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nrw-duesseldorf-talk - Re: [Ddorf-Talk] Positionspapier zum Wahlprogrammpunkt Verkehrskonzept

nrw-duesseldorf-talk AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kreisverband Düsseldorf - TALK - (Nordrhein-Westfalen)

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Re: [Ddorf-Talk] Positionspapier zum Wahlprogrammpunkt Verkehrskonzept


Chronologisch Thread 
  • From: Uwe2012 <Uwe2012 AT news.piratenpartei.de>
  • To: nrw-duesseldorf-talk AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [Ddorf-Talk] Positionspapier zum Wahlprogrammpunkt Verkehrskonzept
  • Date: Thu, 21 Nov 2013 09:14:17 +0000
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/nrw-duesseldorf-talk>
  • List-id: <nrw-duesseldorf-talk.lists.piratenpartei.de>

Hallo zusammen,

so hier kommt jetzt mal der Versuch einer Einarbeitung und Zusammenfassung eurer Beiträge. Die ich sehr konstruktiv finde, vielen Dank dafür.

Uwe2012

Position:

Die Piratenpartei Düsseldorf setzt sich für eine anreizbezogene Verkehrspolitik ein, die für alle eine Verbesserung der Lebensqualität und einen nachhaltigen Schutz der Umwelt bietet. Hierbei steht nicht im Vordergrund notwendige Verkehrswege zu reduzieren sondern, die Wahl der verwendeten Fortbewegungsmittel positiv zu beeinflussen. Darüber hinaus fördern wir alle Maßnahmen, die dazu führen, den Verkehr in Düsseldorf für alle Bürger sauberer, leiser und menschenfreundlicher zu machen.

Wir werden uns in Düsseldorf konkret dafür einsetzen, dass die Stadt folgende Maßnahmen mit politischem Willen fördert und wo erforderlich, selbst projektiert und in die langfristige Verkehrsplanung aufnimmt:

1. Errichtung von großen multimodalen Mobilitätsstationen auf den bisherigen 19 und weiteren P+R Parkplätzen und Ausbau der dortigen Verkehrsanbindung mit ÖPNV und alternativen Verkehrsmitteln.

2. Erstellung von Mobilitätsstationen und Ausbau von Parkhäusern zu Mobilitätsstationen in den Wohn- und Geschäftsgebieten

3. Konsequente Regulierung des ruhenden Verkehrs und intelligentes Parkraummanagement mit effizienter Parkraumbewirtschaftung.

4. Bevorzugte Behandlung von Sharing-, Leifahrzeugen und Fahrgemeinschaften analog dem ÖPNV z.B. bei Vorrangfahrspuren und begünstigtem Parken im Zentrum.

5. Erhebliche Verbesserung der Infrastruktur für alternative, umweltschonende Verkehrsmittel und ÖPNV.

6. Fahrscheinlose ÖPNV-Nutzung bei hoher Taktung und Qualität.

7. Anpassung der Verkehrsflächen an den demografischen Wandel und die besondere Gefährdung älterer Menschen und von Kindern. z.B. EU - geförderte Kreuzungen wie in den Niederlanden.

Begründung:

Düsseldorf ist eine Pendlerstatt. Täglich strömen ca. 280.000 Menschen als sogenannte Einpendler nach Düsseldorf, ca. 81.000 Auspendler strömen hinaus. Die meisten, ca. 75% in PKWs mit Verbrennungsmotor. Hier muss wegen der negativen Auswirkungen auf die Umwelt und der schlechten Aufenthaltsqualität ein Umdenken statt finden. Alternative, umweltschonende Verkehrsmittel sollten vorrangig behandelt werden. Es sollten bessere Anreize für die Pendler zum Umsteigen auf ÖPNV, Elektrofahrzeuge und andere umweltschonenden Fortbewegungsmittel geschaffen werden, damit sich der sog. Modalmix verändert. Dies könnte zum einen durch Einrichtung und Erstellung von multimodalen Mobilitätsstationen in den Quartieren und an den Park und Ride-Parkplätzen, sowie durch intelligente und konsequente Parkraumbewirtschaftung gefördert werden.

