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ag-waffenrecht - Re: [Ag-waffenrecht] ag-waffenrecht Nachrichtenkompilat Fr, 25. August 2017 - Guido Körber -

ag-waffenrecht AT lists.piratenpartei.de

Subject: Mailingliste der AG Waffenrecht

List archive

Re: [Ag-waffenrecht] ag-waffenrecht Nachrichtenkompilat Fr, 25. August 2017 - Guido Körber -


Chronological Thread 
  • From: Guido Körber <koerber AT codemercs.com>
  • To: ag-waffenrecht AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [Ag-waffenrecht] ag-waffenrecht Nachrichtenkompilat Fr, 25. August 2017 - Guido Körber -
  • Date: Fri, 25 Aug 2017 16:37:15 +0200
  • Authentication-results: mail.intern.piratenpartei.de (MFA); dkim=pass (1024-bit key) header.d=codemercs.com

Danke an Alle für das Feedback, kam anber etwas zu spät.

Ich habe es aber gestern trotzdem geschafft eine recht gute Figur zu machen. Die detailierten jagdlichen Fragen gingen zum Glück an mir vorbei. Zum Thema Wolf wurde es sehr emotional. Da konnte ich aber dem Grünen einen einschenken, indem ich darauf verwies, dass wir nun mal keine nennenswerten Flächen an reinen Naturlandschaften haben und für ein natürliches Gleichgewicht recht große Biotope notwendig sind, entsprechend also die Jäger eine wichtige, regulierende Funktion haben.

Beim Thema Waffenrecht hab ich dann reihum Watschen verteilt, da hat nur der von der AfD nichts abbekommen, den habe ich aber fachlich in die Tasche gesteckt und das kam bei den Jägern auch an. Hauptleidtragender war wieder der Grüne. Der behauptete, dass etwa die Hälfte der Toten durch Schusswaffen von legalen Waffen verursacht würden. Auf meine Frage ob er da die Fälle in denen die Polizei schießt mit einrechnet, antwortete er mit ja, auf meine Bemerkung, dass seine Zahl selbst dann noch nicht stimmt fiel ihm nichts mehr ein.

Den Kontakt werde ich mal weiter pflegen, der Vorstand der Jäger war da an einem weiteren Austausch interessiert, insbesondere, da wir ja2019 Landtagswahlen haben.

Zum Thema zukünftige Wahlen komme ich sowieso noch auf euch alle zu. Die Europawahlen sind auch in 2019 und die ersten Vorbereitungen laufen. Die PPEU (EU-Piratenpartei) erwägt ein gemeinsames Wahlprogramm aufzustellen. Da ja mittlerweile die EU Com im Waffenrecht massiv rumpfuscht, sollten wir mal gucken, ob wir da was auf die Beine bekommen.



Am 25.08.2017 um 13:40 schrieb Klaus Ramelow <Klaus.Ramelow AT gmx.de>:

Nachdem (Jo)Hannes Bormann einiges aus seinem Wissen schrieb

ergibt sich doch die Situation für Guido Körber:

Es kann nur "in die Hose" gehen, wenn Guido sich als absoluter Laie
einer solchen Diskussion stellt.
Es muss so für die Teilnehmenden der Diskussionsrunde zu dem Eindruck führen,
dass auch hier wieder die Situation zu erkennen ist, dass Kandidaten (hier der Piraten)
sich unbedingt über eine Sache äußern wollen, wo eine Kenntnis der Materie zwar erforderlich,
aber kaum zu erkennen ist.

Der Vorteil dieses Mail-Verkehrs ist nicht zu verkennen, dass er einen Wissensaustausch anregt
- ob Daten zutreffen oder korrigiert werden müssen -

Gerne gehen wir später die von Hannes erstellten Antworten im Einzelnen durch.

Nur hier 3 Punkte schon einmal herausgegriffen:
Fallenjagd
Nachbars Katze hat im Revier - weiter als 200 bzw 300m vom Heim - nichts zu suchen,
kann also - aus Tierschutzsicht - kaum falsch gefangen sein.

Befriedung (zu unterscheiden von Ruhezonen)
Die Einrichtung von befriedeten Bezirken hängen mit dem Grundeigentum zusammen
und können nur vom Grundeigentümer bei der zuständigen Behörde beantragt werden.
Durch die Befriedung wird die Ausübung der Jagd untersagt.
Dieses wird vom BUND u.ä. durch Flächenerwerb zur Unterbindung der Jagd
aus ideologischen Gründen betrieben.
Die finanziellen Folgen bzw Mitverantwortung von Wildschaden durch diese Behinderungen
sind - nach meiner Kenntnis - noch nicht entschieden.

