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muenster - Re: [MS Piraten] Sonntags-Öffnung - Gastbeitrag auf @zeitonline

muenster AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kreis Münster/ NRW

Listenarchiv

Re: [MS Piraten] Sonntags-Öffnung - Gastbeitrag auf @zeitonline


Chronologisch Thread 
  • From: mgutsch <mgutsch AT piratenpartei-nrw.de>
  • To: Kreis Münster/ NRW <muenster AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [MS Piraten] Sonntags-Öffnung - Gastbeitrag auf @zeitonline
  • Date: Mon, 16 Mar 2015 14:29:12 +0100 (CET)
  • Importance: Medium
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/muenster>
  • List-id: Kreis Münster/ NRW <muenster.lists.piratenpartei.de>

1. Ich bin für eine völlige Freigabe der Ladenöffnungszeiten - unter der
Bedingung, dass
gewährleistet ist, dass Arbeitnehmer nicht zur Sonntags- oder Nachtarbeit
gezwungen werden
können. Gerade in urbanen Zentren gibt es viele Menschen, die gern Sonntags
oder
spätabends
arbeiten würden z. B. Schüler, Studenten und Alleinstehende. Mit einer
entsprechenden Vergütung
und Freizeitausgleich dürften sich geeignete Arbeitnehmer finden lassen. Das
ist
ja jetzt schon
teilweise so, dass in vielen Supermärkten in MS in den Abendstunden ausschl.
Studenten beschäftigt sind.
Für manche Menschen ist auch der Sonntag gar nicht der beste Ruhetag, es ist
alles zu und wenig los.
Wiederum sind die üblichen Freizeitangebote überfüllt.
Und andere haben an anderen Tagen kaum die Möglichkeit, ihre Einkäufe zu
erledigen, "shoppen" zu gehen
etc.
Der Sonntag als Ruhetag hat in der industriellen Ära, die zudem noch ein ganz
anderes Familienbild hatte
eine ganz andere Bedeutung als jetzt.
Ich bin dafür, dem Bürger so viel Freiheiten zu geben wie möglich und
gleichzeitig die Arbeitnehmer so
gut zu schützen wie möglich.
2. Es ist auch das fehlende Angebot vor Ort - selbst in Städten wie Münster -
und auch das Preisgefälle, was
Kundschaft zunehmend ins Internet lockt. Allerdings sind dies meist techn.
Dinge
oder Bücher.
Kleidung oder Nahrungsmittel werden immer noch meist vor Ort gekauft.
Eine weitere Öffnung/Freigabe der Ladenöffnungszeiten hätte m. E. sicher einen
positiven Effekt.
Und ich denke auch, dass für viele Menschen geöffnete Geschäfte an einem
Sonntag
auch zu einem Mehrwert der
Freizeit führen könnten. Man kann in Ruhe durch die Geschäfte schlendern oder
sich spontan zum Grillen
oder Chillen treffen ohne schon Tage vorher darüber nachgedacht und eingekauft
zu haben.