Eine Mobilitätsstation ist ein Ausgangspunkt oder Verknüpfungspunkt, an dem
Fahrzeuge der verschiedenen Verkehrsmittel (Kraftfahrzeuge oder Fahrräder) für unterschiedliche Nutzungen zur Verfügung stehen. Die Kraftfahrzeuge sollen dabei in Form von Car-Sharing angeboten werden. Die Fahrräder können als öffentliches Miet-System zur Verfügung gestellt werden. Um kontinuierliche Wegeketten auch unter Einbeziehung des öffentlichen Fern- und Nahverkehrs zu ermöglichen, ist es naheliegend Mobilitätsstationen, wo es möglich ist, mit Haltepunkten und Haltestellen dieses Verkehrsträgers zu kombinieren.
Die Mobilitätsstationen sollen den Nutzern ermöglichen, Wege zurück zu legen, ohne ein eigenes Fahrzeug im Eigentum zu haben. Durch die verschiedenen Fahrzeugangebote in einer Mobilitätsstation können die Nutzer das zweckmäßigste Fahrzeug für ihren Fahrtzweck auswählen. Neben der Wahl des effizientesten Fahrzeugeinsatzes entsprechend des Fahrtzweckes sollen die Mobilitätsstationen den Nutzern gezielt umwelt- und klima- freundliche Fahrzeuge bieten. So kommen sowohl beim Car-Sharing als auch beim öffentlichen Fahrrad-Miet-System neben konventionellen Fahrzeugen auch Elektrofahrzeuge zum Einsatz. Diese Fahrzeuge werden an den Stationen über eine eigene Stromversorgung (PV-Anlage) geladen.

Die Integration des Fahrrades in die Stadt erfordert:
Radschnellwege, die ein schnelles Zurücklegen von Pendlerstrecken benötigt. Hier bietet sich z.B. ein konsequenter Ausbau der vierspurigen Straßen in der Stadt an, die sowieso wegen parkender Autos nur einspurig nutzbar sind.
Wir verschwenden Fläche in der Stadt, weil wir uns großzügige Parkspuren leisten. Einspurige Straßen mit Haltebuchten für DHL und Co + ausgewiesenen Parkplätzen + Schnell-Radweg + Grün wäre besser.
Die Ampelschaltung in Düsseldorf ist stark auf Autofahrer und Fußgänger ausgerichtet. Sie ist nämlich sehr kurz (im Vergleich zu anderen Städten). Dadurch bekommen Autos bei freier Fahrt grüne Welle und Fußgänger warten nicht lange. Für Fahrräder dagegen passt diese Ampelschaltung fast nie.
In den Innenstadt-Wohnbezirken kann man sein Fahrrad schlecht vor dem Haus abstellen. Hier benötigen wir Platz und Erlaubnis für Anwohnerparkboxen für Fahrräder. (siehe ADFC)

Elektrofahrzeuge (Autos und auch e-Bikes) lösen natürlich nur einen kleinen Teil der durch Autos verursachten Probleme. Sie sind allerdings im Nischenbereich Großstadt wegen Lärm- und Feinstaub-Belastung durchaus relevant.

Barrieren im Verkehrsraum wie fehlende Bordsteinabsenkungen, enge Drängelgitter, schmale Geh-/Radwege, zugeparkte Gehwege, hohe Einstiege in öffentliche Verkehrsmittel etc. stellen Hindernisse dar, die die Eigenständigkeit mobilitätseingeschränkter Personen im öffentlichen
Verkehrsraum erschwert oder verhindert. Dabei handelt es sich bei dieser Gruppe nicht nur um Personen im Rollstuhl oder mit einer starken Sehbehinderung. Vielmehr sind alle Menschen mit einer eingeschränkten Mobilität zu berücksichtigen.
Dazu gehören auch Hörbehinderte, Kleinwüchsige, Schwangere, ältere Menschen, aber auch Personen mit Gepäck oder Kinderwagen. Insgesamt wird die Anzahl der mobilitätseingeschränkten Personen auf 30 % der Gesamtbevölkerung geschätzt, ohne Einrechnung von Kindern, die ebenfalls zu dieser Gruppe zu zählen sind.
Bei Kindern resultiert die besondere Gefährdung aus der noch nicht abgeschlossenen körperlichen und geistigen Entwicklung. Bei älteren Menschen lassen körperliche und kognitive Fähigkeiten hingegen wieder nach. So führen altersbedingte Einschränkungen in
der Bewegungs- oder Sehfähigkeit zu ähnlichen Gefährdungen wie bei Kindern.

Parkende Autos
Autofahrer parken gerne gratis auf der Straße. Die Parkplätze müssen von der Allgemeinheit bezahlt werden. Der Parksuchverkehr führt zu Problemen bis in die Vororte. Parkende Autos blockieren wertvolle Flächen für die Nahmobilität oder für die Freiraumgestaltung, häufig auch den fließenden Kfz-Verkehr und den ÖPNV.
Es bedarf, im allgemeinen Interesse der Mobilitätssicherung aller Verkehrsteilnehmer, eines tiefgreifenden Einstellungswandels.
Ohne eine zumindest teilweise Verlagerung von Parken aus dem Straßenraum in andere – vornehmlich private – Stellplätze z.B. Quartier-Mobilitätsstationen lässt sich das Leitbild „Lebensraum Stadt“ nicht verwirklichen, den veränderten Flächenansprüchen für Fußgänger und Radfahrer kann nur geringfügig entsprochen werden. Gefragt sind insbesondere neue Kooperationen und Finanzierungsmodelle, vielleicht im Sinne eines „public-private-parking“, wenn es um die Lösung der wichtigen Parkraumfrage geht.




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