Zum Inhalt springen.
Sympa Menü

ag-umwelt - Re: [Ag-umwelt] heise online: Unfall in US-Atomlager verstärkt Zweifel an Lagerung von Atommüll in Salz

ag-umwelt AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Ag-umwelt mailing list

Listenarchiv

Re: [Ag-umwelt] heise online: Unfall in US-Atomlager verstärkt Zweifel an Lagerung von Atommüll in Salz


Chronologisch Thread 
  • From: Klaus Heimbucher <klaus.heimbucher AT piratenpartei-nrw.de>
  • To: ag-umwelt AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [Ag-umwelt] heise online: Unfall in US-Atomlager verstärkt Zweifel an Lagerung von Atommüll in Salz
  • Date: Tue, 08 Apr 2014 11:51:18 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-umwelt>
  • List-id: <ag-umwelt.lists.piratenpartei.de>

Ahoi,

Alphastrahler sind ja ganz lustig, wenn sie vor mir auf dem Tisch liegen aber im Körper ziemlich verheerend. Schon 10 Jahre Halbwertzeit reichen immer aus, die Erbsubstanz zu schädigen und Krebs wahrscheinlich zu machen. Bei 400 Jahren verteilt sich das Zeug schön in der Umwelt.

Grüße Klaus


Die gefährlichste Weltanschauung ist die Weltanschauung derjenigen, die die Welt nie angeschaut haben (Alexander von Humboldt)

Ich mag verdammen, was Du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass Du es sagen darfst (Evelyn Beatrice Hall)

Um zu lernen, wer über dich herrscht, finde einfach heraus, wen du nicht kritisieren darfst (Voltaire)

Piraten Wiki: http://wiki.piratenpartei.de/Benutzer:Travelbug
Twitter     : @TravelbugDE
Am 07.04.2014 09:51, schrieb Josef Schugt:
Americium 241 ist besonders eklig, weil es eine Halbwertszeit von gut
400 Jahren hat. Das ist für relativ starke Strahlung pro
Gewichtseinheit ausreichend kurz und für Langzeitwirkungen ausreichend
lang.

On 4/6/14, Hanns-Jörg Rohwedder <danebod AT arcor.de> wrote:
Diese Meldung aus heise online wurde Ihnen von "Hanns-Jörg Rohwedder
<danebod AT arcor.de>" gesandt. Wir weisen darauf hin, dass die Absenderangabe
nicht verifiziert ist. Sollten Sie Zweifel an der Authentizität des
Absenders haben, ignorieren Sie diese E-Mail bitte.
------------------------------------------------------------------------
FYI
------------------------------------------------------------------------

05.04.2014 16:24

Unfall in US-Atomlager verstärkt Zweifel an Lagerung von Atommüll in Salz


                                                 In deutschen Medien blieb
bisher unbekannt, dass sich in der Waste Isolation Pilot Plant (WIPP) im
US-Bundesstaat New Mexico am 14. Februar ein Unfall ereignete.
Scheibchenweise drangen auch in den USA nur langsam Informationen an die
Öffentlichkeit, was in dem einzigen unterirdischen Atommülllager geschah.

Inzwischen wurde bekannt[1], dass dabei 21 Arbeiter radioaktives Americium
241 eingeatmet haben sollen.  Die Zahl wurde immer wieder nach oben
korrigiert, nachdem - ohnehin erst am 27. Februar - zunächst von 13
gesprochen worden war.

Über die genauen Vorgänge ist bisher wenig nach Außen gedrungen. Allerdings
scheint klar, dass über das Belüftungssystem des Salzstocks Radioaktivität
in der Umgebung von Carlsbad in New Mexiko freigesetzt[2] wurde. Eine halbe
Meile von dem Atommülllager entfernt wurde in der Luft neben Americium auch
Plutonium festgestellt und Anfang März wurden erneut erhöhte Strahlenwerte
gemessen.

Fässer vermutlich aufgeplatzt
Das Anti-Atomforum in Freiburg hat sich mit den Vorgängen beschäftigt und
sie zusammengefasst. Es verweist[3] dabei auch auf den Zusammenhang mit
einem Feuer in dem Salzstock. Denn neun Tage vor dem Austritt der
Radioaktivität hatte ein LKW im Salzstock Feuer gefangen. Zunächst wurde ein
Zusammenhang dazu dementiert, aber die Aussage später wieder zurückgenommen.

