Re: [Piraten WF] PressemeldungGründung des Kreisverbandes WF/SZ

[b.reschke AT piratenpartei-wolfenbuettel.de]

Hallo Dennis,

> keine Ursache, aber entschuldige bitte, wenn ich an der Art und Weise der
> Umsetzung Eures Vorhabens nun doch mal etwas Kritik äußern muss. Ich hoffe
> Ihr seht das so konstruktiv, wie ich es meine:

Kritik, so sie denn konstruktiv ist, ist immer gerne gesehen, hilft sie
einen doch sich selbst und seine Vorhaben zu verbessern.

> Ja, es pressiert immer etwas. Das ist eins der Grundprobleme, die wir
> gegenwärtig haben. Nimm es mir nicht übel, aber warum müsst Ihr das denn
> so kurzfristig überhaupt machen?

Genaugenommen ist dies nicht wirklich kurzfristig. Das wir einen
Kreisverband gründen wollten war schon vor der BTW klar und die Arbeit,
seis an Satzung, Organisation, Zusammenlegung etc ist auch schon länger am
laufen gewesen.

> Ich verstehe, dass man schnell etwas erreichen möchte. Sei es hier die
> Gründung des Kreisverbandes, sei es eine Videokonferenzschaltung zum
> Wahlabend oder sonstige Dinge, die immer ganz schnell durchgezogen werden
> und wo es immer heißt "Das müssen wir ganz schnell machen. Es pressiert
> etwas", wo aber die Sache selbst mit etwas mehr Zeit in der Planung viel
> besser und überlegter bewerkstelligt werden könnte.

Man kann sich IMMER mehr Zeit lassen und man kann auch IMMER etwas besser
machen. Nichtsdestotrotz muss man die Sache auch irgendwann anpacken,
statt immer nur zu verschieben, sonst passiert... nichts.

> Ich beobachte dieses Phänomen immer wieder in der Partei und ich muss
> sagen, dass mich das ärgert, dass immer die Sachen "mit der heißen Nadel"
> gestrickt werden. Diesen Ärger hier abzuladen, ist sicher nicht
> gerechtfertigt und möchte ich auch nicht. Ich möchte nur deutlich machen,
> dass diese kurze Zeitsetzung bei vielen Projekten schon das grundlegende
> Problem in der Partei ist. Und das sehe ich bei diesem Satz halt auch
> wieder. Sorry.

Gibt es in der Tat hier häufiger, dennoch erscheint auch hier vielleicht
die Nadel heisser als sie tatsächlich ist.

> Ich halte das Vorgehen bei Euch konkret aus zwei Gründen für etwas
> bedenklich:
>
> 1.) Ich bin zwar im neuen Presseteam dabei, sehe mich aber selbst dort nur
> als Springer und aufgrund meiner journalistischen Vorgeschichte etwas
> beratend dabei. Insofern will ich nur versuchen deutlich zu machen, wo das
> Problem ist. Sozusage Euch eine andere Perspektive bieten.

Neue Perspektiven sehen wir immer gerne und dafür danke.

> Einen Pressesprecher bzw. ein Presseteam gibt es nicht nur, damit dieser
> tolle Pressemitteilungen verfasst und verteilt und Anfragen der Presse
> bearbeitet, sondern auch gerade um die Pressearbeit innerparteilich zu
> bündeln, überarbeiten und vorallem zu koordinieren.
>
> Wenn jeder Pirat, Kreis-, Regionalverband oder gar der Landesvorstand
> seine eigenen Pressemitteilungen an die Zeitungen gibt, ist diese Position
> eigentlich gar nicht nötig, weil dann diese wichtigen koordinierenden
> Funktionen eines Pressesprechers gar nicht wahrgenommen werden können.
> Damit fiele aber auch das eigentlich Wünschenswerte weg, nämlich das da
> nochmal wer drüber schaut, Fehler vermieden werden und eine koordinierte
> Aussendarstellung stattfindet.

Gebe ich Dir recht.

> Wenn jetzt jeder eigene Pressemitteilungen an die Zeitungen gibt, weil es
> ganz ganz dringend ist, wie würde sich das wohl auf die Sicht des Bürgers
> auf die PIRATEN auswirken? Das mag bei einer Kreisverbandsgründung nicht
> hochgradig problematisch sein, wirkt sich aber in der Gesamtheit doch aus.
> Insofern gilt es hier auch mal die Sinne für das Problem zu schärfen, dass
> mit einem solchen kurzfristigen und unabgestimmten Vorgehen einhergeht.

Wenn ich kein PIRAT wäre würde ich dies als Chaotisch auffassen.

> 2.) Finde ich diese Kurzfristigkeit auch unter demokratischen
> Gesichtspunkten problematisch. Diejenigen, die den Kreisverband gründen
> möchten, kennen sich und haben sich schon im Vorfeld ausgetauscht - gehe
> ich mal von aus.

Wir reden hier nicht von einzelnen Piraten, sondern von allen Piraten,
welche sich im Stammtisch treffen und somit versuchen aktiv
mitzugestalten. Es war mit sicherheit nicht der ausgeklügelte Plan einiger
weniger veschworenen Einzelpersonen...

> In Organisationen jedweder Art gibt es aber ja nicht grundlos gewisse
> Fristen, wie Einladungsfristen. Vielleicht gibt es ja auch den ein oder
> anderen, der das in der Zeitung liest und sich sagt "Hmm, das ist 'ne
> tolle Sache. Da würde ich gerne hingehen und mitmachen. Huch, Mist, da
> habe ich schon was geplant. Da kann ich gar nicht. Hätte ich das 'ne Woche
> vorher gewußt, hätte ich mir das entsprechend einplanen können, aber so
> kurzfristig...".

Vielleicht, vielleicht wüssten dies aber auch schon alle Wolfenbüttler &
Salzgitter Piraten wenn die Einladung auch wie gebeten weitergeleitet
wurden wäre.

> Das ist jetzt zwar ein konstruiertes Beispiel, aber wenn Ihr Eure eigene
> Sache und Pressemitteilung auch ernst nehmt und nicht nur mal in der
> Zeitung stehen wollt, wovon ich ausgehe, dann gebt den Leuten auch
> frühzeitig die Möglichkeit, daran auch wirklich teilnehemen zu können,
> indem sie eine Teilnahem einplanen können. Wenn das keiner macht, hat es
> jedenfalls nicht an Euren zeitlichen Vorgaben gelegen, die Ihr im Vorfeld
> festgelegt habt, weil Ihr das Problem gesehen habt.

siehe oben

> Fazit: Ich würde mir an Eurer Stelle nochmal überlegen, ob Ihr das Ganze
> zeitlich nicht anders legen wollt und damit Euch und anderen damit nicht
> einen unnötigen Termindruck ersparen wollt. Das ist aber unterm Strich
> Eure Sache, die Ihr selbst entscheiden müsst. Ich wollte das nur mal
> ansprechen, damit Ihr merkt, dass das vermutlich Satzungstechnisch und
> anderweitig ganz toll überlegt ist, aber das da handwerklich doch noch
> Verbesserung in der Umsetzung möglich wären.

Wie gesagt, verbesserungen gibt es immer, egal wann man es macht. Mal
davon ab ist dies eh eine vorläufige Satzung.

> Entschuldige bitte, wenn ich das so deutlich äußere. Mir liegt lediglich
> daran, konstruktiv etwas zur Verbesserung insgesamt beitragen zu können
> und da muss man auch mal Probleme aufzeigen. In diesem Sinne:

Immer gerne.

Grüsse,

Benjamin