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muenster - Re: [MS Piraten] Sonntags-Öffnung - Gastbeitrag auf @zeitonline

muenster AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kreis Münster/ NRW

Listenarchiv

Re: [MS Piraten] Sonntags-Öffnung - Gastbeitrag auf @zeitonline


Chronologisch Thread 
  • From: Johannes Schmanck <johannes.schmanck AT binsys.de>
  • To: muenster AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [MS Piraten] Sonntags-Öffnung - Gastbeitrag auf @zeitonline
  • Date: Mon, 16 Mar 2015 09:24:40 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/muenster>
  • List-id: Kreis Münster/ NRW <muenster.lists.piratenpartei.de>


Für Piraten sollten eigentlich folgende Grundsätze gelten:

1. Bürger sind mündig: Wenn alle Betroffenen sich einig sind, sollte sich die Politik raushalten.
Problem hier: Betroffen sind nicht nur Ladenbesitzer/Leitung und Kundschaft, sondern auch Arbeitnehmer und letztlich deren Familien. Auch wenn die AN gerne den Sonntagszuschlag einstreichen, oft haben sie kaum die Wahl (Stichwort "Hamsterrad").
Für die Familie ist dieser gemeinsame freie Tag nicht so einfach zu ersetzen, gerade in der Adventszeit sind im Handel arbeitende Eltern eh schon gestresst, was die Kinder sehr wohl mitbekommen.
Im Sinne der Kinder würde ich als Pirat zusehen, dass weiterhin in möglichst vielen Branchen der Sonntag arbeitsfrei bleibt!
In Hiltrup ist die Lage allerdings eine andere:
Die Anzahl schützenswerter Arbeitnehmer geht dort gegen Null. Wie jedermann weiss: Selbststängige arbeiten selbst und ständig. Das ist das Leben, dass sie gewählt haben, lasst sie machen.

2. Bugs beseitigt man nicht, in dem man die Logs löscht.
Zu Deutsch: Probleme löst man nicht in dem man die Auswirkungen bekämpft.
Der ausbleibende Umsatz läßt sich auch mit 52 verkaufsoffenen Sonntagen kompensieren!

Dass der Einzelhandel nicht mit den großen Onlineshops mithalten kann, liegt schlicht daran, dass er nicht Online ist: Die Lösung liegt eigentlich auf der Hand, nur ist unsere geliebte Kaufmannschaft schlicht zu träge sie umzusetzen.



Am 15.03.2015 um 22:00 schrieb Thomas Walter:
Ich spiele mal wieder Advocatus Diaboli... Ist nicht böse gemeint, ich bin in dieser Sache einfach nur unentschlossen.

Am 15.03.15 um 19:51 schrieb Peter Hemecker:

Die Begründung liegt vielmehr darin, dass es einen Tag in der Woche
geben sollte, wo (von den Freizeit- und Notfallbranchen abgesehen) weite
Teile der Bevölkerung frei haben und sie die Möglichkeit haben sollten,
sich zu treffen, zu verabreden und gemeinsam etwas zu unternehmen.

Warum nicht zusammen Einkaufen? :)

Insgesamt hat der Sonntag durch den weitgehend fehlenden Berufsverkehr
auch etwas Entschleunigendes, Friedvolles, was unter der Woche nicht der
Fall ist.

Als jemand der regelmässig zwischen Osnabrück und Münster pendelt, kenne ich nur den Verkehr und die Staus auf den Autobahnen. Viel anders als in der Woche fühlt sich das nicht an, abgesehen von den LKWs.

Was jetzt Münster anbelangt, so halte ich für die Innenstadt
verkaufsoffene Sonntage prinzipiell für überflüssig, da die City bereits
jetzt eine ungemeine Sogwirkung auf das Umland, bis hin nach Holland
oder ins Ruhrgebiet hat. Die Ludgeristraße nimmt deutschlandweit Platz
12 der umsatzstärksten Einkaufstraßen ein.

Dies "Einkaufs-"Touristen würden vielleicht auch mal ein Wochenende bleiben, wenn sie auch am Sonntag bummeln könnten und dementsprechend mehr Umsatz nicht nur für den Einzelhandel, sondern auch für Hoteliers, Cafes, usw. bringen könnten. (Sorry für dieses Katholikentag-Argument)

[Stadtteile]
Gerade dort leidet der Einzelhandel unter der übermächtigen Konkurrenz
der Innenstadt und sollte daher gestärkt werden. Oft wissen die Menschen
gar nicht, welche hübschen Geschäfte mit interessanten und individuellen
Angeboten es dort gibt. Solche Events, bei denen das Publikum beim
Bummel durch die Festivität automatisch auch mal einen Blick in die
Geschäfte wirft, führen dazu, dass man das eine oder andere Geschäft
entdeckt und vielleicht danach häufiger besucht.

Fahren die Leute in die Innenstadt, wenn es ein Stadteilfest vor Ort gibt oder besuchen Sie das Stadtteilfest und sehen dann genau wie beschrieben die kleinen Geschäfte vor Ort? Die Geschäfte, die dann nicht mit Sondergenehmigungen während des Stadteilfestes geöffnet wären, sondern grundsätzlich geöffnet sein könnten.

Und gegen dessen Öffnung der Handel in der Innenstadt ansonsten vermutlich massiv protestieren würde.

Was hält den Handel in der Innenstadt davon ab, ein "Innenstadtsfest" zu organisieren und dafür Sonderöffnungsrechte zu beantragen?

Zum anderen ist es auch ökologisch sinnvoll, dass nicht alle aus den
Vororten in die City (oder zu Einkaufszentren) fahren, sondern vor Ort
einkaufen. Weiterhin ist es auch für die Bevölkerungsstruktur gut, wenn
es einen intakten Mittelstand in Form von inhabergeführten Geschäften
gibt. Die Zufriedenheit und Identifikation der Mitarbeiter solcher
Geschäfte mit ihrem Job dürfte auch höher sein, als bei Handelskonzernen
oder Ketten.

Ich bin mir nicht sicher, ob das den beschriebenen Effekt hätte - mal abgesehen davon, dass ich mich mit einer solchen Subventionierung der Stadtteil-Lädchen nicht wohl fühlen würde.

Hat man die inhabergeführten Geschäfte mal gefragt, ob sie die Möglichkeit haben möchten, Sonntags zu öffnen oder ob sie in diesem Fall die Konkurrenz der Konzerne fürchten würden?

Das Internet als große Konkurrenz zum kleinen Handel zu sehen, halte ich auch für einen Fehler. Jeder noch so kleine Händler hat die Möglichkeit seine Produkte auf eBay, Amazon oder XY anzubieten. Man braucht heute keine eigene Infrastruktur mehr. Und selbst wenn, kann man fertig eingerichtete Shops bei Providern mieten.

Niemand muss die Pakete auf einem Sonntag verschicken und Extrakosten können mit Verpackung und Versandkosten abgerechnet werden.

Ich habe in den letzten Wochen einige Male Produkte bei kleinen Modellbauläden bestellt, weil sie die einzigen Anbieter für das jeweilige Produkt in Europa waren - finden konnte ich sie nur über das Internet. Der einzige Modellbauladen hier in Münster konnte oder wollte mir die benötigten Teile nicht bestellen. Obwohl ich den dort üblichen 2/3-Preisaufschlag zu zahlen bereit gewesen wäre.

     Balu

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