Als mögliche Ursachen für die ausgetretene Radioaktivität gibt die
US-Energiebehörde (DOE[4]) an, dass womöglich ein Fass oder mehrere Fässer,
die in einer der Kammern im Salzstock eingelagert wurden, bei einem Einsturz
der Decke aufgeplatzt sind. Eine Untersuchung steht weiter aus. Das Lager
ist seit dem Unfall am 14. Februar nicht mehr in Betrieb.

Vergangene Woche wurden erstmals Teile des Salzstocks wieder betreten. Und
kommende Woche soll eine zweite Untersuchung folgen. Doch erst in einer
dritten Phase könne nach der Ursache der Freisetzung von Radioaktivität
gesucht werden, erklären[5] die Behörden. Angesichts der Tatsache, dass nur
scheibchenweise von ihnen informiert wurde, werden aber nun die Rufe nach
einer unabhängigen Untersuchung der Vorgänge lauter.

Fraglich, ob Salzstöcke überhaupt zur Lagerung geeignet sind
In der "Pilotanlage" wird seit 1999 Atommüll eingelagert. Wie im absaufenden
und ebenfalls einstürzenden "Versuchsendlager" Asse[6] wird hier in einer
Tiefe von 650 Metern in einem früheren Salzbergwerk der strahlende Müll in
Abbaukammern eingelagert. Die Vorgänge in der Asse und der WIPP lassen nicht
nur daran zweifeln, ob verantwortlich mit dem Atommüll umgegangen wird,
sondern sie werfen noch stärker die grundsätzliche Frage auf, ob Salzstöcke
überhaupt zur Lagerung geeignet sind, wie es in Gorleben geplant ist.

In der WIPP werden vor allem Transurane eingelagert, die natürlich nicht
vorkommen und in Atomkraftwerken und beim Bau von Atombomben entstehen. Dazu
gehört auch Plutonium. In der WIPP wird nach Angaben[7] der World Nuclear
Association “langlebiger mittelradioaktiver Abfall” mit Bezug auf die
"Verteidigung" - will heißen Atombombenproduktion - eingelagert.

Der Müll stammt vor allem aus der Atomwaffenfabrik in Los Alamos. Die
ständigen Atommülltransporte aus Los Alamos in die WIPP mussten inzwischen
gestoppt werden. Der Müll wird nun in Texas in der Hoffnung[8]
zwischengelagert, dass bald wieder mit der Lieferung in den Salzstock
begonnen werden kann.

Bei den in der WIPP eingelagerten Stoffen handelt sich vor allem um
Alpha-Strahler, deren Gefahren gerne kleingeredet werden. Das Problem dieser
langlebigen Stoffen (Americium hat eine Halbwertszeit von 432,2 Jahren)
liegt nicht so sehr die Stärke der radioaktiven Strahlung in Bequerel,
sondern, dass Partikel, wenn sie wie in der Wüste von New Mexiko in die
Umwelt gelangen, vom Körper aufgenommen werden: Sie schädigen über lange
Jahre die Erbsubstanz, erregen Krebs, etc.




URL dieses Artikels:

http://www.heise.de/tp/news/Unfall-in-US-Atomlager-verstaerkt-Zweifel-an-Lagerung-von-Atommuell-in-Salz-2164399.html



Links in diesem Artikel:

  [1] http://www.startribune.com/lifestyle/health/253287731.html
  [2]
http://www.scientificamerican.com/article/elevated-radiation-found-in-air-near-new-mexico-nuclear-waste-site
  [3] http://antiatomfreiburg.de/artikel/wipp-die-folgen-des-unfalls
  [4] http://www.energy.gov
  [5]
http://www.currentargus.com/carlsbad-news/ci_25492717/second-entry-into-wipp-underground-planned
  [6] http://www.heise.de/tp/artikel/34/34570/1.html
  [7]
http://www.world-nuclear.org/info/Nuclear-Fuel-Cycle/Nuclear-Wastes/Appendices/Radioactive-Waste-Management-Appendix-2--Storage-and-Disposal-Options/
  [8]
http://www.world-nuclear-news.org/WR-LANL-waste-to-be-stored-in-Texas-2103144.html

------------------------------------------------------------------------
Copyright Heise Zeitschriften Verlag

--
Ag-umwelt mailing list
Ag-umwelt AT lists.piratenpartei.de
https://service.piratenpartei.de/listinfo/ag-umwelt
http://wiki.piratenpartei.de/AG_Umwelt/Mailingliste/Regeln





Archiv bereitgestellt durch MHonArc 2.6.19.

Seitenanfang