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bergisches-land - Re: [Bergisches Land] Propaganda gegen BGE

bergisches-land@lists.piratenpartei.de

Betreff: Regionalgruppe Bergisches Land (Nordrhein-Westfalen)

Listenarchiv

Re: [Bergisches Land] Propaganda gegen BGE


Chronologisch Thread 
  • From: Florian Meier <florian.meier@piratenpartei-nrw.de>
  • To: "Regionalgruppe Bergisches Land (Nordrhein-Westfalen)" <bergisches-land@lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [Bergisches Land] Propaganda gegen BGE
  • Date: Wed, 04 Jan 2012 22:23:28 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/private/bergisches-land>
  • List-id: "Regionalgruppe Bergisches Land \(Nordrhein-Westfalen\)" <bergisches-land.lists.piratenpartei.de>

nAbend!

Am 02.01.2012 22:20, schrieb Arnim v. Herff:
Die Antwort auf die Soziale Frage* im Zeitalter des technologischen Wandels in der Produktion ist viel wichtiger und sie wird anders ausfallen müssen, als derjenigen im ausgehenden 19. Jahrhundert und ihrer Umsetzung bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts.

Schön, dass du das ansprichst, mir fehlte die Griffigkeit die der Begriff "Soziale Frage" hat.
Meine "gefühlsmäßige", grundsätzliche Abneigung gegen ein BGE geht etwas in Richtung einer sozialen Frage.

Warum wollen wir überhaupt ein BGE?
Weil das Teil einer modernen Sozialpolitik ist bzw. sein kann und viel einfacher und personalärmer zu handhaben wäre als das war wir jetzt haben? Dem kann ich in Teilen zustimmen.

Wenn ich mir anschaue, was sich die Sozialpiraten dazu überlegt haben [1] (ich denke, dieser Beitrag war gemeint, oder?) dann seh ich da doch schon wieder große schwarze Löcher klaffen.

Das beginnt relativ am Anfang: "Das Grundeinkommen soll nicht an die deutsche Staatsbürgerschaft gekoppelt sein, der Kreis der Berechtigten ist aber so abzugrenzen, dass kein 'Grundeinkommenstourismus' in signifikantem Umfang entsteht."
An was ist das denn zu koppeln, wenn nicht an eine Staatsbürgerschaft? Wenn man das Ganze durch Steuern gegenfinanzieren möchte, dann ist es am praktikabelsten es an die Staatsbürgerschaft zu koppeln. Das ist, zumindest fällt mir gerade nichts Besseres ein, die vermutliche beste Möglichkeit den angesprochen "Grundeinkommenstourismus" zu verhindern. Den nicht einen "signifikanten Umfang" annehmen zu lassen ist auch keine Option. Wenn man das schon durchziehen will, dann muss da eine haarscharfe Grenze gezogen werden.
Sonst suchen Leute nach Schlupflöchern, wenn das zu viele machen fängt man an nachzuflicken, damit entstehen neue Löcher, etc. pp.

In dem Artikel steht auch, dass Kindergeld, BAföG in seinen Varianten, Elterngeld etc. pp. wegfallen bzw. durch BGE ersetzt werden sollen. Kaum einen Absatz später ist dann davon die Rede, dass es aber einen Wohnkostenzuschuss geben soll, wenn Bedürftigkeit besteht.

"Der Nachweis der Bedürftigkeit soll einfach und datensparsam erfolgen" steht dort weiter. Das bedeutet, aber das dafür wieder eine Menge Personal benötigt wird, denn wenn ich Missbrauch vorbeugen will, dann muss ich schon eine gewisse Menge an Daten sammeln um mir ein Bild machen zu können.

Dann zur Zukunft der Sozialversicherungen.
Wieso Renten- und Arbeitslosenversicherung nicht abschaffen? Man könnte das doch "auszahlen" und auf das BGE aufschlagen, oder nicht? Das wäre gerechter, als bei einem tatsächlich vorhandenem demografischen Wandel am Generationenvertrag festzuhalten und damit immer mehr Probleme zu bekommen...

...

Irgendwie sind da noch ein paar Sachen, die ich gerade nicht in Worte fassen kann.

Worauf ich am Ende des Tages hinauswill: Ich glaube das wird so einfach nicht klappen, und ich finde das braucht es auch nicht. Wenn man im vorhandenen Morast einfach mal ordentlich aufräumt, dann kommt man damit ganz gut klar, denke ich. Ich glaube dazu fehlt allerdings (politischer) Wille.

Und das dadurch freiwerdende Geld, das überweise ich dann nicht einfach jedem, sondern stecke es in Bildung. Die ist nachhaltig und ermöglicht jedem vernünftig für seinen Lebensunterhalt zu sorgen, ohne dass der Staat jeden Monat einen Scheck rüberschiebt..

Gruß,
Florian


[1] https://sozialpiraten.piratenpartei.de/2011/12/08/als-vorschlag-zur-diskussion-das-ebner-ponader-modell/




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