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nrw-duesseldorf-talk - Re: [Ddorf-Talk] Fußgängerzone "Shared Space" Schadowstrasse / Meinungsbild

nrw-duesseldorf-talk AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kreisverband Düsseldorf - TALK - (Nordrhein-Westfalen)

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Re: [Ddorf-Talk] Fußgängerzone "Shared Space" Schadowstrasse / Meinungsbild


Chronologisch Thread 
  • From: EiligeIntuition <EiligeIntuition AT news.piratenpartei.de>
  • To: nrw-duesseldorf-talk AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [Ddorf-Talk] Fußgängerzone "Shared Space" Schadowstrasse / Meinungsbild
  • Date: Fri, 15 Jun 2012 22:18:01 +0000
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/nrw-duesseldorf-talk>
  • List-id: <nrw-duesseldorf-talk.lists.piratenpartei.de>
  • Organization: Newsserver der Piratenpartei Deutschland - Infos siehe: http://wiki.piratenpartei.de/Syncom/Newsserver


Andreas Mehrtens schrieb:
Das Vorlagendokument aus dem Rathaus:
http://www.duesseldorf.de/ratsinfo/duesseldorf/50906/Vm9ybGFnZW5kb2t1bWVudF8ob2VmZmVudGxpY2gp/14/n/178171.doc

Die von Rhineblaze angebrachte Studie:
http://www.udv.de/uploads/tx_udvpublications/Gemeinschaftsstrassen.pdf

Ein paar Gedanken von mir zu den vorliegenden Unterlagen zur Schadowstraßenplaung.

Nach intensivem Studium der Vorlagen mag ich mich sowohl in Kenntnis einer Reihe von stillen, wenig befahrenen Anliegerstraßen (Verkehrszeichen 325 ) in Düsseldorf und insbesondere anhand der bestehenden/geplanten/zukünftigen Verkehrssituation in der Schadowstraße als viel besuchte Einkaufsstraße kaum für "Shared Spaces" erwärmen.

Die einschlägigen, hiesigen Erfahrungen widersprechen m.E. den vollmundigen in der Vorlage in jeder Hinsicht.

In Düsseldorf ist es den verantwortlichen Verkehrsplanern nicht einmal gelungen, die beiden einzigen Nord-Süd-Fahrrad-Trassen auf der Kö und am Rheinufer konfliktfrei zwischen Fußgängern und Radfahrern zu konzipieren - ganz im Gegenteil.

Das gilt für beide Trassen im gesamten Innenstadt- bzw. stadtnahen Bereich und für sämtliche zuführenden Trassen.

Wie soll da eine hochfrequentierte Einkaufsstraße zusätzlich auch noch den MIV störungsfrei verkraften (rhet.).

Imho sind ausschließlich die 4 vorliegenden Varianten der Fußgängerzonen die einzig realistischen, wobei darauf zu achten ist, dass die kleinen Wohn-/Seitenstraßen auf keinen Fall großer Teile des dann umgeleiteten Verkehrs aufnehmen dürfen.

Der lapidaren Bemerkung in den Ausführungen, dass wenig mehr Verkehr in die Seitenstraßen gelangt und sich damit „der Lärmpegel geringfügig erhöht“, sollte mit Skepsis begegnet werden.

Zusätzlich sollte großer Wert darauf gelegt werden, dass im Rahmen einer Fußgängerzone der vorgesehene Radweg nicht, wie in Düsseldorf üblich, sich hübsch und unmerklich ins Flanier-Ensemble einpasst, aber genau deshalb, wie für Rheinufer und Kö beschrieben, zu einem latenten gefährlichen Stressfaktor zwischen Fußgängern und Velos wird.

Zu erwarten ist ein massives Eintreten der anliegenden Geschäftsleute und des zuständigen Einzelhandelsverbandes für eine "Sahred-Spaces"-Variante, da der Einzelhandel nach wie vor davon ausgeht, dass Parken vor dem Laden die Kundschaft anlocken würde, obwohl das nirgendwo in der Stadt wirklich möglich ist, was bisher für den in Rede stehenden Bereich der Schadowstraße zwischen Berliner Allee und Jacobi-/Tonhallenstraße insbesondere ausschließlich galt.

Erfahrungsgemäß verliert eine Einkaufsstraße ein hohes Maß an Attraktivität durch die Herausnahme des Straßenbahnverkehrs, da von den vorbeifahrenden Fahrgästen (hier: U-Bahn) die Einkaufsstraße, deren Geschäfte und Angebote schlicht nicht mehr wahrgenommen werden/können.

Das bestätigen bundesweite Untersuchungen.

In Düsseldorf „kippte“ die Kölner- als Einkaufsstraße durch/nach dem Bau der U-Bahn um, der Einzelhandel auf der Lorettostraße in Bilk verkümmerte durch die grundlose Herausnahme („Beschleunigung“) der Straßenbahn, wogegen Bilker Allee, Nordstraße und andere Einkaufsstraßen, in der eine oberirdische Straßenbahn verkehrt, grundsätzlich florieren.

Ein besonders gutes Beispiel bietet die Neusser Innenstadt, in der die Straßenbahn inmitten des belebten Einkaufszentrums, das als Fußgängerzone ausgebildet ist. Meines Wissen hat es dort in den Jahrzehnten des Betriebs einen einzigen Unfall zwischen Bahn und einem Fußgänger gegeben, der außerdem imho recht glimpflich verlaufen ist.

Eine ähnliche positive Unfallstatistik für viel befahrene Autostraßen mit ähnlicher Nutzung ist zumindest mir nicht bekannt, ganz im Gegenteil.

Gruß

Günther




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