ag-waffenrecht AT lists.piratenpartei.de
Subject: Mailingliste der AG Waffenrecht
List archive
Re: [Ag-waffenrecht] ag-waffenrecht Nachrichtenkompilat Fr, 25. August 2017 - Guido Körber -
Chronological Thread
- From: Klaus Ramelow <Klaus.Ramelow AT gmx.de>
- To: ag-waffenrecht AT lists.piratenpartei.de
- Subject: Re: [Ag-waffenrecht] ag-waffenrecht Nachrichtenkompilat Fr, 25. August 2017 - Guido Körber -
- Date: Fri, 25 Aug 2017 13:40:21 +0200
Nachdem (Jo)Hannes Bormann einiges aus seinem Wissen schrieb ergibt sich doch die Situation für Guido Körber: Es kann nur "in die Hose" gehen, wenn Guido sich als absoluter Laie einer solchen Diskussion stellt. Es muss so für die Teilnehmenden der Diskussionsrunde zu dem Eindruck führen, dass auch hier wieder die Situation zu erkennen ist, dass Kandidaten (hier der Piraten) sich unbedingt über eine Sache äußern wollen, wo eine Kenntnis der Materie zwar erforderlich, aber kaum zu erkennen ist. Der Vorteil dieses Mail-Verkehrs ist nicht zu verkennen, dass er einen Wissensaustausch anregt - ob Daten zutreffen oder korrigiert werden müssen - Gerne gehen wir später die von Hannes erstellten Antworten im Einzelnen durch. Nur hier 3 Punkte schon einmal herausgegriffen: Fallenjagd Nachbars Katze hat im Revier - weiter als 200 bzw 300m vom Heim - nichts zu suchen, kann also - aus Tierschutzsicht - kaum falsch gefangen sein. Befriedung (zu unterscheiden von Ruhezonen) Die Einrichtung von befriedeten Bezirken hängen mit dem Grundeigentum zusammen und können nur vom Grundeigentümer bei der zuständigen Behörde beantragt werden. Durch die Befriedung wird die Ausübung der Jagd untersagt. Dieses wird vom BUND u.ä. durch Flächenerwerb zur Unterbindung der Jagd aus ideologischen Gründen betrieben. Die finanziellen Folgen bzw Mitverantwortung von Wildschaden durch diese Behinderungen sind - nach meiner Kenntnis - noch nicht entschieden. Pflichtmitgliedschaft Es besteht eine solche Pflichtmitgliedschaft für Jagdpächter bzw Eigenjagdbesitzer bei der Berufsgenossenschaft. Die Beiträge haben eine kaum nachzuvollziehende - je nach Bundesland - unterschiedliche Höhe. Grüße Klaus Am 25.08.2017 um 12:00 schrieb
ag-waffenrecht-request AT lists.piratenpartei.de:
ag-waffenrecht digest Fr, 25. August 2017 Inhaltsverzeichnis: * 1 - Re: [Ag-waffenrecht] ag-waffenrecht Nachrichtenkompilat Di, 22. August 2017 - "JoboTech" <post AT jobotech.de> ---------------------------------------------------------------------- Message-ID: <533700951039383608 AT jobotech.de> Date: Fri, 25 Aug 2017 11:03:05 +0200 From: "JoboTech" <post AT jobotech.de> Subject: Re: [Ag-waffenrecht] ag-waffenrecht Nachrichtenkompilat Di, 22. August 2017 Leider komme ich erst jetzt dazu, meinen Senf zum Fragenkatalog zu geben. Ich hoffe, es hilft vielleicht noch ein wenig. - Änderung des Bundesjagdgesetzes notwendig? Eigentlich ist das Jagdrecht Laendersache (Landesgesetz) und wird deshalb unterschiedlich gehandhabt. Ich meine aus verschiedenen Gruenden, dass z.B. das Waldwegerecht wieder eingefuehrt bzw. wieder verschaerft werden sollte. Die derzeitige Situation z.B. in S-H ist derzeit so, dass jeder ueberall hin gehen kann. Das heisst, das ruhende Wild wird sehr stark durch "Spaziergaenger" gestoert und aufgeschreckt - und das fuehrt vermehrt zu Wildunfaellen, weil das Wild dann nicht nur in der Daemmerung oder am fruehen morgen wechselt, sondern aufgeschreckt auch tagsueber mal ueber die Strasse laeuft. Auch die "Problematik" mit Herdenschutzhunden z.B. wuerde nennenswert entschaerft, wenn nicht jeder das Recht haette, durch eine Schafherde zu laufen etc. Das ist jetzt sehr plakativ, aber man koennte diese Problematik vertiefen. - Erkennt ihre Partei Jagdrecht als Schutzrecht an? Meiner Meinung nach ist das Jagdrecht ein Schutzrecht, denn es beinhaltet ja nicht nur die geregelte "Entnahme" sondern auch die Vorschriften ueber die Verpflichtung zum Schutz und der Hege des Wildes. Weil der Wolf z.B. nicht unter das Jagdrecht faellt, darf er nicht geschossen werden und so entstehen "Problemwoelfe". Es wird unterschieden zwischen Wild und wilden Tieren. Bei wilden Tieren (z.B. Storch) darf man nicht eingreifen - wenn also ein verletzter Storch gefunden wird, darf man ihm nicht helfen. Der Seehund z.B. faellt unter das Jagdrecht, also gibt es Auffangstationen, weil er unter die Hegepflicht faellt etc. - Unterstützen sie Jagd auf Prädatoren und deren Nutzung? Praedatoren sind Raubwild und das muss (leider) geregelt werden. Da der regelnde Feind (ausser dem Menschen) fehlt, vermehrt es sich ohne Eingriff zu stark und wuerde das Niederwild (Rebhuhn, Hase etc.)vernichten. Raubwild reisst sehr viel Niederwild, welches durch die Umwelt (Monokulturen, Abbau der Knicks etc.) sowieso schon gefaehrdet ist. Uebrigens haben sich Gebiete, in die der Wolf "zurueckgekehr" ist, diesbezueglich sehr gut entwickelt! Unter Nutzung verstehe ich z.B. die Verwertung vom Fuchsfell im Winter. Das sehe ich bei Wild als unproblematisch. Das Wild darf meiner Ansicht nach aber nicht fuer die Nutzung gezuechtet werden - das fuehrt zu bekannten Quaelereien. - Einsatz von Fallen/Fanggeräten für Prädatoren? Es gibt einen "FallenTUEV", der muss eingehalten werden, damit der gefangene Fuchs z.B. bei Sonnenaufgang sich nicht selbst verletzt und unnoetig leidet. Lebendfallen sollen verhindern, dass "falsche Tiere" getoetet werden (z.B. Nachbar´s Katze). Sie fuehren aber auch oft zu unnoetigem Leid des gefangenen Tieres, wenn sie z.B. nicht oft genug gecheckt werden. - Umsetzung des Managements von invasiven Arten nach EU Verordnung? Ich weiss nicht, was die EU-Verordnung besagt. Invasive Arten (z.B. Marderhund, Waschbaer) muessen stark bejagt werden, weil sie nicht in das natuerliche Gefuege unserer Landschaft passen und andere Arten ggfls. sogar verdraengen. Auch der NaBu unterstuetzt die verstaerkte Bejagung invasiver Arten. - Pflichtmitgliedschaft der Jäger in Sozialversicherung Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau? Keine Ahnung, welcher Hintergrund da eine Rolle spielt. - Wie stehen sie zur Befriedung von Jagdflächen? Das ist eine Aufgabe der Jaeger, die bestimmte Zonen z.B. zur Aufzucht von Wild befrieden. Es sollte so wenig wie moeglich befriedet werden, weil es eigentlich kontraproduktiv durch die Einschraenkung des Gen-Pooles ist. Man baut ja auch wieder vermehrt Wildbruecken um den Genpool zu erweitern und groessere Wanderungen zu ermoeglichen. - Welche Maßnahmen sollen in Jagdruhezonen und Nationalparks zur Eindämmung