Re: [Ag-waffenrecht] !

["Oliver T. Vaillant" <o.t_vaillant AT yahoo.de>]

10:09 Samstag, 5.Mai 2012 wrote Mike Sigurado <Mike+Sigurado AT news.piratenpartei.de>

> Die Strafen sind für vorsätzlichen, illegalen Besitz zu lächerlich.
> Die Strafen sind für unabsichtlichen, illegalen Besitz zu hoch.

Das anheben der Strafe für vorsätzlichen, illegalen Besitz beinhaltet nicht automatisch das absenken für unabsichtlichen, illegalen Besitz. Hier würde ich (wenn eine plausible Erklärung vorgelegt werden kann) eine "Straffreiheit im Zusammenhang mit dem Grundsatz, im Zweifel für den Angeklagten" Lösung bevorzugen.

Was denkt Ihr?

Der Haken bei der Sache ist, dass die Höhe einer Strafdrohung nachweislich _keinerlei_ Effekt auf die Häufigkeit/Seltenheit der Begehung einer Straftat hat; die Korrelation zwischen Höhe der Strafdrohung und präventiver Wirkung ist nahe Null.
Ein abschreckender Effekt ist vielmehr nur das Produkt aus der Wahrscheinlichkeit, erwischt zu werden, und der Zeitdauer zwischen Delinquenz und ihrem Bekanntwerden i.S.e. individuellen Zurechnung.

Bisher werden vorsätzlich illegale Waffenbesitzer aber fast nur durch Zufallsfunde erwischt, während alle Kontrollmaßnahmen fast nur Fahrlässigkeitstäter greifen. Wer also die Häufigkeit von vorsätzlich illegalem Waffenbesitz vermindern will, der müsste zunächst einmal die Wahrscheinlichkeit erhöhen, mit der vorsätzlich Illegale erwischt werden; das ist aber praktisch unmöglich, ohne damit noch stärker auch die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, Die Fahrlässigkeitstäter zu erwischen, m.a.W.:
Schon weil restriktive Waffengesetze zuvörderst die falschen Leute treffen (statt wirkliche Kriminelle) sind sie kontraproduktiv.

G*... Lou