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ag-umwelt - Re: [Ag-umwelt] Fracking nein danke: [fracking] Re: UBA-Gutachten verdeutlichen Risiken der Fracking-Technologie

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Betreff: Ag-umwelt mailing list

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Re: [Ag-umwelt] Fracking nein danke: [fracking] Re: UBA-Gutachten verdeutlichen Risiken der Fracking-Technologie


Chronologisch Thread 
  • From: mjh <M.Hobt AT gmx.de>
  • To: ag-umwelt AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [Ag-umwelt] Fracking nein danke: [fracking] Re: UBA-Gutachten verdeutlichen Risiken der Fracking-Technologie
  • Date: Wed, 10 Sep 2014 12:36:09 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-umwelt>
  • List-id: <ag-umwelt.lists.piratenpartei.de>

Moin!

On 08.09.14 18:19, Frank Roeder wrote:

> toxikologische Unbedenklichkeit bei Fracking Fluids zu fordern

Der Fokus auf Frackingfluide ist Teilaspekt, aber auch offensichtlicher
Versuch der Blendung. Über die Gesamtgefahren des Frackings im Rahmen
unkonventioneller Erdgasförderung hinwegzutäuschen. Denn obgleich
umgangssprachlich alle bei dem Industrieprozess der Erdgasgewinnung
anfallenden Fluide verstanden werden könnten ist das in der Praxis nicht so,
da wird dann kleinlich penibelst differenziert, ausgeklammert und
abgewiegelt: Frackingfluide seien "natürlich" nicht Lagerstättenwasser und
Lagerstättenwasser sei "natürlich" nur Lagerstättenwasser ohne Schlämme oder
Gase.


Schon länger stellt es sich so dar, daß Lagerstättenwasser incl.
beispielsweise mobilgemachter Schwermetalle und Gase das eigentliche Problem
darstellen (Stichworte wie Benzol, Quecksilber und Radioaktivität fallen da
unabhängig einer wie auch immer gearteten Frackingfluidzusammensetzung
negativ auf), sowohl bei Fördervorgängen als insbesondere bzgl.
Langzeitsicherheit der Abdichtung grundwasserleiterdurchstoßender Bohrungen
nach Förderende.

> übrigens wird auch bei der Tiefengeothermie "gefrackt" da heisst es dann
> aber "stimuliert".

Es gibt immer eine einfache Faustregel:

Am Versuch des undifferenzierten Vergleichs sogenannter 'Stimulationen' (ist
es nicht ein herzallerliebes Wort?) mit in üblicherweise anderen Tiefen
angedachten radial der Bohrlocheinstichstelle (ob Einsatzes von
Horizontalbohrungen) untertätg großflächig vorzunehmenden
Frackingunternehmungen:

1. Erkennt man den von Hochglanzprospekten Gehirngewaschenen.
2. Erkennt man den, der keine Ahnung hat.
3. Erkennt man die moralresistent predigenden Schreiberlinge, die für Geld
wohl auch ihre eigene Mutter verkaufen würden.
4. Erkennt man den intelligenten "Spezial-Spezialisten", der Äpfel nicht von
Birnen unterscheiden kann, auch wenn er es mehrmals gesagt bekommt und den
unterschiedlichen Geschmack eigentlich ohne Probleme erkennen können müsste.

Die "klassische" Stimulation hat auf Grund des Nichteinsatzes horizontaler
Bohrtechnik und damit relativer Nähe der Stimulation zum üblicherweise recht
vertikal abgetäuften Bohrloch bei logischer Betrachtung ein weit geringeres
Risiko vertikale Durchlässigkeit zu begünstigen, als ein untertägig
großräumiges Sprengungskonzept, welches noch dazu im Frackingfalle weit öfter
angewendet werden müsste, als es bei klassischer direkter Anzapfung
konventioneller Lagerstätten der Fall ist.

In der Praxis unterschiedet sich Fracking zwecks Gewinnung von
Kohlenwasserstoffen aus unkonventionellen Lagerstätten dann also nicht nur in
der Qualität(*), sondern auch in der im Vergleich notwendigen extrem hohen
Quantität zu den immer wieder an den Haaren herbeizitierten "klassischen"
"Stimulationen", die natürlich immer schön nach angenehmer Rückenmassage
klingen sollen und mit "Geothermietiefenbohrungen" gleich auch noch einen
passend "grünen" Touch bekommen, davon abfärbend abzukriegen sich skrupellose
Umweltsäue natürlich die Finger lecken dürften.

Martin Hobt

(*) Man beachte auch die angestrebten unterschiedlichen Zielhorizonte
("Tiefen") bei Geothermie im Vergleich zu z.B. Shale Gas. Wenn "Edgasfracks"
näher an der Oberfläche durchgeführt werden sollen, als
Geothermie"stimulationen", dann ist das ein qualitativer Unterschied.





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