Re: [Ddorf-Talk] Positionspapier zum Wahlprogrammpunkt Verkehrskonzept

["Oliver P. Bayer" <Oliver.Bayer AT uni-duesseldorf.de>]

Aloahe!

Am Mon, 11 Nov 2013 20:59:12 +0100 hat Uwe2012  
<Uwe2012 AT news.piratenpartei.de> geschrieben:

> Im AK-Kommunal haben wir die nachstehende Position schon diskutiert.  
> Bitte gebt auch ihr eure Meinung dazu ab. Und bitte nur zu diesem Thema.

Su meinst, in diesem Thread. :)

Kurze Kommentare (nicht abschließend):

1. Da es mit DriveNow und Car2Go bereits perfekt integrierbare  
CarSharing-Systeme gibt, ist die Frage, wie wir dazu stehen und ob wir  
deren Politik gut finden. Immerhin kann ich mal eben mit Car2Go zum  
Flughafenbahnhof, Landtag oder Hbf fahren und finde dort kostenlose  
Spezialparkplätze. Muss ich das weiter aus dem Stadtsäckel fördern oder  
reicht ein Bekenntnis zu diesen Systemen und ein guter Nährboden?

2. Nexbike ist nett. Nutzt das jemand? Ich habe bisher nur Frustberichte  
gehört (volle Stationen etc.). Denn Nexbike funktioniert ja leider mit  
Stationen und allen Nachteilen diesbezüglich.

3. Die Integration des Fahrrades in die Stadt benötigt IMHO u.a.
a) Radschnellwege, die ein schnelles Zurücklegen von Pendlerstrecken  
benötigt. Hier bietet sich z.B. ein konsequenter Ausbau der vierspurigen  
Straßen in der Stadt an, die sowieso wegen parkender Autos nur einspurig  
nutzbar sind. Sowieso finde ich, dass dort etwas geschehen muss. Wir  
verschwenden Fläche in der Stadt, weil wir uns großzügige Parkspuren  
leisten. Einspurige Straße mit Haltbuchten für DHL und Co + ausgewiesenen  
Parkplätzen + Schnell-Radweg + Grün wäre besser.
b) Die Ampelschaltung in Düsseldorf ist stark auf Autofahrer und Fußgänger  
ausgerichtet. Sie ist nämlich sehr kurz (im Vergleich zu anderen Städten).  
Dadurch bekommen Autos bei freier Fahrt grüne Welle und Fußgänger warten  
nicht lange. Für Fahrräder dagegen passt diese Ampelschaltung fast nie.
c) In den Innenstadt-Wohnbezirken kann man sein Fahrrad schlecht vor dem  
Haus abstellen. Hier benötigen wir Platz und Erlaubnis für  
Anwohnerparkboxen für Fahrräder. (siehe ADFC)

4. P&R-Plätze (zu 1): Ja, der Punkt ist richtig. Braucht Düsseldorf mehr  
und die vorhandenen dürfen nicht abgebaut werden. Diese auch attraktiver  
zu machen und besser anzubinden ist eine gute Idee. Evtl. müssten auch  
Stadtbahnverlängerungen zu solchen Plätzen überlegt werden.

5. Parkraumbewirtschaftung (zu 3): Ist noch ungenau. Was soll passieren?  
Generell ist mir die Anwohnerstraße als lebensfeindlicher Parkplatz ein  
Dorn im Auge, man kann das aber kaum verbessern ohne wiederum neue Autos  
in die Stadt zu hohlen. Jeder freie Parkplatz impliziert zwei Autokäufe.

6. Bevorzugte Behandlung (zu 4): So etwas wie die "Zwei Personen im  
Auto"-Fahrspur? Hier sollten wir bis zur Wahl ruhig mit bestimmten  
Projekten ganz konkret werden.

7. zu 7: Ein "demokratischer Wandel" *hihihi*. Auch hier dürften wir dann  
ruhig konkreter werden. Beim ÖPNV natürlich auch, den habe ich aber jetzt  
für heute mal ausgeklammert, weil zu viel.

8. Elektrofahrzeuge (Autos und auch e-Bikes) lösen natürlich nur einen  
kleinen Teil der durch Autos verursachten Probleme. Sie sind allerdings im  
Nischenbereich Großstadt wegen Lärm- und Feinstaub-Belastung durchaus  
relevant. Ich würde mit Pro-Aussagen für Elektrofahrzeuge immer vorsichtig  
sein, auch wenn ich privat ein Fan davon bin und ein halbes  
Elektrofahrzeug fahre (welches aber im Grunde die Vorteile bereits hat: Es  
verursacht beim Anfahren und im Stau kaum Lärm und Feinstaub).
Wie bei der Sache mit dem CarSharing denke ich, dass Elektrofahrzeuge  
nicht mehr durch Geld, sondern allenfalls mit politischen Willen gefördert  
werden müssen. Da stecken genug Unternehmensinteressen dahinter.

9. "Anreizbezogen" ist ein schönes Schlagwort. Die Formulierungen wie  
"notwendige Verkehrswege zu reduzieren" könnte man aber noch schöner  
machen.

Viele Grüße
Oliver