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bergisches-land - Re: [Bergisches Land] Gedanken zu der Diskussion: Äußerungen von Aaron König

bergisches-land@lists.piratenpartei.de

Betreff: Regionalgruppe Bergisches Land (Nordrhein-Westfalen)

Listenarchiv

Re: [Bergisches Land] Gedanken zu der Diskussion: Äußerungen von Aaron König


Chronologisch Thread 
  • From: Rene Daners <webmaster_rrn@hotmail.de>
  • To: <pirat@thoth23.de>, <bergisches-land@lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [Bergisches Land] Gedanken zu der Diskussion: Äußerungen von Aaron König
  • Date: Wed, 2 Dec 2009 16:43:20 +0100
  • Importance: Normal
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/mailman/private/bergisches-land>
  • List-id: "Ortsgruppe Bergisches Land \(Nordrhein-Westfalen\)" <bergisches-land.lists.piratenpartei.de>




Date: Wed, 2 Dec 2009 16:29:07 +0100
From: pirat@thoth23.de
To: webmaster_rrn@hotmail.de; bergisches-land@lists.piratenpartei.de
Subject: Re: [Bergisches Land] Gedanken zu der Diskussion: Äußerungen von Aaron König

Hallo,

Rene Daners schrieb:

Aber mal zur grundsätzlichen Sache: Was bitte ist denn an dieser basisdemokratischen Entscheidung schlecht?
   Dass die Mehrheit einer Minderheit aufzwingt, wie sie Ihre kulturellen Bauten zu bauen haben.


Ihr werdet mir sicher zustimmen, wenn ich sage, dass sie vor allem eine positive Sache hat: Sie zeigt, dass in der schweizer Bevölkerung eine Mehrheit vorhanden ist, die Angst vor einer Islamisierung hat.
   Was soll daran positiv sein, wenn die Mehrheit unbegründete und irrationale Ängst hat und auf Grund dieser Ängste die Freiheit anderer einschränkt.

Das Positive daran ist, dass die Bevölkerung ihre Angst endlich erstmals zum Ausdruck bringt. Also das, was viele Deutsche nicht mehr können, oder sich nicht trauen. Ich persönlich muss zugeben, mich mit der Islamisierung ebenfalls nicht ganz wohl zu fühlen, was insbesondere durch die an verschiedenen Stellen vorhanden Integrationsunwilligkeit kommt. Dazu sei gesagt, dass ich hier im Stadtteil mit dem höchsten Ausländeranteil wohne...

Und ich spreche hier ausdrücklich von Angst, nicht von Menschen mit rechten Ansichten. Und ich bin überzeugt davon, dass wir in Deutschland ein ähnliches Ergebnis hätten, würden wir hier ebenfalls eine solche Abstimmung machen.
   Ja, leider; womit dieser Fall für mich ein grundsätzliches Problem der Basisdemokratie aufzeigt.

Ist es ein Problem, wenn ein Volk sich traut, seine Angst auszudrücken? Finde ich nicht. Und es ist ebenso kein Problem, wenn das Ergebnis der Basisdemokratie uns nicht passt. Doch genau darum geht es, oder?

Daher bitte ich an dieser Stelle die Probleme bzgl. des Islams/der Islamisierung auch ernst zu nehmen.
   Ich kann ein Problem, das es in meinen Augen rational nicht gibt, nicht ernst nehmen.
   Nicht die der Islam ist das Problem, sondern die irrationale Angst der Menschen vor einer Islamisierung.

Das Problem ist sehr wohl rational vorhanden. Auch in Deutschland drängt sich der Islam inzwischen so sehr auf, dass viele Menschen ein Gefühl der "Belagerung" bekommen. Wenn das dann noch mit Integrationsunwilligkeit kombiniert wird, die sich darin äußert, dass Muslime sich nicht integrieren wollen und dies mit den Worten "Ich bin Türke, ich darf das" (Staatsangehörigkeit darf nach belieben eingefügt werden), dann ist da sehr wohl ein rational sichtbares Problem vorhanden. Das sind im Übrigen Worte, die ich durchaus hin und wieder auf unseren Straßen zu hören kriege. Angst vor einer Islamisierung hat also einen Grund und den sollten wir ernstnehmen, ob er uns gefällt oder nicht. Da gibt es auch nichts schön zu reden.

Wenn die Bevölkerung Angst vor Islamisierung hat, sollte man es sich nicht einfach machen und mit Religionsfreiheit argumentieren, sondern dieser Angst auch auf den Grund gehen.
   Hier gebe ich dir Recht, doch liegt der Grund für diese Angst nicht in einer Gefahr, die vom Islam aus geht, sondern in der Irrationalität/den Gefühlen der  Menschen.
   Unbegründete Ängste sind in meinen Augen Neurosen und/oder Psychosen, und diesen sollte man "auf den Grund gehen".

siehe oben.

Und hier sollten sich die islamischen Gruppierungen auch anschließen, statt den Beleidigten zu spielen. Letztendlich ist das aber ein Kreislauf: Der Islam zeigt nicht genügend Offenheit gegenüber den Problemen und den Ängsten der Bevölkerung und schürt durch seine Verschlossenheit weitere Ängste.
   Was machen die anderen denn anders?
   Es zeugt doch nicht gerade von Offenheit, wenn Freiheiten einschränkt werden, oder?

Was die anders machen? Sie bleiben unter sich, schließen Andersdenkende aus. Offene Gespräche gibt es beispielsweise nicht. An einen Tisch setzen will man sich auch nicht. Stattdessen wird auch noch Islamunterricht gefordert, damit man die Kinder auch gleich so erzogen werden, dass sie sich ja bloß nicht mit Andersdenkenden an einen Tisch setzen. Man redet übereinander, statt miteinander. Aber: Ich habe nicht behauptet, dass wir da besser sind. Außerdem zeugt es auch nicht von Offenheit, Kritiker mit Austrittsforderungen zu drohen. Damit macht man es sich einfach, statt sich mit den Problemen auseinanderzusetzen.

   Welcher Grundsatz hat mehr Gewicht, Basisdemokratie oder Gleichbehandlung?
   Ich neige zum zweiten.

Ersteres. Gleichbehandlung ist auch nicht immer sinnvoll. Gutes Beispiel: Schulschwänzer (passt zwar gerade nicht, verdeutlicht aber, warum Gleichbehandlung nicht immer gut ist). Der eine geht nicht hin, weil er gemobbt wird. Der andere weil er keinen Bock hat. Sollten beide gleichbehandelt werden?

Gruß
Rene


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