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hamm - Re: [Hamm] Thema Kreisverband

hamm AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Ortsgruppe Hamm (Nordrhein-Westfalen)

Listenarchiv

Re: [Hamm] Thema Kreisverband


Chronologisch Thread 
  • From: Robert Stein <SteinRob AT gmx.de>
  • To: "K. J." <jopiku AT googlemail.com>
  • Cc: Mailingliste Hamm <hamm AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [Hamm] Thema Kreisverband
  • Date: Thu, 20 Oct 2011 22:03:54 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/private/hamm>
  • List-id: "Ortsgruppe Hamm \(Nordrhein-Westfalen\)" <hamm.lists.piratenpartei.de>

+1

MfG

Robert 

Am 20.10.2011 um 21:19 schrieb "K. J." <jopiku AT googlemail.com>:

Hallo!

Es ist ein bisschen länger. Aber bitte lesen. Das Thema kann man nicht in 2-3 Sätzen umfänglich erklären und erläutern.

Ich wurde heute auch schon von anderer Seite bzgl. meiner Meinung zur Gründung eines Kreisverbandes angsprochen. Ich habe gesagt, dass ich heute Abend am besten etwas über die Mailingliste schreibe, damit alle an dem Gespräch teilnehmen können. Es bringt nichts wenn sich zwei Mitglieder über so ein Thema alleine nebenher unterhalten.

Ein Kreisverband macht Sinn, wenn man in einem enstprechenden Kreis eine gewisse Masse an Mitglieder hat, für die es sich lohnt zur besseren Vernetzung und Leistung der Arbeit vor Ort eine entsprechende strukturelle Gliederung einzurichten. Man hätte dann die Mitgliederverwaltung vor Ort. Und hätte ein eigenes Konto das geführt wird. Man könnte also die Miglieder im Umkreis ohne den Umweg über den Landesverband erreichen und in eigenen Beschlüssen über das Geld verfügen, dass dann nicht mehr beim Land, sondern eben beim Kreisverband liegt. Mehr nicht. Ein Büro (Räumlich gesehen) wo man eine zentrale Anlaufstelle einrichten könnte wäre da nicht mit drin. Das ist einfach finanziell nicht machbar. Nicht weil es nicht gewollt ist, sondern weil so viel Geld in der Partei einfach nicht vorhanden ist, als dass sich jede Untergruppierung die Anmietung von Räumen leisten könnte. Bei bislang rund 25 Piraten in Hamm die Mitglied und rund 10 aktiven Mitgliedern (sofern sie auch alle aktiv bleiben, die gestern beim Stammtisch waren; es gab auch Interessierte die erst mal nur schauen wollen) ist diese notwendige Masse einfach noch nicht gegeben.

Zur Gründung eines Kreisverbandes gehört auch mehr als mal eben zu sagen, dass man einen Kreisverband gründet. Man muss sich an gesetzliche Vorlagen halten. Es muss ein jederzeit prüfbares Kassenbuch geführt werden. Es müssen auf einer ordentlichen Mitgliederversammlung folgende Positionen vergeben werden:

  • Vorsitzender
  • 1. Stellvertreter
  • 2. Stellvertreter
  • Schatzmeister
  • Schriftführer
Sprich, man bräuchte allein um einen Kreisverband zu gründen 5 Menschen, die diese Ämter bekleiden. Das sind Posten, die man auch nicht mal eben so führen kann, wie man Zeit und Lust hat. Das sind Posten die dauerhaft mit mit entsprechender und regelmäßiger Aktivität gelebt werden müssen. Es gibt glaube ich keinen unter uns, der nicht durch Arbeit oder Ausbildung diese zusätzliche Arbeit auf sich nehmen kann, ohne, dass etwas anderes dann kürzer kommen würde. Wir sind eben alles Menschen, die das nicht hauptberuflich ausleben können. Denn auch solche Posten sind unbezahlt und müssen ehrenamtlich ausgeführt werden. Warum (finanziell), habe ich ja bereits schon erwähnt. Zudem ist es auch fraglich, ob mann in welcher Höhe auch immer eine Vergütung für die Verwaltung der rund 25 Piraten in Hamm sinnvoll wäre. Selbst wenn alle 25 Mitglieder den vollen Beitrag (36€) zahlen, dann wären das gerade mal 900€ die dadurch jährlich zusammenkommen. Da kann man sich ja leicht ausrechnen, dass weder Personalkosten noch Mietkosten für z.B. ein Büro sinnvoll wären. Selbst wenn wir jetzt die Mitgliederzahl in Hamm verdoppeln würden, dann wären das 1.800€. Auch damit kann man kein Büro anmieten oder Personal bezahlen.

