufwand als das Sie nützt. Es gibt größere Umweltverschmutzer
gegen die etwas getan werden muss (z.B. die Industrien) und bei dem
Verschmutzen des Wassers müsste man mehr an die Leute appelieren, dass
scharfe Reiniger scheiße sind.
Auch ist eine Dichtigkeitsprüfung für viele Haushalte schwer tragbar,
da Sie nicht 500€ sondern eher 5000€ kostet.

Nach meiner Meinung verstrickst du dich in Widersprüche und weichst vom
Thema ab, das Thema war nicht
Umweltschutz, sondern Nutzen und Aufwand der Dichtigkeitsprüfung.

Greetz,
Nils





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