Re: [NDS-Hameln-Pyrmont] Integrations-Debatte

[Lars Reineke <mail AT larsreineke.de>]

Moin,

ich habe zunächst erstmal Bedenken, einen Rechtspopulisten wie Sarrazin dadurch aufzuwerten, dass man sich von ihm eine solche Debatte diktieren lässt. Meiner Meinung nach hätte man diesen Spinner komplett ignorieren müssen. 

Wenn wir sinnvoll über Integration sprechen wollen, sollten wir meines Erachtens diesen ganzen Religionsquatsch außen vor lassen und uns Gedanken darüber machen, welche Kriterien wir überhaupt aufstellen, ab wann jemand "erfolgreich integriert" ist.

Das ist nach meiner Auffassung der Fall, wenn jemand in der Lage ist, sich im Alltag zurechtzufinden und einer beruflichen Tätigkeit nachzugehen. 

Das hat mit Religion erstmal überhaupt nichts zu tun, das ist und bleibt Privatsache, welche imaginären Freunde jemand hat. 

Ebensowenig sollten wir uns auf eine Diskussion einlassen, dass es Jugendliche gibt, die ihre Perspektivlosigkeit durch gewalttätiges Auftreten kompensieren. Denn auch das hat nichts mit Integration zu tun, sondern schlicht und einfach damit, dass wir schlechter Bildung und mangelnden Zukunftsaussichten nicht mit dem Strafrecht begegnen können.

Wir sollten vielmehr die Frage an die Hamelner Ratsherren stellen, warum integrative Projekte wie damals der Arbeitskreis ausländischer Kinder (AKAK) und aktuell der Regenbogen finanziell so zusammengestrichen werden, dass sie ihren Betrieb einstellen müssen.

Grüße
Lars

Am 13. September 2010 08:39 schrieb Torben Friedrich <email AT blogsprache.de>:

Moin,
gestern habe ich seit sehr langer Zeit mal wieder den Fernseher angeschaltet und war überrascht, auf wievielen Sendern aktuell Sarrazin und seine begonnene Integrationsdebatte diskutiert wird. Entweder wird dieses Thema aktuell medial so richtig verwurstet, oder es ist momentan auch so wieder ein Thema der Öffentlichkeit geworden.

So oder so bekommen es die Medien hin, dass man aktuell in der Bevölkerung wieder darüber spricht und mit Unwissenheit und Ängsten mitgeredet wird und teilweise die Diskussion eine besorgniserregende Richtung einschlägt.

Nun habe ich mir gedacht, dass auch in Hameln diese Diskussion sicherlich ihre ersten Wellen geschlagen hat und wir auch in diesem Themenberreich keinen Standpunkt bisher vertreten. Da wir ja eh mal vorgehabt hatten, uns mit den verschiedenen Religionen in und um Hameln beschäftigen wollten, dass jetzt der richtige Zeitpunkt wäre.

Man könnte zum Beispiel zu einer Bürgerdiskussion laden und moderierend einen Abend mit Vertretern der Gemeinden diskutieren.

Ich liefer erstmal diese Anregung, denke jedoch, dass wir uns nicht davon abschrecken lassen sollten, hier als Erste eine neue Brücke zu schlagen, damit in Hameln diese Diskussion einen guten weiteren Einstieg erfährt.

Beste Grüße,
Torben

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