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Subject: Mailingliste der AG Waffenrecht
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- From: Katja Triebel <katja AT triebel.de>
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- Subject: Re[2]: [Ag-waffenrecht] ag-waffenrecht Nachrichtenkompilat Di, 22. August 2017
- Date: Fri, 25 Aug 2017 12:06:07 +0200
Hi Hannes,
ich unterstütze deine Aussagen voll und ganz.
LG
Katja
Guten Tag JoboTech,
am Freitag, 25. August 2017 um 11:03 schrieben Sie:
J> Leider komme ich erst jetzt dazu, meinen Senf zum Fragenkatalog zu geben.
Ich
J> hoffe, es hilft vielleicht noch ein wenig.
J> - Änderung des Bundesjagdgesetzes notwendig?
J> Eigentlich ist das Jagdrecht Laendersache (Landesgesetz) und wird
deshalb
J> unterschiedlich gehandhabt. Ich meine aus verschiedenen Gruenden, dass z.B.
J> das Waldwegerecht wieder eingefuehrt bzw. wieder verschaerft werden sollte.
J> Die derzeitige Situation z.B. in S-H ist derzeit so, dass jeder ueberall
hin
J> gehen kann. Das heisst, das ruhende Wild wird sehr stark durch
J> "Spaziergaenger" gestoert und aufgeschreckt - und das fuehrt vermehrt zu
J> Wildunfaellen, weil das Wild dann nicht nur in der Daemmerung oder am
fruehen
J> morgen wechselt, sondern aufgeschreckt auch tagsueber mal ueber die Strasse
J> laeuft. Auch die "Problematik" mit Herdenschutzhunden z.B. wuerde
nennenswert
J> entschaerft, wenn nicht jeder das Recht haette, durch eine Schafherde zu
J> laufen etc. Das ist jetzt sehr plakativ, aber man koennte diese Problematik
J> vertiefen.
J> - Erkennt ihre Partei Jagdrecht als Schutzrecht an?
J> Meiner Meinung nach ist das Jagdrecht ein Schutzrecht, denn es
beinhaltet ja
J> nicht nur die geregelte "Entnahme" sondern auch die Vorschriften ueber die
J> Verpflichtung zum Schutz und der Hege des Wildes. Weil der Wolf z.B. nicht
J> unter das Jagdrecht faellt, darf er nicht geschossen werden und so
entstehen
J> "Problemwoelfe". Es wird unterschieden zwischen Wild und wilden Tieren. Bei
J> wilden Tieren (z.B. Storch) darf man nicht eingreifen - wenn also ein
J> verletzter Storch gefunden wird, darf man ihm nicht helfen. Der Seehund
z.B.
J> faellt unter das Jagdrecht, also gibt es Auffangstationen, weil er unter
die
J> Hegepflicht faellt etc.
J> - Unterstützen sie Jagd auf Prädatoren und deren Nutzung?
J> Praedatoren sind Raubwild und das muss (leider) geregelt werden. Da
der
J> regelnde Feind (ausser dem Menschen) fehlt, vermehrt es sich ohne Eingriff
zu
J> stark und wuerde das Niederwild (Rebhuhn, Hase etc.)vernichten. Raubwild
J> reisst sehr viel Niederwild, welches durch die Umwelt (Monokulturen, Abbau
der
J> Knicks etc.) sowieso schon gefaehrdet ist. Uebrigens haben sich Gebiete, in
J> die der Wolf "zurueckgekehr" ist, diesbezueglich sehr gut entwickelt!
J> Unter Nutzung verstehe ich z.B. die Verwertung vom Fuchsfell im
Winter. Das
J> sehe ich bei Wild als unproblematisch. Das Wild darf meiner Ansicht nach
aber
J> nicht fuer die Nutzung gezuechtet werden - das fuehrt zu bekannten
J> Quaelereien.
J> - Einsatz von Fallen/Fanggeräten für Prädatoren?
J> Es gibt einen "FallenTUEV", der muss eingehalten werden, damit der
gefangene
J> Fuchs z.B. bei Sonnenaufgang sich nicht selbst verletzt und unnoetig
leidet.
J> Lebendfallen sollen verhindern, dass "falsche Tiere" getoetet werden (z.B.
J> NachbarŽs Katze). Sie fuehren aber auch oft zu unnoetigem Leid des
gefangenen
J> Tieres, wenn sie z.B. nicht oft genug gecheckt werden.
J> - Umsetzung des Managements von invasiven Arten nach EU Verordnung?
J> Ich weiss nicht, was die EU-Verordnung besagt. Invasive Arten (z.B.
J> Marderhund, Waschbaer) muessen stark bejagt werden, weil sie nicht in das
J> natuerliche Gefuege unserer Landschaft passen und andere Arten ggfls. sogar
J> verdraengen. Auch der NaBu unterstuetzt die verstaerkte Bejagung invasiver
J> Arten.
