bergisches-land@lists.piratenpartei.de
Betreff: Regionalgruppe Bergisches Land (Nordrhein-Westfalen)
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- From: Olaf Wegner <pirat@thoth23.de>
- To: bergischesland Stammtisch <bergisches-land@lists.piratenpartei.de>
- Subject: [Bergisches Land] Fwd: Re: [AG Urheberrecht] Aus der aktuellen Flaschenpost
- Date: Wed, 01 Sep 2010 17:06:33 +0200
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/mailman/private/bergisches-land>
- List-id: "Ortsgruppe Bergisches Land \(Nordrhein-Westfalen\)" <bergisches-land.lists.piratenpartei.de>
- Organization: Piratenpartei
-------- Original-Nachricht --------
Betreff: Re: [AG Urheberrecht] Aus der aktuellen Flaschenpost
Datum: Wed, 01 Sep 2010 10:49:40 +0200
Von: Olaf Wegner <pirat@thoth23.de>
Antwort an: AG Urheberrecht <ag-urheberrecht@lists.piratenpartei.de>
Organisation: Piratenpartei
An: AG Urheberrecht <ag-urheberrecht@lists.piratenpartei.de>
CC: Christian Hufgard <pp@christian-hufgard.de>
Am 01.09.2010 07:29, schrieb Christian Hufgard:
> Am 01.09.2010 01:01, schrieb Flexi:
>> Aus dem aktuellen offiziellen Piraten-Newsletter.
>>
>> *Die GEMA tötet Stadtfeste*
>
> Es geht doch nichts über billige Propaganda. _NIEMAND_ zwingt den
> Veranstalter, GEMA-pflichtige Musik zu spielen.
>
Es geht hier nicht ausschließlich um das Abspielen von Musik. Sondern
vor Allem um unentgeltliche Auftritte von Künstlern. Besonders bitter
wird dieser Umstand, wenn es sich bei den Künstlern um Schülerbands handelt.
Es ist doch wohl eine riesige Schweinerei, das für unentgeltlich
aufgeführte Musik GEMA-Gebühren fällig werden.
Und ganz nebenbei, liegt die Beweislast, dass Musik GEMA-frei ist beim
Veranstalter. Denn bei beliebigen Musikstücken geht die GEMA
grundsätzlich solange von einer GEMA-Registrierung (die zu Gebühren
führt) aus, bis der _Urheber_ die Nichtmitgliedschaft bestätigt. Wie
soll ein Veranstalter das für jedes auf einem Fest gespielte Musikstück
bewerkstelligen? Das ist praktisch unmöglich und das weiß die GEMA auch.
Also wäre das ausschließliche Spielen von GEMA-freier Musik für die
Veranstalter von Stadt-, Bürger- und sonstigen Festen auch keine Lösung.
>> Das Fest „Barmer Herbst“ fällt wohl leider aus. Die Veranstallter sind
>> nämlich nicht in der Lage oder bereit, die Gema-Gebühren zu bezahlen.
>> Als „unklar“, „willkürlich“ und „ungerecht“ attackieren die Veranstalter
>> von Festen den Berechnungsmodus der Gema-Gebühren. Keine wirkliche
>> Neuheit soweit. Christian Stronczyk von der Phoenix Musikveranstaltungs
>> GmbH sagte folgendes: "Mal habe die geschätzte Besucherzahl eines Fests
>> als Bemessungsgrundlage gegolten, mal die genutzten Quadratmeter." Wie
>> es eben gerade beliebte. Die GEMA stört mit ihrem undurchsichtigen
>> Zickzack hier den kulturellen Betrieb einer kleinen Stadt und verhindert
>> sogar noch die Verbreitung der Musik, von Künstlern, welche eigentlich
>> von der GEMA vertreten werden wollen.
>> Quelle: http://www.wz-newsline.de/?redid=925715
>
> Was die Grundlagen der Berechnung angeht, die stehen in den
> einschlägigen Unterlagen der GEMA. Aber hey, hauptsache mal ein wenig
> gebasht. Frei nach dem Motto: Kunst hat kostenlos zu sein.
>
Das Problem des Stadtfest "Barmer Herbst" in Wuppertal ist der, dass für
die Berechnung der GEMA-Gebühren u.A. die qm-Zahl der
Veranstaltungsfläche ausschlaggebend ist.
Die Veranstalter des Stadtfests sind bei der Kalkulation der
GEMA-Gebühren, davon ausgegangen, das die qm-Zahl des Platzes auf dem
die Bühne steht ausschlaggebend ist; würde ja auch jeder normale Mensch
so denken. Doch die GEMA denkt da anders. Bei Bürger-, Stadt- und
sonstigen Festen verwendet die GEMA die qm-Zahl des gesamtem
Straßenfests als Grundlage für die Gebühren, egal wie groß die Fläche
ist auf der GEMA-Musik aufgeführt oder abgespielt wird.
Da die gesamte Barmer Innenstadt aber bestimmt 10 mal so groß ist, wir
der Platz auf dem die Bühne stehen sollte, waren die Gebühren für den
Veranstalter nicht mehr tragbar, da diese explodiert wären.
Mag sein, dass dies alles so in den "einschlägigen Unterlagen der GEMA"
beschrieben ist und die Veranstalter bei der Kalkulation der
GEMA-Gebühren etwas blauäugig waren. Doch macht dies die ganze Sache in
meinen Augen nicht besser. Sondern eher noch schlimmer, wenn man sich
überlegt, dass es ganz legal ist durch willkürliche
Berechnungsgrundlagen so abzuzocken.
Und JA: Unentgeltliche Kunst hat kostenlos zu sein! :-)
> Christian
Grüße Olaf/Thoth23
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https://service.piratenpartei.de/mailman/listinfo/ag-urheberrecht
- [Bergisches Land] Fwd: Re: [AG Urheberrecht] Aus der aktuellen Flaschenpost, Olaf Wegner, 01.09.2010
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