Pflichtmitgliedschaft
Es besteht eine solche Pflichtmitgliedschaft für Jagdpächter bzw Eigenjagdbesitzer
bei der Berufsgenossenschaft.
Die Beiträge haben eine kaum nachzuvollziehende - je nach Bundesland - unterschiedliche Höhe.

Grüße
Klaus


Am 25.08.2017 um 12:00 schrieb ag-waffenrecht-request AT lists.piratenpartei.de:
ag-waffenrecht digest Fr, 25. August 2017

Inhaltsverzeichnis:

* 1 - Re: [Ag-waffenrecht] ag-waffenrecht Nachrichtenkompilat Di, 22. August
  2017 - "JoboTech" <post AT jobotech.de>

----------------------------------------------------------------------

Message-ID: <533700951039383608 AT jobotech.de>
Date: Fri, 25 Aug 2017 11:03:05 +0200
From: "JoboTech" <post AT jobotech.de>
Subject: Re: [Ag-waffenrecht] ag-waffenrecht Nachrichtenkompilat Di, 22.
 August 2017

Leider komme ich erst jetzt dazu, meinen Senf zum Fragenkatalog zu geben. Ich
hoffe, es hilft vielleicht noch ein wenig.

- Änderung des Bundesjagdgesetzes notwendig?
	Eigentlich ist das Jagdrecht Laendersache (Landesgesetz) und wird
deshalb
unterschiedlich gehandhabt. Ich meine aus verschiedenen Gruenden, dass z.B.
das Waldwegerecht wieder eingefuehrt bzw. wieder verschaerft werden sollte.
Die derzeitige Situation z.B. in S-H ist derzeit so, dass jeder ueberall hin
gehen kann. Das heisst, das ruhende Wild wird sehr stark durch
"Spaziergaenger" gestoert und aufgeschreckt - und das fuehrt vermehrt zu
Wildunfaellen, weil das Wild dann nicht nur in der Daemmerung oder am fruehen
morgen wechselt, sondern aufgeschreckt auch tagsueber mal ueber die Strasse
laeuft. Auch die "Problematik" mit Herdenschutzhunden z.B. wuerde nennenswert
entschaerft, wenn nicht jeder das Recht haette, durch eine Schafherde zu
laufen etc. Das ist jetzt sehr plakativ, aber man koennte diese Problematik
vertiefen.

- Erkennt ihre Partei Jagdrecht als Schutzrecht an?
	Meiner Meinung nach ist das Jagdrecht ein Schutzrecht, denn es
beinhaltet ja
nicht nur die geregelte "Entnahme" sondern auch die Vorschriften ueber die
Verpflichtung zum Schutz und der Hege des Wildes. Weil der Wolf z.B. nicht
unter das Jagdrecht faellt, darf er nicht geschossen werden und so entstehen
"Problemwoelfe". Es wird unterschieden zwischen Wild und wilden Tieren. Bei
wilden Tieren (z.B. Storch) darf man nicht eingreifen - wenn also ein
verletzter Storch gefunden wird, darf man ihm nicht helfen. Der Seehund z.B.
faellt unter das Jagdrecht, also gibt es Auffangstationen, weil er unter die
Hegepflicht faellt etc.

- Unterstützen sie Jagd auf Prädatoren und deren Nutzung?
	Praedatoren sind Raubwild und das muss (leider) geregelt werden. Da
der
regelnde Feind (ausser dem Menschen) fehlt, vermehrt es sich ohne Eingriff zu
stark und wuerde das Niederwild (Rebhuhn, Hase etc.)vernichten.  Raubwild
reisst sehr viel Niederwild, welches durch die Umwelt (Monokulturen, Abbau der
Knicks etc.) sowieso schon gefaehrdet ist. Uebrigens haben sich Gebiete, in
die der Wolf "zurueckgekehr" ist, diesbezueglich sehr gut entwickelt!
	Unter Nutzung verstehe ich z.B. die Verwertung vom Fuchsfell im
Winter. Das
sehe ich bei Wild als unproblematisch. Das Wild darf meiner Ansicht nach aber
nicht fuer die Nutzung gezuechtet werden - das fuehrt zu bekannten
Quaelereien.

- Einsatz von Fallen/Fanggeräten für Prädatoren?
	Es gibt einen "FallenTUEV", der muss eingehalten werden, damit der
gefangene
Fuchs z.B. bei Sonnenaufgang sich nicht selbst verletzt und unnoetig leidet.
Lebendfallen sollen verhindern, dass "falsche Tiere" getoetet werden (z.B.
Nachbar´s Katze). Sie fuehren aber auch oft zu unnoetigem Leid des gefangenen
Tieres, wenn sie z.B. nicht oft genug gecheckt werden.

