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Betreff: Mailingliste des AK Gesundheit NRW
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- From: LeChuck <LeChuck AT news.piratenpartei.de>
- To: nrw-ak-gesundheit AT lists.piratenpartei.de
- Subject: Re: [AK Gesundheit NRW] Ärztliche Hilfe als Geschäftsmodel
- Date: Wed, 16 May 2012 17:47:09 +0000
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/nrw-ak-gesundheit>
- List-id: Mailingliste des AK Gesundheit NRW <nrw-ak-gesundheit.lists.piratenpartei.de>
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Norbert Böhm schrieb:
Wenn man das alles wieder ändern will, muss man einfach nur wieder die
Flatrate-Card abschaffen und zum alten System (Hausarzt-Bindung über
Kassenverträge und Behandlungsgenehmigung
über Quartals- und Überweisungscheine sowie Kostenerstattung über eingereichte
Arztrechnung) zurückkehren.
Meine Krankenkasse hat das Hausarztmodell (sie übernahm die Praxisgebühr, wenn man einen festen Hausarzt wählte, der an dem Programm teilnahm) schon vor ein paar Jahren wieder abgeschafft, weil es sich nicht rechnete. Aber umgekehrt habe ich auch gehört, daß dieses Jahr schon ziemlich viele Allgemeinmediziner in meiner Stadt ihre Praxis für immer dichtgemacht haben. Gejammert haben die Ärzte ja schon immer gerne und viel, aber wenn diese Schließungswelle bei mir herum wirklich einen Trend widerspiegeln sollte, dann gibt das schon zu denken.
Aber das nur nebenbei. In dem Artikel ging es ja eigentlich um etwas völlig anderes, nämlich darum, daß Ärzte den Eindruck haben, sie würden durch die BWL-Orientierung des Gesundheitssystems immer mehr dazu gezwungen, falsche Prioritäten zu setzen, weshalb sie immer weniger in der Lage sind, gut zu behandeln. Diese Warnung sollte man auch als Patient ernst nehmen.
Weil eingangs im Artikel von Krankenhäusern die Rede war: Dort fiel mir das vor ein paar Jahren, als ich regelmäßig als Besucherin ein bißchen Einblick in die Behandlung eines Patienten bekam, auf, daß die ihn nach einer Logik behandelten, die ziemlich eindeutig am betriebswirtschaftlichen Optimum für das Wirtschaftsunternehmen Klinik (also weder der Krankenkasse noch des Patienten) orientiert war. Da werden schon mal die wichtigen Diagnoseverfahren erst nach den nebensächlichen eingesetzt, wenn man ein Bett zwecks einer besseren Bettenauslastung noch ein Weilchen belegt haben will. Und dann wollen die Geräte natürlich auch ausgelastet sein, das führt dazu, daß Diagnoseverfahren auch dann eingesetzt werden, wenn sie in einem bestimmten Fall nicht viel oder auch mal gar keinen Sinn ergeben.
Das alles wird von der Solidargemeinschaft der Versicherten mitbezahlt, und das finde ich schon hochgradig ärgerlich.
- [AK Gesundheit NRW] Ärztliche Hilfe als Geschäftsmodel, Manfred Wassmann, 15.05.2012
- Re: [AK Gesundheit NRW] Ärztliche Hilfe als Geschäftsmodel, Norbert Böhm, 16.05.2012
- Re: [AK Gesundheit NRW] Ärztliche Hilfe als Geschäftsmodel, LeChuck, 17.05.2012
- Re: [AK Gesundheit NRW] Ärztliche Hilfe als Geschäftsmodel, Norbert Böhm, 18.05.2012
- Re: [AK Gesundheit NRW] Ärztliche Hilfe als Geschäftsmodel, LeChuck, 18.05.2012
- Re: [AK Gesundheit NRW] Ärztliche Hilfe als Geschäftsmodel, Norbert Böhm, 18.05.2012
- Re: [AK Gesundheit NRW] Ärztliche Hilfe als Geschäftsmodel, LeChuck, 17.05.2012
- Re: [AK Gesundheit NRW] Ärztliche Hilfe als Geschäftsmodel, Norbert Böhm, 16.05.2012
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