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nrw-ak-gesundheit - Re: [AK Gesundheit NRW] Meinungsbild Krankenhausfinanzierung

nrw-ak-gesundheit AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Mailingliste des AK Gesundheit NRW

Listenarchiv

Re: [AK Gesundheit NRW] Meinungsbild Krankenhausfinanzierung


Chronologisch Thread 
  • From: Thomas Weijers <thomasweijers AT yahoo.de>
  • To: "christian AT brodowski.info" <christian AT brodowski.info>, Mailingliste des AK Gesundheit NRW <nrw-ak-gesundheit AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [AK Gesundheit NRW] Meinungsbild Krankenhausfinanzierung
  • Date: Wed, 18 Apr 2012 22:29:40 +0100 (BST)
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/nrw-ak-gesundheit>
  • List-id: Mailingliste des AK Gesundheit NRW <nrw-ak-gesundheit.lists.piratenpartei.de>

Hallo,

ja du hast recht, welche Klinik es trifft und ob es die objektiv gesehen richtige trifft, ist dabei eine echte Unbekannte.

Ich stelle mir aber vor, dass bei Umsetzung unseres Wahlprogramm eine gewisse Personalsicherheit gewährleistet wird und so nur noch ein geringerer Druck z.B. auf die Pflege ausgeübt wird.


Gruß

Thomas


Von: Ch. B. <christian AT brodowski.info>
An: nrw-ak-gesundheit AT lists.piratenpartei.de
Gesendet: 23:17 Mittwoch, 18.April 2012
Betreff: [AK Gesundheit NRW] Meinungsbild Krankenhausfinanzierung



Am 18.04.12 20:28, schrieb nrw-ak-gesundheit-request AT lists.piratenpartei.de:
> Date: Wed, 18 Apr 2012 19:28:01 +0100 (BST)
> From: Thomas Weijers<thomasweijers AT yahoo.de>


> Generell ist es der Hilfeschrei der Krankenhausbetreiber in NRW nach Geld.
Richtig.

> Eine finanzielle Entspannung für die Krankenhäuser wird es sobald nicht geben, die DRG`s als Mittel der langfristigen Krankenhausschließung, hat vor allem in NRW noch nicht die Bettenüberkapazitäten abgebaut die abgebaut werden müssen.
auch richtig
>
> Sollten im Rahmen der steigenden Personalkosten keine zusätzlichen Einnahmen z.B. durch vernünftige Verweildauern der Patienten und eine bessere Dokumentation und Abrechnung der Fälle an sich oder Personaleinsparungen(vor allen in der Pflege) erzielt werden, werden weitere Krankenhäuser schließen.
Das ist wohl der Plan, siehe unten.
>
> Die Frage ist, ob wir vor allem im Ruhrgebiet auf Krankenhausschließungen verzichten wollen oder diese in Kauf nehmen.
> Fakt ist, es gibt deutliche Bettenüberkapazitäten, die nur durch die Schließung von Kliniken abgebaut werden können. Erst nach diesen Schließungen wird es zu einer entspannteren Situation zwischen den Kliniken kommen.
sehe ich genau so.

> Die Leistungsvereinbarungen über minimal und maximal zu leistende Interventionen, ist ebenfalls nicht optimal.
Führt zu einer völligen Fehlsteuerung und falschen Anreizen für die Ärzte. Die fließen zum Teil schon in die Zielvereinbarungen von Chefärzten ein.
>
> In ländlichen Regionen sieht dies sicher anders aus hier ist es aber fraglich, ob die kleinen Landkliniken so um Ihre Patienten bibbern müssen. Anfahrtszeiten liegen hier oft bei bis zu 30 Minuten.
>
> Meine provokante These (nicht meine Meinung), können wir durch Schließungen von Kliniken zu einer Entlastung kommen, die am Ende eine bessere finanzielle Ausstattung der verbleibenden Kliniken ermöglicht?
Das ist wohl der dahinter stehende Plan. Die Frage ist: werden dadurch die richtigen Kliniken geschlossen? Die "nette Klinik am Rande der Stadt", die ihre Angestellten nicht so knechtet hat da schlechtere Karten als das durchstrukturierte Privatklinikum bei dem es hauptsächlich um Schlagzahl geht.
Wie bei Imbissketten ist die Lage oft der entscheidende Geschäftsvorteil, dabei geht es aber nicht um die Anfahrtszeiten!

Das Problem ist auch eines der Steuerungsmechanismen: Man möchte überflüssige Betten abbauen, zielt aber auf die ökonomisch unrentablen Kliniken (was nicht das gleiche ist). Die Kliniken reagieren mit dem Ruf nach mehr Mitteln und erhalten sie unter anderem aus der Investitionsförderung (also für z.B. Baumaßnahmen), dürfen sie also nicht einfach für bessere Personalausstattung verwenden. Personalkosten sind der teuerste Posten im Krankenhaus und einer der wenigen, die sich verändern lassen.
Letztlich trifft der Druck also das Personal, statt eine sinnvollen Bereinigung der Krankenhauslandschaft zu bewirken.

Die DRGs so zu erhöhen, dass die Häuser ihre Investitionen auch selbst finanzieren können sollen halte ich aber auch nicht für sinnvoll. Davon würden die Privatkliniken stark profitieren, das Geld aber auch nicht dem Patienten zu gute kommen.

Letztlich ist die Frage: Wer soll darüber entscheiden, welche Klinik zu macht: Der Markt, der Staat, die Patienten?



VG,

cbro

Info: Anästhesist, Honorararzt
-- NRW-AK-Gesundheit mailing list
NRW-AK-Gesundheit AT lists.piratenpartei.de
https://service.piratenpartei.de/listinfo/nrw-ak-gesundheit




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