Re: [Ag-umwelt] [AG-Steuerpolitik] Umsteuern mit Energieabgaben

[aloa5 <aloa5 AT t-online.de>]

Moritz Richter schrieb:

> Momentanes Problem ist nun, dass Arbeit überdurchschnittlich durch 
> Sozialabgaben belastet sind, während Energie zu billig ist, da die 
> externen Kosten nicht internalisiert sind.

Das ist in der Gesamtbetrachtung größtenteil falsch und ergibt 
volkswirtschtlich eben *keinen* Sinn.


Was sind "externe Kosten"? Liste mir einmal auf worin (exakt) diese 
bestehen. Keine theoretischen oder hypothetische Kosten sondern 
tatsächliche und deren Zusammensetzung bitte. Alles andere ist nicht von 
Belang bei einer Kostenaufstellung.

In dem Moment in welchem Du bei der Kostenaufstellung auf den Faktor 
Arbeit triffst hast Du den Fehler in Deiner Aufrechnung gefunden.

Man *kann* höchtens eine These aufstellen: je weniger Energie man 
verbraucht, desto mehr Arbeitsleistung bei der 
Energiegewinnung/-erzeugung/-verteilung erspart man sich. Oder anders: 
würden wir mehr Energie sparen hätten wir weniger zu arbeiten.

Ob diese These dann richtig, werthaltig oder das Ergebnis (=weniger und 
stärker nach Einkommen skalierter Wohlstand) wünschenswert ist darüber 
kann man sich hinterher unterhalten. Volkswirtschaftlich ergibt Deine 
Ausgangsaussage nur innerhalb eines Rahmens der Vollbeschäftigung einen 
Sinn. Bei Arbeitsangebots-Knappheit würde dann unnötig Arbeitskraft in 
die Energieerzeugung fließen und z.B. in der Gesundheitsbrache "fehlen".

Solange Arbeitslosigkeit und Außenhandelsüberschuss besteht ist Deine 
These Aussage daher nicht richtig. [Außenhandelsüberschuss deswegen 
genannt weil man eine Verschuldung (also ein Defizit) im Ausland 
verhindern kann wenn man den Verbrauch importierter Energie verteuert. 
Da wir aber in einem Überschussland sitzen greift diese Argumentation 
nicht.]


Wie immer nur als Außenstehender eingeworfen.


Otmar
http://logicorum.wordpress.com