Gruß

Martin




> Johannes Schmanck <johannes.schmanck AT binsys.de> hat am 16. März 2015 um
> 09:24
> geschrieben:
>
>
>
> Für Piraten sollten eigentlich folgende Grundsätze gelten:
> *
> **1. Bürger sind mündig: Wenn alle Betroffenen sich einig sind, sollte
> sich die Politik raushalten.*
> Problem hier: Betroffen sind nicht nur Ladenbesitzer/Leitung und
> Kundschaft, sondern auch Arbeitnehmer und letztlich deren Familien. Auch
> wenn die AN gerne den Sonntagszuschlag einstreichen, oft haben sie kaum
> die Wahl (Stichwort "Hamsterrad").
> Für die Familie ist dieser gemeinsame freie Tag nicht so einfach zu
> ersetzen, gerade in der Adventszeit sind im Handel arbeitende Eltern eh
> schon gestresst, was die Kinder sehr wohl mitbekommen.
> *Im Sinne der Kinder würde ich als Pirat zusehen, dass weiterhin in
> möglichst vielen Branchen der Sonntag arbeitsfrei bleibt!**
> *In Hiltrup ist die Lage allerdings eine andere:
> Die Anzahl schützenswerter Arbeitnehmer geht dort gegen Null. Wie
> jedermann weiss: Selbststängige arbeiten selbst und ständig. Das ist das
> Leben, dass sie gewählt haben, lasst sie machen.
>
> *2. Bugs beseitigt man nicht, in dem man die Logs löscht.
> *Zu Deutsch: Probleme löst man nicht in dem man die Auswirkungen bekämpft.
> Der ausbleibende Umsatz läßt sich auch mit 52 verkaufsoffenen Sonntagen
> kompensieren!
>
> Dass der Einzelhandel nicht mit den großen Onlineshops mithalten kann,
> liegt schlicht daran, dass er nicht Online ist: Die Lösung liegt
> eigentlich auf der Hand, nur ist unsere geliebte Kaufmannschaft schlicht
> zu träge sie umzusetzen.
> *
>
> *
> Am 15.03.2015 um 22:00 schrieb Thomas Walter:
> > Ich spiele mal wieder Advocatus Diaboli... Ist nicht böse gemeint, ich
> > bin in dieser Sache einfach nur unentschlossen.
> >
> > Am 15.03.15 um 19:51 schrieb Peter Hemecker:
> >
> >> Die Begründung liegt vielmehr darin, dass es einen Tag in der Woche
> >> geben sollte, wo (von den Freizeit- und Notfallbranchen abgesehen) weite
> >> Teile der Bevölkerung frei haben und sie die Möglichkeit haben sollten,
> >> sich zu treffen, zu verabreden und gemeinsam etwas zu unternehmen.
> >
> > Warum nicht zusammen Einkaufen? :)
> >
> >> Insgesamt hat der Sonntag durch den weitgehend fehlenden Berufsverkehr
> >> auch etwas Entschleunigendes, Friedvolles, was unter der Woche nicht der
> >> Fall ist.
> >
> > Als jemand der regelmässig zwischen Osnabrück und Münster pendelt,
> > kenne ich nur den Verkehr und die Staus auf den Autobahnen. Viel
> > anders als in der Woche fühlt sich das nicht an, abgesehen von den LKWs.
> >
> >> Was jetzt Münster anbelangt, so halte ich für die Innenstadt
> >> verkaufsoffene Sonntage prinzipiell für überflüssig, da die City bereits
> >> jetzt eine ungemeine Sogwirkung auf das Umland, bis hin nach Holland
> >> oder ins Ruhrgebiet hat. Die Ludgeristraße nimmt deutschlandweit Platz
> >> 12 der umsatzstärksten Einkaufstraßen ein.
> >
> > Dies "Einkaufs-"Touristen würden vielleicht auch mal ein Wochenende
> > bleiben, wenn sie auch am Sonntag bummeln könnten und dementsprechend
> > mehr Umsatz nicht nur für den Einzelhandel, sondern auch für
> > Hoteliers, Cafes, usw. bringen könnten. (Sorry für dieses
> > Katholikentag-Argument)
> >
> > [Stadtteile]
> >> Gerade dort leidet der Einzelhandel unter der übermächtigen Konkurrenz
> >> der Innenstadt und sollte daher gestärkt werden. Oft wissen die Menschen
> >> gar nicht, welche hübschen Geschäfte mit interessanten und individuellen
> >> Angeboten es dort gibt. Solche Events, bei denen das Publikum beim
> >> Bummel durch die Festivität automatisch auch mal einen Blick in die
> >> Geschäfte wirft, führen dazu, dass man das eine oder andere Geschäft
> >> entdeckt und vielleicht danach häufiger besucht.
> >
> > Fahren die Leute in die Innenstadt, wenn es ein Stadteilfest vor Ort
> > gibt oder besuchen Sie das Stadtteilfest und sehen dann genau wie
> > beschrieben die kleinen Geschäfte vor Ort? Die Geschäfte, die dann
> > nicht mit Sondergenehmigungen während des Stadteilfestes geöffnet
> > wären, sondern grundsätzlich geöffnet sein könnten.
> >
> > Und gegen dessen Öffnung der Handel in der Innenstadt ansonsten
> > vermutlich massiv protestieren würde.
> >
> > Was hält den Handel in der Innenstadt davon ab, ein "Innenstadtsfest"
> > zu organisieren und dafür Sonderöffnungsrechte zu beantragen?
> >
> >> Zum anderen ist es auch ökologisch sinnvoll, dass nicht alle aus den
> >> Vororten in die City (oder zu Einkaufszentren) fahren, sondern vor Ort
> >> einkaufen. Weiterhin ist es auch für die Bevölkerungsstruktur gut, wenn
> >> es einen intakten Mittelstand in Form von inhabergeführten Geschäften
> >> gibt. Die Zufriedenheit und Identifikation der Mitarbeiter solcher
> >> Geschäfte mit ihrem Job dürfte auch höher sein, als bei Handelskonzernen
> >> oder Ketten.
> >
> > Ich bin mir nicht sicher, ob das den beschriebenen Effekt hätte - mal
> > abgesehen davon, dass ich mich mit einer solchen Subventionierung der
> > Stadtteil-Lädchen nicht wohl fühlen würde.
> >
> > Hat man die inhabergeführten Geschäfte mal gefragt, ob sie die
> > Möglichkeit haben möchten, Sonntags zu öffnen oder ob sie in diesem
> > Fall die Konkurrenz der Konzerne fürchten würden?
> >
> > Das Internet als große Konkurrenz zum kleinen Handel zu sehen, halte
> > ich auch für einen Fehler. Jeder noch so kleine Händler hat die
> > Möglichkeit seine Produkte auf eBay, Amazon oder XY anzubieten. Man
> > braucht heute keine eigene Infrastruktur mehr. Und selbst wenn, kann
> > man fertig eingerichtete Shops bei Providern mieten.
> >
> > Niemand muss die Pakete auf einem Sonntag verschicken und Extrakosten
> > können mit Verpackung und Versandkosten abgerechnet werden.
> >
> > Ich habe in den letzten Wochen einige Male Produkte bei kleinen
> > Modellbauläden bestellt, weil sie die einzigen Anbieter für das
> > jeweilige Produkt in Europa waren - finden konnte ich sie nur über das
> > Internet. Der einzige Modellbauladen hier in Münster konnte oder
> > wollte mir die benötigten Teile nicht bestellen. Obwohl ich den dort
> > üblichen 2/3-Preisaufschlag zu zahlen bereit gewesen wäre.
> >
> > Balu
>
> --
> binary systems Datentechnik GmbH
> Dortmunder Str. 34 48155 Münster
> Tel.: +49 251 - 510507 0
> Fax.: +49 251 - 510507 9
> HRB 4490 - Amtsgericht Münster
>
> --
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> Muenster AT lists.piratenpartei.de
> https://service.piratenpartei.de/listinfo/muenster




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