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kommunalpolitik - Re: [Kommunalpolitik] Konstenloser ÖPNV

kommunalpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: KoPo-Koordination

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Re: [Kommunalpolitik] Konstenloser ÖPNV


Chronologisch Thread 
  • From: "Andreas Rohrmann" <andreas AT rohrmann.com>
  • To: kommunalpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [Kommunalpolitik] Konstenloser ÖPNV
  • Date: Wed, 21 Sep 2011 13:41:17 +0200
  • Importance: Normal
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/kommunalpolitik>
  • List-id: KoPo-Koordination <kommunalpolitik.lists.piratenpartei.de>

Ahoi Klaus.

Dieser Ansatz geht auf jeden Fall in die richtige Richtung.

Doch die größeren Potentiale liegen im Vergleich:

- heute:
starker individueller Verkehr, wenig Nutzung ÖPNV
und dadurch hohe Subvention des ÖPNV

- künftige Vision:
starker ÖPNV, wenig individuelle Verkehr
dadurch entfallen hohe Unterhaltungskosten für individuellen
Verkehr (Straßen, Baumaßnahmen, Verwaltung),
weniger Staus, saubere Luft, ...

Bei einer entsprechend breiten und objektiven Betrachtung können ÖPNV
immer gewinnen.

Wichtig ist aber auch zu wissen, dass ÖPNV heute massiv subventioniert
werden und dies auch künftig notwendig ist...


Greetz Andreas70


Am Mi, 21.09.2011, 11:36 schrieb Klaus Hammer:
> Hallo,
> ich glaube, bei der ganzen Diskussion um "kostenlosen" ÖPNV werden an
> einigen Stellen
> immer noch die gleichen Dinge vergessen.
>
> Die Finanzierung des ÖPNV ruht derzeit auf 2 Sockeln:
> - Einnahmen aus dem Ticketverkauf
> - Staatliche Zuschüsse.
>
> Hierbei wird leider außer Acht gelassen, dass Einnahmen NICHT gleich
> Gewinne sind.
> (Dazu gleich unten mehr)
>
> Bei den Ausgaben werden alle Ausgaben zusammengerechnet dagegen gestellt.
> Dadurch
> werden die Ausgaben, welche durch den Ticketverkauf erst entstehen zu
> gleichberechtigten Kosten neben z.B. Den Unterhaltskosten für
> Busse/Bahnen...
>
> Wenn man einen Kostenlosen ÖPNV Betrachtet, muss man allerdings diese
> Kosten
> voneinander trennen.
>
> Also ALLE Kosten, die durch den Ticketverkauf entstehen. Das sind (ohne
> Anspruch auf
> Vollständigkeit):
>
> - Herstellungskosten der Einzeltickets/Monatskarten
> - Komplette Vertriebsstruktur (Mitarbeiter, Verkaufsstellen)
> - Verwaltungskosten für ABOs (Mitarbeiter, Mahnungsstelle, etc.)
> - Aufstellung und Energiekosten für Ticketautomaten (Im Freifeld und
> Bus/Bahn)
> - Kosten für die Kontrolle der Tickets. (Mitarbeiter, Geräte, Mahnkosten,
> Eintreiben
> von Geldern f.d. Schwarzfahren, etc.)
> -Provisionen für Wiederverkäufer (Lottobuden etc.)
>
> Von den Einnahmen muss man also die o.g. Punkte abziehen.
>
> Rechenbeispiel:
>
> Staatliche Zuschüsse: 200 Mio EUR
> Einnahmen durch Tickets: 200 Mio EUR
> Kosten durch Ticketverkauf 190 Mio EUR
>
> Gewinn durch Ticketverkauf 10 Mio EUR
>
>
> Summe: 210 Mio EUR stehen dem ÖPNV zur Verfügung.
> In diesem Fall würde durch die Abschaffung des Tickets lediglich ein
> kleiner Teil
> zusätzlich finanziert werden müssen.
>
>
> Unter Umständen kann es sogar zu negativen "Gewinnen" aus dem
> Ticketverkauf kommen.
> Dann sieht die Beispielrechung etwa so aus:
>
> Rechenbeispiel:
>
> Staatliche Zuschüsse: 200 Mio EUR
> Einnahmen durch Tickets: 200 Mio EUR
> Kosten durch Ticketverkauf 210 Mio EUR
>
> Gewinn durch Ticketverkauf -10 Mio EUR
>
>
> Summe: 190 Mio EUR stehen dem ÖPNV zur Verfügung.
>
> Dann spart man sogar noch Geld wenn es keine Tickets mehr gibt.
>
> Diese Rechenbeispiele müssen natürlich durch wirkliche Zahlen ergänzt
> werden. Daher
> haben die Berliner Piraten jetzt die Möglichkeit z.B. an diese
> Informationen zu
> kommen. Dann kann man sowas konkret für Berlin durchrechnen.
>
> Wie bereits ganz oben geschrieben, ist das Hauptproblem, dass die
> Infrastruktur für
> den Ticketverkauf nicht separat als eigenen Kosten aufgeführt werden,
> sondern dass
> diese quasi zu den "natürlichen" Kosten des ÖPNV gezählt werden.
>
> Bei den Betrachtungen oben fällt natürlich auf, dass eine Menge
> Personalkosten in der
> Berechnung auftauchen. Diese Arbeitsplätze sind natürlich durch einen
> Fahrscheinlosen
> ÖPNV bedroht.
>
> Da der ÖPNV auch weiterhin bezahlt werden muss, (Fahrzeuge, Fahrer,
> Technik) würde
> ich mir wünschen, dass nicht mehr vom Kostenlosen sondern vom
> Fahrscheinlosen ÖPNV
> gesprochen wird. Denn die Kosten sollen von der Allgemeinheit getragen
> werden.
>
>
>
> --
> Mit freundlichen Grüßen
> Klaus Hammer
>
> Piratenpartei Deutschland
> Landesverband NRW
> http://www.piratenpartei.de/
>
> Tel.: 0151/178 950 08
>
> http://wiki.piratenpartei.de/Benutzer:JAN
>
>
> --
> Kommunalpolitik mailing list
> Kommunalpolitik AT lists.piratenpartei.de
> https://service.piratenpartei.de/listinfo/kommunalpolitik
>






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