von Schwarzwild und invasiven Arten ergriffen werden? Fallenjagd und Drueckjagd waeren geeignete Massnahmen, um Schwarzwild und invasive Arten (Marderhund etc.) einzudaemmen. Um Nationalparks werden mittlerweile "Jagd-Streifen" angelegt, um das "einsickern" zu verringern. Hier darf man aber auch Massnahmen zum Schutz der einheimischen Flora nicht vergessen! - Haltung zur Besteuerung von Jagdgenossenschaften? Ablehnung - Wenn die Jagdgenossenschaften besteuert werden (was es wohl auch schon gibt), dann muss die Gemeinde auch Aufgaben uebernehmen. Z.B. bei einem Wildunfall muss dann die Strassenmeisterei die Entsorgung des getoeteten Tieres uebernehmen (Bereitschaft? Abdecker?). Der Jaeger kann entscheiden, ob und wie er das Wild oder wilde Tier entsorgt oder evtl. verwertet. Die Kosten werden mittelfristig hoeher als die Einnahmen sein. - Besteuerung von Revierschleppern? Was ist das? Geht es um Fahrzeuge der Forstwirtschaft, so gibt es eindeutige Regelungen. - Auslandsjagd als Instrument zum Schutz von Wildarten? Es gibt "Jagdveranstalter" in Polen, Finnland, Schweden, etc. Die verkaufen Abschuesse. Das lohnt sich aber fuer die nur, wenn sie auch etwas Besonderes anbieten koennen. Um das zu tun, muessen sie bestimmte Tierarten schuetzen und "alt werden lassen". Eine Form des Tierschutzes. In Afrika ist das besonders deutlich: Dort wird ein grosser Teil des Tierschutzes gefaehrdeter Arten ueber die "Exoten-Jagd" finanziert. Natuerlich gibt es dann auch leider die Auswuechse, dass bestimmte Tiere (z.B. Loewen) ausschiesslich fuer den Abschuss gezuechtet werden. Aber letztendlich dient auch das der Arterhaltung. - Argrarpolitische Weichenstellung zum Schutz von Freilandarten wie Rebhuhn, Feldlerche? Weniger Monokultur, staatlich beaufsichtigte Knickpflege und Erhaltung/Schaffung von Knicks und Feldraendern, Vegetationsinseln auf Feldern etc.; Vorschriften ueber die Ausweitung von Brachflaechen etc. Leider ist das ein Problem der immer industrieller werdenden Landwirtschaft. Das wird durch die Politik in D und EU verstaerkt unterstuetzt. Die oeffentliche Unterstuetzung von Gross-Landwirtschaften muss unbedingt aufhoeren. Die Industrialisierung der Landwirtschaft reduziert das Land auf ein Produktionsmittel und die Natur zum stoerenden Ausschuss. Da schliesst sich der Kreis zum ersten Punkt ;-) Ist nur meine laienhafte Meinung und natuerlich alles verkuerzt dargestellt. Ich druecke Dir die Daumen! Gruss Hannes -- _____________________ JoboTech Johannes Bormann Bahnhofstr. 19 D-25486 Alveslohe Tel: +49 4193 969089 http://www.jobotech.de mail to: post AT jobotech.de _____________________ ------------------------------ ********************************************* Ende des Nachrichtenkompilates ag-waffenrecht - Fr, 25. August 2017 --
Mail-Anhang - Ich bin nicht deiner Meinung Ich bin nicht [unbedingt] deiner Meinung - werde aber alles dafür tun, dass du deine Meinung frei und öffentlich sagen darfst - ( nach Voltaire ) |
- Re: [Ag-waffenrecht] ag-waffenrecht Nachrichtenkompilat Fr, 25. August 2017 - Guido Körber -, Klaus Ramelow, 08/25/2017
- Re: [Ag-waffenrecht] ag-waffenrecht Nachrichtenkompilat Fr, 25. August 2017 - Guido Körber -, Guido Körber, 08/25/2017
Archive powered by MHonArc 2.6.19.