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ag-waffenrecht - Re: [Ag-waffenrecht] Der tut doch nix (Standardspruch der Hundebesitzer)

ag-waffenrecht AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Mailingliste der AG Waffenrecht

Listenarchiv

Re: [Ag-waffenrecht] Der tut doch nix (Standardspruch der Hundebesitzer)


Chronologisch Thread 
  • From: rabe3107 <rabe3107 AT googlemail.com>
  • To: ag-waffenrecht AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [Ag-waffenrecht] Der tut doch nix (Standardspruch der Hundebesitzer)
  • Date: Fri, 03 Aug 2012 11:07:20 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-waffenrecht>
  • List-id: Mailingliste der AG Waffenrecht <ag-waffenrecht.lists.piratenpartei.de>

+1
Meine Unterstützung hast du schon! :-) Wenn auch eine AG nicht ganz das richtige wäre.

Am 03.08.2012 10:29, schrieb Kaspardavid:
Ahoi Leute,

nur mal so zum Vergleich: hier die Todesfall-Statistik, Kürzel W54 (gebissen oder gestoßen werden durch einen Hund):

Von 1998 bis 2007 waren 39 (neununddreißig!) Todesopfer zu beklagen. http://de.wikipedia.org/wiki/Hundebiss
*Ums mit Roman Grafes Worten zu sagen: durch Hunde sind in den vergangenen 10 Jahren mehr Menschen ums Leben gekommen als durch die RAF!*

Zu dieser tödlichen Gefährdung der Allgemeinheit kommt noch die immense Verletzungsgefahr und die enormen Kosten allein durch Stadtreinigung.
Schreibt eine Zeitung aber zum Beispiel "Drei Personen bei Hunde-Attacke verletzt", schreibt ein Anwalt auf seiner Homepage: "Wieder einmal Stimmungsmache gegen Hunde, hier noch ein Staffordshire-Terrier, ein “Listenhund”. Wie schrecklich."
Interessant ist auch die folgende Passage: *"In der Bundesrepublik starben 2010 durch Hundebissverletzungen 8 Personen, sicherlich 8 zu viel. Aber greift man bei anderen Todesursachen auch nur im entferntesten durch? *Im Straßenverkehr starben in der Bundesrepublik im Jahre 2010 insgesamt 205 Kinder und Jugendliche, insgesamt starben im Straßenverkehr im vergangenen Jahr 3.648 Personen und 371.170 Personen wurden verletzt. Auch die Gefahr, zu Hause beim Sturz von der Leiter tödlich zu verunglücken, ist fast 10 mal so hoch und die *Gefahr, zu Hause an Nahrungsmitteln zu ersticken ist fast 20 mal so hoch wie die tödliche Gefahr durch Hundebisse*." http://www.ra-braune.de/Wordpress/archives/598

Ich wurde selbst vor 15 Jahren von einem Schäferhund am Arm schwer verletzt, meine Tochter wurde vor 5 Jahren vom Rottweiler unseres Nachbarn auf unserem Grundstück angefallen und blutig gebissen. Mein armes Kind hatte Todesängste, ich hörte sie vor der Haustüre um ihr Leben schreien, konnte jedoch nicht von meinem Recht auf Notwehr gebrauch machen, da ich zu diesem Zeitpunkt noch keine eigenen Schusswaffen besaß. Mein Neffe wurde als kleiner Junge von einem Schäferhund in Kopf und Gesicht gebissen, verlor beinahe das Augenlicht und lag wochenlang im Krankenhaus, der Hund wurde keineswegs eingeschläfert sondern bekam lediglich Maulkorbpflicht (die vom Hundebesitzer weiterhin nicht eingehalten wurde).

Besonders perfide ist, dass unter den Opfern auch Kleinkinder und Säuglinge zu finden sind. Und "Täter" sind keineswegs immer die "Großkaliber-Köter" Kampfhunde, sondern überwiegend der beste Freund des Menschen, das "Kleinkaliber" Schäferhund. Dabei braucht, mal abgesehen von Behörden und Institutionen (Rettungs- und Suchhunde), Jäger (Jagdhunde), Behinderte (Blindenhunde) oder Aussiedlerhöfe und abgelegene Firmen o.ä. (Wachhunde) kein Mensch einen Hund.

Der Gesetzgeber hat Angst vor der Hundelobby, und so werden zum Beispiel in gewohntem Aktionismus Mastinos (0 Todesopfer) auf die deutsche Rasseliste gesetzt, Schäferhunde (26 Todesopfer, die meisten überhaupt!) hingegen nicht.

Von uns Legalwaffenbesitzern wird Sachkunde, Führungszeugnis und Nachweis der korrekten Aufbewahrung sowie ständige Teilnahme am Training verlangt. Bei einem Hund muss der Erwerber nicht mal nachweisen, ob er ausreichend Platz in der Wohnung für einen Hund oder ausreichend Einkommen für den Kauf des täglichen Futters hat.

Ich habe ernsthaft vor, eine "AG Keine Mordbestien als Haustiere" zu gründen. Mein eigentliches Ziel, alle Hunde in privaten Haushalten abzuschaffen, wird nicht erreichbar sein. Daher stecke ich mir als Mindestziel die bundesweite Einführung des Nachweises eines Sachkundelehrgangs, einer Tierhalterhaftpflicht sowie einer HBK (Hundebesitzkarte) zum Erwerb eines Hundes, eines Hundescheins (zum Führen eines Hundes in der Öffentlichkeit) sowie regelmäßige kostenpflichtige Hausbesuche von Kontrolleuren der Ordnungsämter zur Sicherstellung der artgerechten Haltung.

Denkbar ist natürlich auch eine spätere Ausweitung auf Krokodile und Echsen (die mit teuren Polizeieinsätzen aus Badeseen entfernt werden müssen), Schlangen, Giftspinnen und ähnliches Geviech. Hier ist allerdings die öffentliche Gefährdung zugegebenermaßen sehr gering, aber viele dieser Tiere werden über illegale Kanäle gedealt, und das können wir in einem Rechtsstaat wie der Bundesrepublik Deutschland natürlich nicht dulden.

Ich freue mich schon sehr über den Aufschrei der Hundenarren und bin sicher, das lenkt die Trolls ein wenig von der AG Waffenrecht ab.

Ahoi, Piraten, bis irgendwann...
Ich hab jetzt ne Menge zu tun (grins)

P.S.: ich bräuchte ein wenig Hilfe bei der Gründung der AG und der Einrichtung einer Mailingliste.





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