Re: [Nds-kv-nordost] ... bitte keine urheberrechtlich geschützten Texte posten. Okay! ... habe dazu noch 6 Fragen.

["Stefan Brandt" <stefan.brandt AT hamburg.de>]

Vielen Dank für die informativen Kommentare!
Alle Fragen geklärt.

Gruß
Stefan

----- Ursprüngliche Nachricht -----

Von:

"Kreisverband Heidepiraten (Niedersachsen)" <nds-kv-nordost AT lists.piratenpartei.de>

An:

"Kreisverband Heidepiraten (Niedersachsen)" <nds-kv-nordost AT lists.piratenpartei.de>

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Gesendet:

Sun, 27 Nov 2011 16:55:50 +0100

Betreff:

Re: [Nds-kv-nordost] ... bitte keine urheberrechtlich geschützten Texte posten. Okay! ... habe dazu noch 6 Fragen.


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Am 27.11.11 15:56, schrieb Rolf Tischer:
> [...]
>
> 2 - Verstößt Google als erster in der Kette gegen das U-Recht
> (eigentlich kann man den Text über den direkten Zugang / Abendblatt
> ja nur lesen, wenn man sich vorher auf der Seite anmeldet)?
>
>
>
> Nein Google sammelt nur die Infos und verweist dich auf den
> ursprünglichen Beitrag. Hier kommt ein Urteil aus der Vergangenheit
> zum tragen, das so genannte Paperball-Urteil. Da ging es darum dass
> Paperball ähnlich wie Google-News gearbeitet hat. Einige
> Zeitungsverlage hatten gegen Paperball, eine Unterseite von der
> Suchmaschine Fireball geklagt und in einem Grundsatzurteil
> verloren. Kennt eigentlich noch jemand Paperball?

Der Beklagte in dem Urteil war Paperboy (nicht Paperball), eine
mittlerweile nicht mehr existente Suchmaschine von Fefe und Klägerin
der Verlag des Handelsblattes. Speziell ging es in diesem Urteil um
Deeplinks auf Presseartikel. Ob das Urteil hier überhaupt greift, sei
mal dahingestellt, ich zitiere mal aus der PM des BGH (1) von damals:
"Ob das Setzen eines Hyperlinks in der Form eines Deep-Links
urheberrechtlich unzulässig sei, wenn der Linksetzende dazu technische
Sperren umgehe, könne offenbleiben, weil die Klägerin nicht dargelegt
habe, daß sie technische Schutzmaßnahmen gegen den unmittelbaren
Zugriff auf "tieferliegende" Webseiten ihrer Internetauftritte anwende."

Das war zwar ein Grundsatzurteil, aber doch ziemlich speziell. Das
Abendblatt macht die Artikel für Besucher mit nem Google-Referer oder
speziellen User-Agents im Header oder speziell manipulierten URIs auf.
Dieses ganze Paywallkonstrukt vom Abendblatt ist seltsam, ob da das
Paperboy-Urteil greift müsste im Klagefall ein Gericht entscheiden.
Ich denke das funktioniert hier vor allem, weil Google seine
First-Click-Free-Policy eingeführt hat und Springer sich dran hält und
damit leben kann.

(1)
http://juris.bundesgerichtshof.de/cgi-bin/rechtsprechung/document.py?Gericht=bgh&Sort=3&Datum=2003&Art=pm&client=3&anz=96&pos=0&nr=26553&id=1058564881.69
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