J> - Pflichtmitgliedschaft der Jäger in Sozialversicherung Landwirtschaft,
J> Forsten und Gartenbau?
J> Keine Ahnung, welcher Hintergrund da eine Rolle spielt.
J> - Wie stehen sie zur Befriedung von Jagdflächen?
J> Das ist eine Aufgabe der Jaeger, die bestimmte Zonen z.B. zur
Aufzucht von
J> Wild befrieden. Es sollte so wenig wie moeglich befriedet werden, weil es
J> eigentlich kontraproduktiv durch die Einschraenkung des Gen-Pooles ist. Man
J> baut ja auch wieder vermehrt Wildbruecken um den Genpool zu erweitern und
J> groessere Wanderungen zu ermoeglichen.
J> - Welche Maßnahmen sollen in Jagdruhezonen und Nationalparks zur Eindämmung
J> von Schwarzwild und invasiven Arten ergriffen werden?
J> Fallenjagd und Drueckjagd waeren geeignete Massnahmen, um Schwarzwild
und
J> invasive Arten (Marderhund etc.) einzudaemmen. Um Nationalparks werden
J> mittlerweile "Jagd-Streifen" angelegt, um das "einsickern" zu verringern.
Hier
J> darf man aber auch Massnahmen zum Schutz der einheimischen Flora nicht
J> vergessen!
J> - Haltung zur Besteuerung von Jagdgenossenschaften?
J> Ablehnung - Wenn die Jagdgenossenschaften besteuert werden (was es
wohl auch
J> schon gibt), dann muss die Gemeinde auch Aufgaben uebernehmen. Z.B. bei
einem
J> Wildunfall muss dann die Strassenmeisterei die Entsorgung des getoeteten
J> Tieres uebernehmen (Bereitschaft? Abdecker?). Der Jaeger kann entscheiden,
ob
J> und wie er das Wild oder wilde Tier entsorgt oder evtl. verwertet. Die
Kosten
J> werden mittelfristig hoeher als die Einnahmen sein.
J> - Besteuerung von Revierschleppern?
J> Was ist das? Geht es um Fahrzeuge der Forstwirtschaft, so gibt es
eindeutige
J> Regelungen.
J> - Auslandsjagd als Instrument zum Schutz von Wildarten?
J> Es gibt "Jagdveranstalter" in Polen, Finnland, Schweden, etc. Die
verkaufen
J> Abschuesse. Das lohnt sich aber fuer die nur, wenn sie auch etwas
Besonderes
J> anbieten koennen. Um das zu tun, muessen sie bestimmte Tierarten schuetzen
und
J> "alt werden lassen". Eine Form des Tierschutzes.
J> In Afrika ist das besonders deutlich: Dort wird ein grosser Teil des
J> Tierschutzes gefaehrdeter Arten ueber die "Exoten-Jagd" finanziert.
Natuerlich
J> gibt es dann auch leider die Auswuechse, dass bestimmte Tiere (z.B. Loewen)
J> ausschiesslich fuer den Abschuss gezuechtet werden. Aber letztendlich dient
J> auch das der Arterhaltung.
J> - Argrarpolitische Weichenstellung zum Schutz von Freilandarten wie
Rebhuhn,
J> Feldlerche?
J> Weniger Monokultur, staatlich beaufsichtigte Knickpflege und
J> Erhaltung/Schaffung von Knicks und Feldraendern, Vegetationsinseln auf
Feldern
J> etc.; Vorschriften ueber die Ausweitung von Brachflaechen etc. Leider ist
das
J> ein Problem der immer industrieller werdenden Landwirtschaft. Das wird
durch
J> die Politik in D und EU verstaerkt unterstuetzt. Die oeffentliche
J> Unterstuetzung von Gross-Landwirtschaften muss unbedingt aufhoeren. Die
J> Industrialisierung der Landwirtschaft reduziert das Land auf ein
J> Produktionsmittel und die Natur zum stoerenden Ausschuss. Da schliesst sich
J> der Kreis zum ersten Punkt ;-)
J> Ist nur meine laienhafte Meinung und natuerlich alles verkuerzt
dargestellt.
J> Ich druecke Dir die Daumen!
J> Gruss
J> Hannes
J> --
J> _____________________
J> JoboTech
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J> Bahnhofstr. 19
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- Re: [Ag-waffenrecht] ag-waffenrecht Nachrichtenkompilat Di, 22. August 2017, JoboTech, 08/25/2017
- Re[2]: [Ag-waffenrecht] ag-waffenrecht Nachrichtenkompilat Di, 22. August 2017, Katja Triebel, 08/25/2017
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