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ag-waffenrecht - Re: [Ag-waffenrecht] LPT Bayern

ag-waffenrecht AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Mailingliste der AG Waffenrecht

Listenarchiv

Re: [Ag-waffenrecht] LPT Bayern


Chronologisch Thread 
  • From: Cathy <Cathy AT news.piratenpartei.de>
  • To: ag-waffenrecht AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [Ag-waffenrecht] LPT Bayern
  • Date: Mon, 26 Mar 2012 12:22:57 +0000
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-waffenrecht>
  • List-id: Mailingliste der AG Waffenrecht <ag-waffenrecht.lists.piratenpartei.de>
  • Organization: Newsserver der Piratenpartei Deutschland - Infos siehe: http://wiki.piratenpartei.de/Syncom/Newsserver


Ich denke auch, dass wir daraus lernen können.

1. Viele Mitglieder hatten keine Fakten gelesen, weil sie einfach so Anti-Waffen sind.
2. Trotzdem waren über 1/3 für den Antrag. (M.E. mehr als bei anderen, unaufgeklärten Parteien)
3. Es gab nicht genügend Nicht-LWB-Unterstützer
4. Es gab keine passenden Gegenargumente

Ich lag gestern noch lange wach rum und habe mir Gedanken gemacht zum Thema Amok, Waffen, etc.

Würde mir jemand vorhalten, dass Amokläufe passieren, würde ich z.B. wie folgt kontern:
a) Hast du Zugang zu Benzin und Streichhölzern? Ja? Warum machst du dann kein zweites Hoyerswerda?
b) Bist du ein ganzer Mann? Ja? Warum nutzt du dann nicht dein biologisches Werkzeug, indem du jemanden vergewaltigst?

Weil du keinen Anlass dafür hast! Weil du Gewalt ablehnst! Weil du deine Mitmenschen respektierst! Genau dies tun auch die 2 Mio. staatlich kontrollierten Besitzer legaler Waffen.

Du behauptest, dass legale Waffen ein Problem sind und zu Gewalt führen! In Berlin gab es in 8 Jahren 160.000 Gewaltdelikte, davon über 5000 mit Schusswaffen. Und wie oft wurden legale Waffen missbraucht? 2500x oder 1000x?

Es gab genau sechs Missbräuche, von denen aber nicht bekannt ist, ob diese gewaltätig eingesetzt wurden, da auch das Schießen auf Verkehrsschilder und Wilderei als Missbrauch gelten.

Du behauptest Berlin kann nicht für das Bundesgebiet gelten. Wie interpretierst du dann die folgenden Zahlen?

2010 wurden bundesweit 5500 Straftaten verübt, bei denen mit einer Schusswaffe geschossen wurde. 1/3 der Fälle waren Sachbeschädigung, 3% waren Straftaten gegen das Leben.

2010 wurden bundesweit 516 Schusswaffen bei 496 Straftaten sichergestellt. 28 Schusswaffen bei 27 Straftaten waren legalen Ursprungs. Dabei ist zu beachten, dass auch Drohen und Jagdwilderei Straftaten sind.

Bundesweit gab es 3216 Straftaten gegen das Leben, in 147 Fällen wurde dabei mit einer Schusswaffe geschossen, d.h. 4,5%.
Davon waren ca. 5% legalen Ursprungs, d.h. 0,2% bzw. 7 Fälle.

Über 50% der Morde wurden nicht vollendet, über 75% der Totschläge ebenfalls nicht.

Insgesamt wurden 293 Menschen ermordet und 308 totgeschlagen.
38 Menschen starben durch einen tätlichen Angriff mit einer Schusswaffe. Der Anteil der legalen Waffen ist nicht bekannt. 27 illegale Einsätze sind durch Pressemitteilungen bekannt. Die o.g. Verhältnisse würden den Schluss auf 2 bis 4 Opfer zulassen.

Wenn man wirklich Sachpolitik betreiben will, sollte man sich diese Zahlen zu Mord und Totschlag ansehen:
Vollendeter Mord hat 52% weibliche Opfer. 60% der Täter kamen aus der Familie, 15% aus dem Bekanntenkreis. Bei männlichen Opfern waren dies nur 29% bzw. 25%.
Raubmördern fielen fast ausschließlich Erwachsene - überproportional oft ab 60 Jahre alt - zum Opfer. (bei geringer absoluten Zahl: 24)
84% der Tatverdächtigen waren männlich.
Nichtdeutsche stellten bei Mord und Totschlag drei von zehn Tatverdächtigen. Unter den Nichtdeutschen Tatverdächtigen sind über 60% aus der Gruppe "Sonstige", d.h. nicht anerkannte Asylbewerber mit Duldung, Flüchtlinge, Besucher und erwerbslose Personen.
Im Vergleich zu ihren Tatverdächtigenanteilen bei den Straftaten insgesamt sind vor allem Tatverdächtige mit türkischer Staatsangehörigkeit bei den vorsätzlichen Tötungen überdurchschnittlich vertreten.

Möchte man Gewalt, Mord und Totschlag minimieren, sollte man eruieren, WARUM diese Taten geschehen und nicht ein Tatwerkzeug regulieren, dessen Anteil an schwerer Gewalt im Promillebereich liegt.

Die hohe Zahl der "geduldeten", erwerbslosen Personen und Besucher lässt auf Armut und Bandentourismus schließen.
Die hohe Zahl der Familienmitglieder bei weiblichen Opfern und die der türkischstämmigen Mitbürger beruht evtl. auf den Motiven des Ehrenmords.

Bei Armut und Ehrenmorden kann man gesellschaftspolitisch agieren. Bandentourismus benötigt internationale Zusammenarbeit.




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