muenster AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Kreis Münster/ NRW
Listenarchiv
- From: EMCGmbH AT aol.com
- To: muenster AT lists.piratenpartei.de
- Subject: [MS Piraten] Pressemitteilung : PIRATEN finanzieren keinen Profisport
- Date: Tue, 8 May 2012 20:00:33 -0400 (EDT)
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/muenster>
- List-id: Kreis Münster/ NRW <muenster.lists.piratenpartei.de>
Hallo !
Dem Inhalt der Pressemitteilung und auch dem, was die meisten auf dieser
Liste zu dem o.g. Thema sagen, stimme ich voll und ganz zu. Allerdings taucht
bei einigen Meinungen ( Marco Hartmann 7.5.12 und Ulrich Klose 7.5.12 ) immer
wieder der Vorschlag auf, das Stadion an einen Investor zu verkaufen. Die
Idee liegt sicherlich auf der Linie, die derzeit überall zu hören ist und
weitgehend unwidersprochen Mainstream ist.
Mit der Begründung großer Schuldenlast und hoher konsumtiver Ausgaben
wird laufend städtisches Vermögen verhökert und das ganze wird dann auch
noch mit dem euphemistischen Wort "Privatisierung" schöngeredet ( das
Problem gilt natürlich auch für Bund und Länder ).
Hierzu zitiere ich auch noch eine Email auf dieser Liste von vor einigen
Tagen :
Am 3. Mai 2012 01:56 schrieb ply2 at
toetensen-project.com
<ply2 at toetensen-project.com>:
> Wo wir hier Experde haben :) ...
> Wie läuft das eigentlich heutzutage mit der Buchhaltung der Gemeinden/ des
> Landes/Bundes ? Ich dachte das "sahnige Geheimnis" beim Bund ist dass sich
> die Neuverschuldungs-Limits auf Investitionen beziehen aber Abschreibungen
> da eben nicht berücksichtigt werden müssen? Also Brücke bauen = alles
> Investition, kann zu 100% aus Krediten bezahlt werden, nach 30 Jahren
> "Brücken-Komplettsanierung" = schon wieder Investition, kann auch zu 100%
> mit Kredit bezahlt werden.
> Wastl Du bist doch Controller, kannst Du das mal kurz stichwortartig
> aufzählen wie die Fibu der öffentlichen Hand funktioniert?
> Also welche Ebenen machen da überhaupt doppelte Buchhaltung und wie sind die
<ply2 at toetensen-project.com>:
> Wo wir hier Experde haben :) ...
> Wie läuft das eigentlich heutzutage mit der Buchhaltung der Gemeinden/ des
> Landes/Bundes ? Ich dachte das "sahnige Geheimnis" beim Bund ist dass sich
> die Neuverschuldungs-Limits auf Investitionen beziehen aber Abschreibungen
> da eben nicht berücksichtigt werden müssen? Also Brücke bauen = alles
> Investition, kann zu 100% aus Krediten bezahlt werden, nach 30 Jahren
> "Brücken-Komplettsanierung" = schon wieder Investition, kann auch zu 100%
> mit Kredit bezahlt werden.
> Wastl Du bist doch Controller, kannst Du das mal kurz stichwortartig
> aufzählen wie die Fibu der öffentlichen Hand funktioniert?
> Also welche Ebenen machen da überhaupt doppelte Buchhaltung und wie sind die
> Verschuldungsregeln?
Worauf der Schreiber ( Name leider nicht bekannt ) anspricht ist § 115
GG und das Stabilitätsgesetz von 1967, welches mit Abänderungen bis heute
gilt. Danach dürfen - vereinfacht gesprochen - Kredite nur für die Finanzierung
von Investitionen aufgenommen werden. Damit ist immer sichergestellt, dass das
öffentliche Vermögen in gleichem Umfang mit der Neuverschuldung wächst. Das
Eigenkapital der öffentlichen Hand bleibt somit immer gleich. Leider gibt es
Ausnahmen, die recht schwammig formuliert sind ( "Störung des
gesamtwirtschaftlichen Gleichgewichts", u.a. ) und von den Politikern
exzessiv angewendet werden. Einige Haushalte wurden zwar schon als
verfassungswidrig verworfen, aber auch hier gilt die Devise, wo kein Kläger ist,
gibt es auch keinen Richter.
Der zweite Weg Eigenkapital zu vernichten ist das o.g. Verkaufen von
städtischem Anlagevermögen. Dies dürfte nur dann zu rechtfertigen sein, wenn mit
den Verkaufserlösen Neuinvestitionen getätigt werden. Leider ist dies aber nur
selten der Fall. Oft werden damit - wie im aktuellen Fall der Tariferhöhungen
der Bediensteten vermutlich auch schon angedacht - nur laufende Kosten
finanziert.
Langer Rede kurzer Sinn : Als Piratenpartei könnten wir uns vielleicht
dadurch hervortun, dass wir diese "alten", aber immer noch zeitgemäßen
Grundsätze einer ordentlichen kaufmännischen Haushaltsführung ( die gesetzlich
sogar vorgeschrieben ist - nur es hält sich kein dran ) wieder einfordern. Es
würde auch zu unserer bisherigen kommunalpolitischen Linie passen und dieser den
theoretischen Background liefern.
Grüße
Peter Hemecker
- [MS Piraten] Pressemitteilung : PIRATEN finanzieren keinen Profisport, EMCGmbH, 09.05.2012
- Re: [MS Piraten] Pressemitteilung : PIRATEN finanzieren keinen Profisport, Konstantin Rapatinski, 09.05.2012
- Re: [MS Piraten] Pressemitteilung : PIRATEN finanzieren keinen Profisport, robert.schedding, 09.05.2012
- Re: [MS Piraten] Pressemitteilung : PIRATEN finanzieren keinen Profisport, Konstantin Rapatinski, 09.05.2012
- Re: [MS Piraten] Pressemitteilung : PIRATEN finanzieren keinen Profisport, Marco Hartmann, 09.05.2012
- Re: [MS Piraten] Pressemitteilung : PIRATEN finanzieren keinen Profisport, Konstantin Rapatinski, 09.05.2012
- Re: [MS Piraten] Pressemitteilung : PIRATEN finanzieren keinen Profisport, Marco Hartmann, 09.05.2012
- Re: [MS Piraten] Pressemitteilung : PIRATEN finanzieren keinen Profisport, Konstantin Rapatinski, 09.05.2012
- Re: [MS Piraten] Pressemitteilung : PIRATEN finanzieren keinen Profisport, Ulrich Klose, 09.05.2012
- Re: [MS Piraten] Pressemitteilung : PIRATEN finanzieren keinen Profisport, Marco Hartmann, 09.05.2012
- Re: [MS Piraten] Pressemitteilung : PIRATEN finanzieren keinen Profisport, Simon Schneider, 09.05.2012
- Re: [MS Piraten] Pressemitteilung : PIRATEN finanzieren keinen Profisport, Konstantin Rapatinski, 09.05.2012
- Re: [MS Piraten] Pressemitteilung : PIRATEN finanzieren keinen Profisport, Simon Schneider, 09.05.2012
- Re: [MS Piraten] Pressemitteilung : PIRATEN finanzieren keinen Profisport, ply2 AT toetensen-project.com, 12.05.2012
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