- Umsetzung des Managements von invasiven Arten nach EU Verordnung?
	Ich weiss nicht, was die EU-Verordnung besagt. Invasive Arten (z.B.
Marderhund, Waschbaer) muessen stark bejagt werden, weil sie nicht in das
natuerliche Gefuege unserer Landschaft passen und andere Arten ggfls. sogar
verdraengen. Auch der NaBu unterstuetzt die verstaerkte Bejagung invasiver
Arten.

- Pflichtmitgliedschaft der Jäger in Sozialversicherung Landwirtschaft,
Forsten und Gartenbau?
	Keine Ahnung, welcher Hintergrund da eine Rolle spielt.

- Wie stehen sie zur Befriedung von Jagdflächen?
	Das ist eine Aufgabe der Jaeger, die bestimmte Zonen z.B. zur Aufzucht
von
Wild befrieden. Es sollte so wenig wie moeglich befriedet werden, weil es
eigentlich kontraproduktiv durch die Einschraenkung des Gen-Pooles ist. Man
baut ja auch wieder vermehrt Wildbruecken um den Genpool zu erweitern und
groessere Wanderungen zu ermoeglichen.

- Welche Maßnahmen sollen in Jagdruhezonen und Nationalparks zur Eindämmung
von Schwarzwild und invasiven Arten ergriffen werden?
	Fallenjagd und Drueckjagd waeren geeignete Massnahmen, um Schwarzwild
und
invasive Arten (Marderhund etc.) einzudaemmen. Um Nationalparks werden
mittlerweile "Jagd-Streifen" angelegt, um das "einsickern" zu verringern. Hier
darf man aber auch Massnahmen zum Schutz der einheimischen Flora nicht
vergessen!

- Haltung zur Besteuerung von Jagdgenossenschaften?
	Ablehnung - Wenn die Jagdgenossenschaften besteuert werden (was es
wohl auch
schon gibt), dann muss die Gemeinde auch Aufgaben uebernehmen. Z.B. bei einem
Wildunfall muss dann die Strassenmeisterei die Entsorgung des getoeteten
Tieres uebernehmen (Bereitschaft? Abdecker?). Der Jaeger kann entscheiden, ob
und wie er das Wild oder wilde Tier entsorgt oder evtl. verwertet. Die Kosten
werden mittelfristig hoeher als die Einnahmen sein.

- Besteuerung von Revierschleppern?
	Was ist das? Geht es um Fahrzeuge der Forstwirtschaft, so gibt es
eindeutige
Regelungen.

- Auslandsjagd als Instrument zum Schutz von Wildarten?
	Es gibt "Jagdveranstalter" in Polen, Finnland, Schweden, etc. Die
verkaufen
Abschuesse. Das lohnt sich aber fuer die nur, wenn sie auch etwas Besonderes
anbieten koennen. Um das zu tun, muessen sie bestimmte Tierarten schuetzen und
"alt werden lassen". Eine Form des Tierschutzes.
In Afrika ist das besonders deutlich: Dort wird ein grosser Teil des
Tierschutzes gefaehrdeter Arten ueber die "Exoten-Jagd" finanziert. Natuerlich
gibt es dann auch leider die Auswuechse, dass bestimmte Tiere (z.B. Loewen)
ausschiesslich fuer den Abschuss gezuechtet werden. Aber letztendlich dient
auch das der Arterhaltung.


- Argrarpolitische Weichenstellung zum Schutz von Freilandarten wie Rebhuhn,
Feldlerche?
	Weniger Monokultur, staatlich beaufsichtigte Knickpflege und
Erhaltung/Schaffung von Knicks und Feldraendern, Vegetationsinseln auf Feldern
etc.; Vorschriften ueber die Ausweitung von Brachflaechen etc. Leider ist das
ein Problem der immer industrieller werdenden Landwirtschaft. Das wird durch
die Politik in D und EU verstaerkt unterstuetzt. Die oeffentliche
Unterstuetzung von Gross-Landwirtschaften muss unbedingt aufhoeren. Die
Industrialisierung der Landwirtschaft reduziert das Land auf ein
Produktionsmittel und die Natur zum stoerenden Ausschuss. Da schliesst sich
der Kreis zum ersten Punkt ;-)

Ist nur meine laienhafte Meinung und natuerlich alles verkuerzt dargestellt.

Ich druecke Dir die Daumen!
Gruss
Hannes


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Bahnhofstr. 19
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mail to: post AT jobotech.de
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Ende des Nachrichtenkompilates ag-waffenrecht - Fr, 25. August 2017



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Ich bin nicht [unbedingt] deiner Meinung
- werde aber alles dafür tun, dass du deine Meinung frei und öffentlich sagen darfst -

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