Es kommt noch hinzu, dass kein Posten irgendwelche Privilegien bedeutet. Im Endeffekt wären auch alle gewählten Vertreter zur Vertretung der basisdemokratischen Entscheidungen der Piraten in Hamm gebunden. Es geht hier eben Bottom -> Up und nicht umgekehrt.

Wir würden also im Endeffekt nur Arbeit schaffen, die ehrenamtlich zusätzlich geleistet werden muss. Wir würden 5 dauerhaft aktive Mitglieder benötigen, die den Job eben dauerhaft ausüben. Nicht jeder ist Willens durch sein Interesse für politische Arbeit dauerhaft in eine solche Position wählen zu lassen. Mir ist es nach meinen Erfahrungen aus den letzten zwei Jahren daher viel zu riskant jetzt in der Phase der Euphorie irgendwelche Strukturen zu schaffen, die vielleicht in 3-4 Monaten schon gar nicht mehr getragen werden kann.

Um es auch nochmal klar zu machen: Das, was wir dann auf KV-Ebene selbst machen können, dass leistet bereits der Landesverband für uns:

- Mitgliederverwaltung
- Geldverwaltung

Wenn wir Mitglieder anschreiben wollen, dann teilen wir dem LV-Geschäftsführer die PLZ mit die wir hier in Hamm in unserem Wahlkreis beackern und den Text, der verschickt werden soll. Die Post wird dann wie von uns gewünsht verschickt. Das gleiche gilt für evtl. Emails die Rundverschickt werden sollen. Und wenn wir Geld benötigen, dann können wir das innerhalb 1-2 Tagen per Rundbeschluss des Landesvorstandes bekommen.

Wir können also auch ohne uns selbst diese Arbeit aufzuhalsen die Arbeit leisten, wie wir sie wollen. Und das funktioniert auch bisher ganz super.

Die Schaffung dieser zusätzlichen Posten und die ganzen parteirechtlichen Regelungen (man unterliegt mit einem Kreisverband den Vorschriften des Parteiengesetzes) bedeutet für uns nur eines: Zusätzliche Arbeit die uns von der inhaltlichen Arbeit ablenkt. Und zusätzliche Risiken die durch mögliche Inaktivität der noch aktiven Mitglieder entstehen kann.

Übrigens würde ein Kreisverband keine aktiven Mitglieder binden. Auch die Städte in NRW die bereits einen Kreisverband gegründet haben sind von den wegbrechenden aktiven Mitgliedern getroffen worden, als die Euphorie zur Europawahl und Bundestagswahl danach wieder abebbte. Das ist also kein Hammer Problem. Das ist landesweit und sogar bundesweit so gewesen. Und ich kann mich auch nicht erinnern, dass hier irgendjemand einen fehlenden KV für den Wechsel in die Inaktivität als Grund angeführt hat. Es waren vielmehr Gründe wie, dass die Arbeit oder Ausbildung wieder wichtiger wurde. Es waren also viele, die schon politisch interessiert waren. Und zur Zeiten einer Europwahl und Bundestagswahl, was ja die viel spannendere Politik mit sich führt (durch die große mediale Berichterstattung) dazu geführt hat, reinzuschnuppern, aber darüber hinaus dann doch nicht interessant war. Daran ändert auch ein Kreisverband nichts.

Sorry. Wir haben vor 2-3 Wochen hier noch mit nur 3-4 Leuten gesessen. Dann kam der Hype durch Berlin. Jetzt muss sich erst mal zeigen, dass die, die momentan zum Stammtisch kommen auch wirklich dauerhaft dabei sind und bleiben. Solange sich das nicht auf einer festen Zahl um die 8-10 Leute einpendelt, solange brauchen wir auch nicht von einer Gründung eines KV zu sprechen. Denn einen KV zu gründen mit 5 Posten zu gründen, die sich hinterher nur selbst verwalten, dass können wir uns sparen. Wobei man auch erst mal überhaupt diese 5 Leute bräuchte, die sich diese Arbeit antun wollen. Wir sollten unsere Kapazitäten die dadurch wegbrechen viel lieber für inhaltliche Arbeit einsetzen und damit die Bürger und Menschn in Hamm und NRW überzeugen, dass wir ihr Vertrauen verdienen. Das Posten schaffen (ich hätte fast Postengeschacher gesagt) wird sicherlich kein zusätzliches Vertrauen erzeugen.

Gruß

Kai

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